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Die vorliegende hermeneutisch ausgerichtete Studie wurde am
Germanistischen Institut der Universitat Warschau verfertigt. Das
Ziel war es, das Gesellschaftsbild in Jakob Arjounis Gesamtwerk zu
analysieren. Dabei war die These leitend, dass Arjouni Zeit- und
Gesellschaftskritiker war, insbesondere standen seine literarische
Programmatik, die asthetischen Ansatze, literarischen Strategien
und Gestaltungstechniken im Dienste sozialkritischer, padagogischer
und humanistischer Intentionen.
Ein Blick auf die Forschungslage zeigt, dass Max Brod zur Gruppe
von relativ unbekannten Schriftstellern gehoert. Die Grunde dafur
liegen in seinem Schattendasein neben Franz Kafka. Der Nachlass Max
Brods befindet sich verstreut in verschiedenen Archiven, vor allem
in Israel, Deutschland und OEsterreich. Sekundarliteratur, die aber
vorrangig die Frauenfiguren und das Weibliche bei Max Brod
darstellt, gibt es kaum. Diese Monographie setzt sich die
Interpretation der Frauengestalten zum Ziel, wobei sie sich auf
einige ausgewahlte Romane und Erzahlungen bezieht. Des Weiteren
wird versucht, Brods Konzeption der Weiblichkeit ahnlichen
Entwurfen anderer Prager deutschen Autoren wie Franz Kafka, Franz
Werfel, Oskar Baum und Ludwig Winder gegenuberzustellen. Die
Autorin prasentiert die Brodsche Sichtweise hinsichtlich des
Weiblichen in der gesellschaftlich sturmischen Zeit von den
Anfangen des 20. Jahrhunderts bis zum Tode des Autors.
Das Buch befasst sich mit Erinnerungstexten von Zeugen Jehovas als
einer lange vergessenen Opfergruppe des Nationalsozialismus. Die
Autorin stutzt ihre Ausfuhrungen auf reiche, neu erschlossene
Quellenbestande und literaturwissenschaftliche Ansatze, deren
Methodik der Spezifik von Zeitzeugentexten hinsichtlich ihrer
Funktionalitat gerecht werden kann. Erinnerungstexte verfolgter
Zeugen Jehovas werden analysiert und anhand eines umfassend
argumentierten Vergleichs mit literarischen Texten zum Holocaust
als Erinnerungsliteratur im kultur- und literaturwissenschaftlichen
Forschungsfeld platziert. Fur die Entwicklung von Toleranz und
Zivilcourage stellen sie sich als wichtig und didaktisch verwertbar
heraus. So bezweckt die Verfasserin nicht nur, die Erinnerungstexte
vor dem Vergessen zu bewahren, sondern legt zudem eine neue Basis
fur weiterfuhrende historische und literaturwissenschaftliche
Auseinandersetzungen.
Das Buch eroertert die Verbalisierungsschwierigkeiten von
olfaktorischen Wahrnehmungen. Hierfur betrachtet der Autor zunachst
die Olfaktorik aus kulturell-philosophischer, neurophysiologischer
und anthropolinguistischer Perspektive. Des Weiteren legt er dar,
wie man uber Geruche im Deutschen und Polnischen spricht. Er geht
auf zweierlei Art und Weise vor. Zunachst erfolgen anhand von
Woerterbuchern Analyse und Vergleich des deutschen und polnischen
Geruchswortschatzes auf der synchronen und diachronen Ebene.
Anschliessend zeigt der Autor mithilfe von sprachlichen Korpora und
unter Anwendung der kognitiv-linguistischen Methodologie
(Frame-Semantik, konzeptuelle Metapher) auf, wie heute Geruche im
Deutschen und Polnischen verbalisiert und konzeptualisiert werden.
Maciej Ganczar beschaftigt sich in seinem Buch mit den romantischen
Kunstlerfiguren Peter Hartlings, die seiner Meinung nach ihrer
Epoche weit voraus sind und deren Gemeinsamkeiten mit denjenigen
der Moderne auf einen neuen universalen Kunstlertypus schliessen
lassen. Hierzu gehoeren Entfremdung, Einsamkeit, Weltfremdheit und
Spaltung. Der Hartlingsche Kunstler gerat in Sprach-, Existenz- und
Ich-Krisen. Daruber hinaus weist Ganczar auch die Gemeinsamkeiten
zwischen dem Autor Hartling und seiner jeweiligen Kunstlerfigur
nach: Beide werden zum Aussenseiter, die sich wegen der ausseren
sowie inneren Faktoren entweder auf die Wanderschaft begeben oder
den Weg nach innen einschlagen.
Die in diesem Buch versammelten Beitrage deuten auf die
Vielschichtigkeit der Marchenproblematik hin und verweisen
schnittpunktartig auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede in dem aus
dem polnischen und dem deutschsprachigen Kulturkreis stammenden
Forschungsmaterial. Im Fokus des Bandes stehen nicht nur
unterschiedliche Aspekte der Marchenthematik (Helfer, Natur,
Sachwelt, Raum, Sprechen, Musizieren, Bestrafen im Marchen),
sondern auch die polnischen und deutschsprachigen Marchensammler
und -forscher, besonders die Bruder Grimm, Oskar Kolberg, Max Luthi
und Julian Krzyzanowski. Eingegangen wird ferner auf das in Herman
Grimms autobiographischen Texten gezeichnete Bild der Grimm-Familie
sowie auf die kulturelle Bedeutung der am Anfang des 19.
Jahrhunderts nach Warschau gekommenen Familie deutscher Abstammung
namens Kolberg.
Trotz der umfangreichen Spezialliteratur, die in den letzten 160
Jahren uber das Werk der Dichterin Annette von Droste-Hulshoff
entstanden ist, findet man eher wenige Titel die ihre Verskunst und
ihre Kompositionen sowie ihre Vertonungen von Gedichten behandeln
und die sich mit dem Wort-Ton-Verhaltnis in ihrem
lyrisch-musikalischen Werk befassen. Man lobt eher ihre Prosawerke,
gern zitiert man ihre Balladen. Nur wenigen ist jedoch bekannt,
dass sie komponierte und dass sie eine Komponistin von 70 Liedern
fur Gesang mit Klavierbegleitung und Gesangen ist. Ihre vier Opern:
Babylon, Der blaue Cherub, Der Galeerensklave und Der Wiedertaufer
wurden leider nicht vollendet. In diesem Buch konzentriert sich der
Autor auf das Hervorheben der metrischen, rhythmischen,
stilistischen und klanglichen Mittel, die die Dichterin und
Komponistin in ihrem lyrisch-musikalischen Werk bevorzugte. Die
kompositorischen und poetischen Mittel der Werke der Droste sind
nicht neu. Es soll daher versucht werden, der Verbindung von
bestimmten rhythmischen, kompositorischen, lyrischen, inhaltlichen
Strukturen, die den typischen Stil der westfalischen Dichterin und
Komponistin pragen, auf die Spur zu kommen.
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