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8 anreiz, den wir gemeinhin und in der Breite wohl mit Recht als einen der starks ten Antriebe aktiven Handelns erfahren. Es bleibt aber in Zukunft eine bedrangende Frage, inwieweit materielle Besserstellun gen - die Atmosphare einer Wohlstandsgesellschaft - die Leistungs bereitschaft des einzelnen beeinflussen werden. Die nachruckende In telligenz- und Fuhrungsschicht ist dabei in gleicher Weise angespro chen wie die von den Einrichtungen unseres sozialen Sicherungssystems vor allem geschutzte breite Schicht der Lohnempfanger. 1st das Konsumdenken unserer Tage zu einem neuen und erwunschten Stimulans eines allgemeinen Leistungsdrangs geworden? Oder wird hierdurch erst recht eine Einstellung gefordert, die in der Ausnutzung jeder Chance im Angebotsgefuge eines weit ausgebauten Systems sozialer Sicherung eine selbstverstandliche Aufgabe fur die Betati gung des personlichen Eigennutzes sieht? Sind die moralischen Kriifte dieser Zeit noch stark genug, urn das BewuBtsein notwendiger Solida ritat und damit der Rucksichtnahme auf das Ganze, die ein tragender Gedanke beim Aufbau unseres Systems sozialer Sicherung waren, noch lebendig und wirksam zu erhalten? Erfordert nicht eine zeitgemaBe Politik der sozialen Sicherung, auch darauf zu achten, daB die Burger durch eigene Leistung zur eigenen sozialen Sicherung und der ihrer nachsten Angehorigen beitragen? Sicher konnen auch kunftig die Antworten auf solche Fragen nicht leicht und in vereinfachter Form gegeben werden. Aber mehr als bis her urn gultige Antworten zu ringen, wird ein dringendes Anliegen fur diejenigen sein mussen, die an der Gestaltung unserer sozialen Ver haltnisse mitwirken. II."
Das geistige und politische Leben unserer Zeit ist bewegt durch die Frage nach der Bildung. Jahrzehntealte Anliegen der sozialen Bewe gung verbinden sich mit der wachsenden Erkenntnis, dass die Anforde rungen des industriellen Zeitalters fur Wirtschaft und Gesellschaft auch die Frage nach der Bildung neu stellen. Dabei geht es ebensosehr um die Bildungsgehalte wie um die optimalen Bildungssysteme und -methoden. Es wird zunehmend empfunden, dass die Schule als wichtigster Trager des Bildungsgeschehens keine in sich abgeschlossene Provinz sein darf, die ihren Bildungsstoff nur an den uberkommenen Kategorien ausrichtet. Immer deutlicher wird vielmehr, dass die Schule ihre Aufgabe, junge Menschen auf das Lehen in dieser Zeit vorzubereiten, nur befriedigend erfullen kann, wenn sie sich selbst mit den in rascher Entwicklung begriffenen Veranderungen der Um welt standig auseinandersetzt. Das bedeutet zunachst, dass die Schule diese Umwelt kennt und sich den in ihr wirkenden Kraften aufschliesst, nicht nachhinkend auf dem Umweg uber literarische Deutungen von Tatbestanden, die bereits Jahrzehnte zuruckliegen, sondern in unmittelbarer lebendiger Kon frontierung mit dem Heute, ja mit dem, was sich bereits aus der gegen wartigen Entwicklung als sichere Folge fur das Morgen abzeichnet. Das bedeutet ferner, dass die Schule die erkennbaren Tatbestande im Sinne ihres Bildungsauftrags verarbeitet, nicht in kritikloser Auf nahme zufalliger Eindrucke, sondern in vertiefter Bemuhung um die Erkenntnis typischer Erscheinungen und ihreEinordnung in die geltende gesellschaftliche Ordnungsvorstellung."
UND GRUNDS1\TZLICHES ZUM THEMA aus der Sicht der Walter-Raymond-Stiftung Das Problem des Eigentums und der Eigentumsbildung hat in unserer offentlichen und politis chen Diskussion einen bevorzugten Platz erhal ten. Der Wunsch nach einer moglichst breiten Eigentumsstreuung ist zu einem Kernproblem der modernen Sozialpolitik geworden. VieWiltig und in Ausgangspunkt und Zielsetzung ebenso haufig voneinander ab weichend sind die Vorschlage und die Forderungen, die zur Losung ge macht und vertreten werden. Ebenso zahlreich aber auch sind die Schlag worte, die in den Diskussionen uber diese Probleme entstanden sind und zu einer bedenklichen Sprachverwirrung gefuhrt haben. Schlag worte, verschwommene Vorstellungen uber das Gesamtproblem und uber die elementaren Grundlagen der Moglichkeiten und Grenzen sei ner Losung bilden eine ernste Gefahr fur die Behandlung einer der wichtigsten Fragen, die unserer Staats-und Gesellschaftsordnung und der geistigen und weltpolitischen Auseinandersetzung unserer Zeit ge stellt sind. Der Gebrauch der undifferenzierten Kollektivbegriffe, mit denen die Sprache des Alltags arbeitet, ist," wie Max Weber einmal sagte, stets Deckmantel fur Unklarheiten des Denkens und Wollens, oft genug aber das Werkzeug bedenklicher Erschleichungen, immer aber ein Mittel, die Entwicklung der richtigen Problemstellung zu hemmen. " Dies sind die Grunde, aus denen die Wal ter-Raymond-Stif tung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbande es als ihre Aufgabe ansieht, sich mit der Frage des Eigentums in ihren vielfaltigen Verflechtungen mit un serer Gesellschafts-, Wirtschafts-und Sozialord nung zu beschaftigen und den Versuch zu machen, einen Beitrag zur Diskussion und zu ihrer Versachlichung zu leisten."
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