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Das politische Erdbeben der Jahre 1989 bis 1991 hat die Koordinaten
der europaischen Politik fundamental verandert. Der Weg Europas
nach dem Ende des Kommunismus ist vollig offen. Europa ist nicht
mehr langer nur Westeuropa, aber das Problem, wie das ostliche
Europa in die demokratische Gemeinschaft integriert werden soll,
ist noch nicht gelost. Dieser Band versucht, Antworten auf die
Fragen nach der Zukunft Europas, der Integration der
postkommunistischen Lander in die Europaische Gemeinschaft, den
Folgen des neuen Nationalismus und den Perspektiven Gesamteuropas
zu finden."
I. Das Verhaltnis der Parteien zum offentlichen Dienst findet seit
den friihen siebziger Jah- ren in der wissenschaftlichen und
politis chen Diskussion der Bundesrepublik zuneh- mend Beachtung.
"Die Spatzen pfeifen es von den Dachern, schrieb Josef Isensee
1982, "daB hierzulande die Besetzung offentlicher Amter und die
Karrieren im offentlichen Dienst oftmals von der Gunst oder
MiBgunst der jeweils regierenden Partei abhangen, daB die
Parteipatronage heute auf allen Ebenen der Staatlichkeit urn sich
greift, vom Bund abwarts bis zu den Gemeinden. 1 Die offentlichen
Verwaltungen sind von den Parteien 2 durchdrungen, und die
Karrieren im offentlichen Dienst werden wesentlich von den Parteien
beeinfluBt, so daB eine Parteimitgliedschaft fur offentlich
Bedienstete ein be- deutsamer - und nicht selten der entscheidende
- Faktor in ihrer beruflichen Karriere ist. Bei einer Befragung von
Beamten des hoheren und gehobenen allgemeinen, nicht- technischen
Dienstes in den Jahren 1970/71 in Nordrhein-Westfalen nannten 42
Prozent (n = 530) die parteipolitischen Bindungen als wesentliche
Voraussetzung fur einen er- 3 folgreichen Verlauf der beruflichen
Karrieren im offentlichen Dienst - So wie einerseits die Parteien
und die Parteipolitik wesentlich den offentlichen Dienst und die
dort Be- schaftigten beeinflussen, so beeinflussen andererseits die
offentlich Bediensteten die Par- teien und deren Politik. Einer
hauptberuflichen Spitzenposition in der Politik liegt in der
Bundesrepublik haufig eine berufliche Tatigkeit im offentlichen
Dienst zugrunde\ und die Fuhrungspo- sitionen in den groBen
Parteien sind auf allen Ebenen (Bund, Lander, Gemeinden) iiber-
proportional mit Beschaftigten des offentlichen Dienstes besetzt.
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