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Mit der erstmaligen Herausgabe und Kommentierung der 77 Briefe
Cosima von Bulows (seit 1870 verh. Wagner) an ihre Berliner
Jugendfreundin Ellen Franz (verh. Helene von Heldburg) erschliessen
Maren Goltz und Herta Muller einen bisher unbekannten,
Quellenbestand, der vollig neue Einblicke in die Welt der beiden
fur die Kulturgeschichte so bedeutenden Frauen erlaubt. Obwohl die
Gegenkorrespondenz von Ellen Franz - der Schauspielerin und
spateren Frau des Meininger Theaterherzogs Georg II. - nicht
uberliefert ist, belegen die Briefe aus dem Zeitraum von 1859 bis
1912 nicht nur eine der Forschung bisher verborgen gebliebene
Lebensfreundschaft zwischen der Konigin (Cosima) und dem Taubchen
(Ellen). Sie ermoglichen auch einen differenzierteren Blick auf
Cosimas Gefuhlswelt, ihr Verhaltnis zum Vater Franz Liszt und auf
ihre Ehe mit Hans von Bulow. Vor allem jedoch lassen sie wichtige
Facetten ihrer Personlichkeit sichtbar werden: ihre hohe Bildung,
ihr intellektuelles Niveau und ihre grosse Theaterleidenschaft.
Inspiriert durch das Meininger Hoftheater, pragte Cosima Wagner den
Bayreuther Buhnenstil in entscheidendem Masse mit - vor und nach
dem Tod Richard Wagners. In this first-ever publication of
seventy-seven letters written by Cosima von Bulow (who changed her
name to Cosima Wagner after marrying again in 1870) to her
long-standing Berlin friend Ellen Franz (who after her marriage
became Helene von Heldburg), Maren Goltz and Herta Muller tap an
extremely informative yet previously unknown source of fresh
insights into the worlds of these two women so important in
cultural history. Although the replies from Ellen Franz - an
actress who married theatre aficionado Duke Georg II of
Saxe-Meiningen - have not survived, the letters spanning 1859-1912
do far more than demonstrate the existence of a lifelong friendship
between the 'Queen' (Cosima von Bulow/Wagner) and the 'Chick'
(Ellen Franz) previously unknown to scholars. They also enable a
more nuanced view of Cosima's"
Wilhelm Berger (1861-1911) war um 1900 ein erfolgreicher Komponist,
erhielt den Professorentitel, war Mitglied der Berliner Akademie
der Kunste und wurde 1903 als Nachfolger von Fritz Steinbach zum
Kapellmeister der Meininger Hofkapelle gewahlt. Dennoch wurde er
nach seinem Tode schneller und grundlicher vergessen als viele
seiner Zeitgenossen. Aus Anlass des Doppel-Jubilaums fand 2011 in
Meiningen eine musikwissenschaftliche Tagung statt, bei der sich
die Referenten mit verschiedenen Aspekten seines Lebens und
Schaffens beschaftigten, um so die Individualitat und Qualitat der
Kompositionen zu verstehen und die bislang verbreitete Zuordnung
Bergers zu den Berliner Akademikern zu differenzieren. Doch kann
mit diesem Tagungsbericht nur ein Diskussionsprozess in Gang
gesetzt werden. Zu gross sind noch die Lucken in der Kenntnis von
Bergers Schaffens. Die hier veroffentlichten Beitrage bieten
vielfaltige Anregungen fur die weitere, dringend notwendige und
lohnende Beschaftigung mit den Werken Wilhelm Bergers. Vielleicht
gelingt es dann, seine zum Teil hochst qualitatvollen Kompositionen
wieder starker im Musikleben zu verankern
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