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Skandale machen Normverletzungen in grossem Stil sichtbar,
produzieren oeffentliche Empoerung uber ein vermeintliches
Fehlverhalten und lassen im Verstoss die Regeln der diskursiven und
performativen Praxis sichtbar werden. Skandale entgrenzen Diskurse.
So kann ein privates zu einem oeffentlichen Ereignis werden oder
eine kunstlerische Provokation zu einem Politikum. Dabei scheint
das, was als skandaltrachtig gilt, historisch und nicht zuletzt
auch medial bedingt: Erst im Verstoss gegen ein jeweils gultiges
Tabu und im Rahmen massenmedialer Verbreitung kann sich ein Skandal
voll entfalten, uberhaupt erst zu einem Skandal werden. Die
Beitrage des Bandes nahern sich mittels quantitativer und
qualitativer Methoden dem Phanomen des 'modernen Skandals'.
Ausgehend von Fallanalysen werden UEberlegungen zur Rekurrenz der
Strukturen und OEkonomien, der Strategien und Mechanismen von
Skandalen in Politik, Medien und Kunst angestellt. Aus der
Perspektive unterschiedlicher Disziplinen und mittels
unterschiedlicher methodischer Ansatze ermoeglichen die Beitrage so
auch eine Weiterentwicklung der theoretischen Beschreibung von
Skandalisierungsprozessen.
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