|
Showing 1 - 4 of
4 matches in All Departments
8 anreiz, den wir gemeinhin und in der Breite wohl mit Recht als
einen der starks ten Antriebe aktiven Handelns erfahren. Es bleibt
aber in Zukunft eine bedrangende Frage, inwieweit materielle
Besserstellun gen - die Atmosphare einer Wohlstandsgesellschaft -
die Leistungs bereitschaft des einzelnen beeinflussen werden. Die
nachruckende In telligenz- und Fuhrungsschicht ist dabei in
gleicher Weise angespro chen wie die von den Einrichtungen unseres
sozialen Sicherungssystems vor allem geschutzte breite Schicht der
Lohnempfanger. 1st das Konsumdenken unserer Tage zu einem neuen und
erwunschten Stimulans eines allgemeinen Leistungsdrangs geworden?
Oder wird hierdurch erst recht eine Einstellung gefordert, die in
der Ausnutzung jeder Chance im Angebotsgefuge eines weit
ausgebauten Systems sozialer Sicherung eine selbstverstandliche
Aufgabe fur die Betati gung des personlichen Eigennutzes sieht?
Sind die moralischen Kriifte dieser Zeit noch stark genug, urn das
BewuBtsein notwendiger Solida ritat und damit der Rucksichtnahme
auf das Ganze, die ein tragender Gedanke beim Aufbau unseres
Systems sozialer Sicherung waren, noch lebendig und wirksam zu
erhalten? Erfordert nicht eine zeitgemaBe Politik der sozialen
Sicherung, auch darauf zu achten, daB die Burger durch eigene
Leistung zur eigenen sozialen Sicherung und der ihrer nachsten
Angehorigen beitragen? Sicher konnen auch kunftig die Antworten auf
solche Fragen nicht leicht und in vereinfachter Form gegeben
werden. Aber mehr als bis her urn gultige Antworten zu ringen, wird
ein dringendes Anliegen fur diejenigen sein mussen, die an der
Gestaltung unserer sozialen Ver haltnisse mitwirken. II."
Das geistige und politische Leben unserer Zeit ist bewegt durch die
Frage nach der Bildung. Jahrzehntealte Anliegen der sozialen Bewe
gung verbinden sich mit der wachsenden Erkenntnis, dass die Anforde
rungen des industriellen Zeitalters fur Wirtschaft und Gesellschaft
auch die Frage nach der Bildung neu stellen. Dabei geht es
ebensosehr um die Bildungsgehalte wie um die optimalen
Bildungssysteme und -methoden. Es wird zunehmend empfunden, dass
die Schule als wichtigster Trager des Bildungsgeschehens keine in
sich abgeschlossene Provinz sein darf, die ihren Bildungsstoff nur
an den uberkommenen Kategorien ausrichtet. Immer deutlicher wird
vielmehr, dass die Schule ihre Aufgabe, junge Menschen auf das
Lehen in dieser Zeit vorzubereiten, nur befriedigend erfullen kann,
wenn sie sich selbst mit den in rascher Entwicklung begriffenen
Veranderungen der Um welt standig auseinandersetzt. Das bedeutet
zunachst, dass die Schule diese Umwelt kennt und sich den in ihr
wirkenden Kraften aufschliesst, nicht nachhinkend auf dem Umweg
uber literarische Deutungen von Tatbestanden, die bereits
Jahrzehnte zuruckliegen, sondern in unmittelbarer lebendiger Kon
frontierung mit dem Heute, ja mit dem, was sich bereits aus der
gegen wartigen Entwicklung als sichere Folge fur das Morgen
abzeichnet. Das bedeutet ferner, dass die Schule die erkennbaren
Tatbestande im Sinne ihres Bildungsauftrags verarbeitet, nicht in
kritikloser Auf nahme zufalliger Eindrucke, sondern in vertiefter
Bemuhung um die Erkenntnis typischer Erscheinungen und
ihreEinordnung in die geltende gesellschaftliche
Ordnungsvorstellung."
UND GRUNDS1\TZLICHES ZUM THEMA aus der Sicht der
Walter-Raymond-Stiftung Das Problem des Eigentums und der
Eigentumsbildung hat in unserer offentlichen und politis chen
Diskussion einen bevorzugten Platz erhal ten. Der Wunsch nach einer
moglichst breiten Eigentumsstreuung ist zu einem Kernproblem der
modernen Sozialpolitik geworden. VieWiltig und in Ausgangspunkt und
Zielsetzung ebenso haufig voneinander ab weichend sind die
Vorschlage und die Forderungen, die zur Losung ge macht und
vertreten werden. Ebenso zahlreich aber auch sind die Schlag worte,
die in den Diskussionen uber diese Probleme entstanden sind und zu
einer bedenklichen Sprachverwirrung gefuhrt haben. Schlag worte,
verschwommene Vorstellungen uber das Gesamtproblem und uber die
elementaren Grundlagen der Moglichkeiten und Grenzen sei ner Losung
bilden eine ernste Gefahr fur die Behandlung einer der wichtigsten
Fragen, die unserer Staats-und Gesellschaftsordnung und der
geistigen und weltpolitischen Auseinandersetzung unserer Zeit ge
stellt sind. Der Gebrauch der undifferenzierten Kollektivbegriffe,
mit denen die Sprache des Alltags arbeitet, ist," wie Max Weber
einmal sagte, stets Deckmantel fur Unklarheiten des Denkens und
Wollens, oft genug aber das Werkzeug bedenklicher Erschleichungen,
immer aber ein Mittel, die Entwicklung der richtigen
Problemstellung zu hemmen. " Dies sind die Grunde, aus denen die
Wal ter-Raymond-Stif tung der Bundesvereinigung der Deutschen
Arbeitgeberverbande es als ihre Aufgabe ansieht, sich mit der Frage
des Eigentums in ihren vielfaltigen Verflechtungen mit un serer
Gesellschafts-, Wirtschafts-und Sozialord nung zu beschaftigen und
den Versuch zu machen, einen Beitrag zur Diskussion und zu ihrer
Versachlichung zu leisten."
|
|