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Seitdem im Jahre 1910 das Praparat "EHRLICH-HATA 606", das nach 605
miihevollen Versuchen endlich als bra uchbar befundene "Salvarsan",
in die mensch- liche Heilkunde Eingang fand, ist fast ein halbes J
ahrhundert vergangen. PAUL EHRLICH und EMIL V. BEHRING schufen die
Fundamente, auf denen die heutige forschende Medizin noch immer
baut. In diesen 50 Jahren wurde die durch EHRLICH begriindete
Chemotherapie eine der kraftigsten und wirksamsten Waffen der
modernen Medizin. Sie ermoglichte uns erstmalig, eine kausale
Therapie zu treiben, im Laboratorium und im Tierversuch gewonnene
Erfahrungen zum Wohle des krankenMenschen zu verwerten.
DieErfolgedieserTherapie sind unumstritten. Es ware aber weit
gefehlt, wollten wir jede Wandlung einer Krankheit zu prognostisch
gutartigem Verlauf als den alleinigen Erfolg der modernen Chemo-
therapie ansprechen. Wir wiirden vergessen, daB in unsere Zeit eine
bisher un- erklarbare, vielleicht durch die Hebung des sozialen
Niveaus und der hygienischen Verhaltnisse bedingte, spontane
Charakteranderung vieler Krankheiten fallt; wir wiirden vergessen,
daB z. B. die Infektionskrankheiten ihren Typus im Laufe der
Generationen auch infolge gegenseitiger Anpassung von Mikro- und
Makro- organismus spontan verandern.
Die vorliegende kleine Monographie will sich nicht nur an den
patho- logischen Anatomen, sondern auch an den klinisch tatigen
Arzt wenden. Fiir den Pathologen gehort der primare Leberkrebs von
jeher zu den auffalligsten Organkrebsen, denn seine
Vielgestaltigkeit iibertrifft bei weitem noch die des Lungenkrebses
und bietet, ebenso wie auch sein ungewohnlich haufiges
Zusammentreffen mit der Lebercirrhose, inter- essante Einblicke in
die allgemeine Krebsproblematik. Der Kliniker, der vor der
Einfiihrung der Laparoskopie das primare Lebercarcinom nur als
Vermutungsdiagnose kannte, mag durch die kleine Schrift angeregt
werden, sein Interesse in einer Zeit vermehrt auftretender Leber-
schaden auch dieser verhangnisvollen "Komplikation" der chronis
chen Hepatitis, der Leberdystrophie und vor allem der Lebercirrhose
zu widmen. Da sich die Stimmen mehren, die von einer Zunahme des
primaren Leberkrebses berichten, schien es an der Zeit, diesen Ver-
mutungen an Hand eines groBeren statistischen Materials
nachzugehen. Wir haben uns Miihe gegeben, die seit der letzten
deutschen Gesamt" darstellung der primaren Leberkrebse durch G.
HERXHEIMER im Hand- buch fUr pathologische Anatomie erschienene
Literatur vollstandig zu beriicksichtigen, um weiteren Bearbeitern
einen kleinen Wegweiser durch die schon fast uniibersehbare Fiille
der Publikationen zu geben. Besonderer Dank gilt meinem
hochverehrten friiheren Chef, Herrn Professor C. FROBOESE fUr
manche Anregung und fUr die Uberlassung zahlreicher histologischer
Schnittpraparate, meinem jetzigen Chef, Herrn Professor W. DOERR,
fiir groBziigigste Forderung und Herrn Prof.
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