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Eine besondere Starke der Industrie liegt in dem Ideenreichtum, mit
dem sie an der Fortentwicklung ihrer Erzeugnisse arbeitet. Der
sichtbare Aus druck ist die standig sich wandelnde
Vielgestaltigkeit der auf den Markt kommenden Guter. Die E fahrung
hat jedoch gezeigt, dass sich eine solche Entwicklung uber steigern
und damit zu Unwirtschaftlichkeiten fuhren kann, wenn sie nicht
zugleich mit den Bedurfnissen der Verbraucher in Einklang gehalten
wird. Gelingt es, durch eine solche Anpassung eine Typenvielfalt
dort, wo sie zu gross ist, zu verringern, konnen Fertigung und
Vertrieb in ihren Berei chen noch rationeller arbeiten und damit
ihre Kosten senken. Dadurch schaf fen sie wichtige Voraussetzungen
fur eine billigere Verbraucherversorgung und eine Steigerung des
Lebensstandards. Die Rationalisierungs-Gemeinschaft "Forderung der
Typenbeschrankung" des Rationalisierungs-Kuratoriums der Deutschen
Wirtschaft hat die Aufgabe, durch Uberprufung solcher Zusammenhange
und Abstimmung aller Interessen zu einer Verringerung der
Typenprogramme beizutragen, mit der Industrie, Handel und
Verbrauchern in gleicher Weise gedient ist. Auch auf dem fur die
breite Bevolkerung wichtigen Gebiet des Haushalts bedarfs scheint
sich bei verschiedenen Artikeln eine unwirtschaftliche Typenhaufung
im Marktangebot herausgebildet zu haben. Deshalb durfte eine
Uberprufung der Typenbreite im Zusammenhang mit den Bedurfnissen
der Ver braucher wie auch der Wirtschaftlichkeit der Herstellungs-
und Vertriebs methoden angebracht sein. Das Ministerium fur
Wirtschaft und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen hat daher mit
besonderer Forderung durch Staatssekretar Prof. Dipl.-Ing. BRANDT
eine Klarung der Tatbestande und Meinungen bei Industrie, Handel
und Verbrauchern durch entsprechende Untersuchungen einleiten
lassen."
Es ist bei fruheren Gelegenheiter. haufig darauf hingewiesen
worden, dass im Max-Planck-Institut fur Kohlenforschung ein neues
Arbeitsge biet entwickelt worden sei, das auf der Entdeckung
neuartiger Reak tionen der organischen Aluminiumverbindungen
beruhe, und das voraus sichtlich eine Reihe von Anwendungen
gestatte. Da die Arbeiten sehr intensiv im Fluss und die
grundlegenden Patentanmeldungen noch nicht offentlich ausgelegt
waren, hat das Institut etwa 3 Jahre lang grosse Zuruckhaltung in
der Bekanntgabe von Resultaten geubt. Der Institutsdirektor hat
dann erstmalig am 6.XI.51 auch gegenuber der Offentlichkeit den
Schleier etwas geluftet und in einem Vortrag im Rahmen einer
Veranstaltung des Bergbaus mitgeteilt, welche Reaktio nen er
neuerdings durchfuhren konne, und was sich damit vielleicht
anfangen liesse. Das Wesen der neuen Reaktionen wurde damals noch
nicht bekannt gegeben. Der Vortrag ist in der Zeitschrift
"Gluckauf" er schienen. Er gibt auch heute noch einen guten ersten
tlberblick, wenn auch in der Publikation - im Gegensatz zum VOrtrag
selbst - die zur Zeit aussichtsreichste Anwendungsmoglichkeit des
Verfahrens, die Her stellung von p-Xylol als Ausgangematerial fur
die Terylen-Faser, nicht erwahnt ist."
Ein Brief des Ministerprasidenten von N ordrhein-Westfalen Karl
Arnold an den Geschaftsfiihrer der Arbeitsgemeinschaft fur
Forschung, Ministerial- direktor Dipl. -Ing. L. Brandt: Meine
Mitwirkung an den monatlichen Arbeitssitzungen der Arbeits-
gemeinschaft fUr Forschung des Landes Nordrhein-W estfalen und die
enge Verbindung, die sich dort mit den Wissenschaf tlern unseres
Landes und den als Gasten anwesenden Personlichkeiten der Deutschen
Forschungsgemein- schaft, des Stifterverbandes fur die Deutsche
Wissenschaft sowie derjenigen Bundesministerien, die an den
zeitgemaGen Forschungsproblemen interessiert sind, ergibt, hat mir
und ich glaube allen Beteiligten klargemacht, wie um- fangreich die
Aufgaben sind, die der deutschen Forschung gestellt sind. Es ist
auch offenbar geworden, wie schwierig es ist, einen klaren
Dberblick uber diese Aufgaben zu erhalten. Die hervorragenden
Fachwissenschaftler un- seres Landes haben sicherlich einen
souveranen Einblick in ihr eigenes Arbeitsgebiet und eine gute
allgemeine Dbersicht uber die wissenschaftlichen Nachbargebiete.
Noch nicht im erforderlichen Umfange erreicht wurde das organische
Zusammenwirken aller Fachwissenschaften, was aber in der
Verpflichtung einbeschlossen ist, alle geistigen Fahigkeiten in
zusammen- gefaGter Wirkung zur Sicherung des geistigen und
materiellen Lebens un- seres Volkes zur Geltung kommen zu lassen.
Es tritt also das Bedurfnis zutage, die wissenschaftlichen
Spezialarbeiten durch besseres Erkennen grogerer Zusammenhange aus
einer gewissen Isolie- rung herauszubringen und dadurch die
Bedeutung der wissenschaftlichen Arbeiten ganz allgemein fur die
Gesundung des nationalen Lebens den Par la- menten und Regierungen
nahezubringen, da ja letztere gerade in der heutigen Zeit eine
ungeheure Verantwortung fur die Zukunft unseres Volkes tragen.
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