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Eine Anthropologie fur die Pastoralpsychologie stellt ein Desiderat dar, das in der Entwicklung dieser Disziplin offen geblieben ist. Dieses Buch gibt Antwort auf die Suche nach einer anthropologischen Grundlegung mit einer eigenen Konstellation: Die organistische Philosophie Alfred North Whiteheads wird mit der analytischen Psychologie Carl Gustav Jungs und einzelnen Aussagen theologischer Anthropologie Pierre Teilhard de Chardins und Karl Rahners in Verbindung gebracht. So entsteht eine Prozessanthropologie, die thematische Gegenuberstellungen zu Konturen dieser Anthropologie fuhrt und zu Optionen fur die tiefenpsychologische Ausrichtung der Pastoralpsychologie kommt.
Die Untersuchung beschaftigt sich mit den Schulfahrten an den Katholischen Gymnasien im Bistum Osnabruck und stellt die Frage, ob diese damit ihrem schulischen Auftrag nachkommen. Dabei tragt der Autor zunachst zur Weiterentwicklung der Pilger- und Wallfahrtstheologie bei, indem er die Ursprunge des Pilgerns und des Wallfahrens herleitet, in den Kontext der Kirchengeschichte stellt und sie an den Erfahrungen der untersuchten Schulfahrten reflektiert. Er pladiert hier fur eine Differenzierung zwischen Pilgern und Wallfahren, die sich in unterschiedlichen Konzepten der Durchfuhrung niederschlagt. Um die Frage nach der Relevanz fur eine Pilger- oder Wallfahrt an einer Schule zu beantworten, zeigt Andreas Gautier zunachst die Motivation von Schulgrundungen auf. Hier werden Unterschiede zwischen Katholischer Kirche und Staat als Trager deutlich. Diese umfassen das Bildungs- und Erziehungsverstandnis, was wiederum unterschiedliche Antworten auf die Frage liefert, ob Pilgern oder Wallfahren dem schulischen Auftrag gerecht wird. Der empirische Teil, dem eine quantitative Erhebung zugrunde liegt, untermauert diese Herleitung und zeigt weitergehende Implikationen fur eine Umsetzung auf.
Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Herausforderungen des interkulturellen Zusammenlebens, die in Interviews, welche der Autor mit Ordensbrudern gefuhrt hat, deutlich wurden. Er geht der Frage nach, wie mit Differenzen umgegangen wird, und formuliert als Ziel, einen sensiblen Ansatz zu entwickeln, in dem die Diversitat von Kulturen ernst genommen und beachtet wird, um gegebene Differenzen in Kraftquellen fur eine interkulturelle Gemeinschaft zu verwandeln.
Die Forschungsarbeit liefert den Entwurf einer Spiritualitatskritik. Im Mittelpunkt steht die Ausarbeitung von Kriterien fur eine lebensfoerderliche Spiritualitat. Als Inspiration dienen dafur die Gefangnisbriefe Dietrich Bonhoeffers. Sie sind das Zeugnis eines Theologen und Widerstandskampfers, der mitten in den Widrigkeiten des Lebens seine Glaubenstreue zum Ausdruck bringt und allen Suchenden heute wegweisende Impulse anbieten kann. Der Geistlichen Begleitung kommt in diesem Kontext eine prominente Rolle zu: sie ist der Ort, an dem sich Spiritualitatskritik bewahren muss. Dabei bezieht sie sich auf die Grundsatze einer maeutischen, empathischen und solidarischen Haltung. Die Gefangnisbriefe Bonhoeffers moechten aufzeigen, wie eine solche Haltung an Form gewinnen kann.
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