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In den letzten Jahren ist auf dem Gebiete der Herstellung kiinst
licher Fasern eine lebhafte Entwicklung zu verzeichnen: Die
gewaltige Steigerung der Produktionshohe von Kunstseide und
besonders von Zell wolle hatte eine "Oberpriifung der technischen
Herstellungsweisen zur Folge, was zu zahllosen Neuerungen, wenn
nicht gar zu grundlegenden Wandlungen im Herstellungsgang der
Kunstfasern fiihrte. Gleichzeitig setzte in wissenschaftlicher
Hinsicht ein Ausbau unserer Erkenntnisse auf dem Gebiete der
makr6moleltularen Stoffe ein, der gleichfalls befruch tend auf die
Herstellungsmethoden, aber auch auf die Eigenschaften der
Kunstfasern wirkte. Wahrend friiher nur sparlich ein Eindringen
wissen schaftlicher Erkenntnisse in die Produktionsbetriebe zu
verzeichnen war, laBt sich heute die wissenschaftliche Forschung
und die Auswertung ihrer Ergebnisse aus der Kunstseiden- und
Zellwollfabrik nicht mehr fortdenken. Weit mehr als bisher konnten
so die Fabrikationsmethoden mit den neuen Vorstellungen iiber die
Konstitution der Zellulose sowie den Aufbau der Faser in Einklang
gebracht werden, so daB die friiher vorherrschende Empirie aus den
Produktionsstatten mehr und mehr ver drangt werden konnte. Es ist
nun annahernd ein Jahrzehnt verflossen, seit das Gebiet der
Kunstseide zum letztenmal eine umfangreichere, zusammenfassende
Darstellung erfahren hat. Lediglich ZART gab eine neuere Zusammen
fassung in einem Sammelwerk. Das Gebiet der Zellwolle hat durch
BODENBENDER eine Beschreibung erfahren, der sowohl die wirtschaft
lichen Zusammenhange als auch die Herstellung, Verarbeitung und Ver
edlung zugrunde liegen."
Trotz des unaufhaltsamen Vordringens der Kunstseiden in die ver
schiedensten Zweige der Textilindustrie ist das Schrifttum auf dem
Gebiete der Veredlung dieser jungen Faser klein. Es mag dies
einerseits daran liegen, daB erst die letzten Jahre mehr und mehr
die Erkenntnis gebracht haben, daB Kunstseide und Baumwolle -
obwohl beides Zellulosefasern - in ihrem Verhalten bei der
Ausrustung doch nicht als gleiche Fasermaterialien anzusprechen
sind. Andererseits ist die Entwicklung in so raschem FluB gewesen,
daB es schwer war, an einem bestimmten Punkt halt zu machen und die
bis dahin herausgebildeten Verfahren zu beschreiben. Es will uns
scheinen, als ob die Entwicklung heute soweit gelangt ist, daB eine
zusammenfassende Darstellung uber das Gebiet der Kunst
seidenveredlung erlaubt ist: Die Kunstseiden als solche stellen
heute Standardqualitaten dar, die im Augenblick nur in Einzelheiten
gering fugige Anderungen erfahren. Grundlegende Abwandlungen
diirften wenigstens in der nahen Zukunft nicht zu erwarten sein.
Weiter hat die Entwicklung hinreichend der Kunstseide ihre Wege
gewiesen: Die aus ihr herstellbaren Artikel liegen im groBen und
ganzen fest. Auch hier sind einstweilen nur Varianten zu erwarten,
die sich durch Kom bination und Bindung von dem bisherigen
unterscheiden."
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