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Die ausserst komplexe Struktur der Joelschrift, vor allem der
letzten zwei Kapitel Joel 3 und 4, ladt dazu ein, sich ihr unter
verschiedenen Perspektiven zu nahern. Der markante Schlusssatz, der
den Titel der Arbeit bildet, fordert geradezu heraus, danach zu
fragen, wie die Schrift denn nach den Hoehen und Tiefen
(Verheissung, Gericht und Heil) der letzten beiden Kapitel zu der
starken Aussage uber die Gegenwart Gottes kommt. Das vorliegende
Werk moechte sich durch verschiedenen literaturwissenschaftlichen
Zugangen und theologischen Fragestellungen damit
auseinanderzusetzen. Die literaturwissenschaftliche Analyse
arbeitet dabei primar unter synchroner Hinsicht, die
redaktionsgeschichtlichen Entwicklungen der Joelschrift und des
Zwoelfprophetenbuches werden auf Grund vom aktuellen
wissenschaftlichen Stand vorausgesetzt und sollen mit einem
literaturwissenschaftlich-theologischen Ansatz erganzt werden.
Methodische Schwerpunkte sind eine detaillierte Strukturanalyse,
die Darstellung eines Raumkonzepts, eine gezielte Sprechaktanalyse
und eine Auswertung der Zeitstruktur, die jeweils die
intertextuell-leserorientierte Perspektive aufgreifen. Mit Amos 9,
Sacharja 8 und Ezechiel 48 wird der Blick auf andere Endpunkte
prophetischer Literatur gelenkt, die gleichfalls Aussagen uber die
Prasenz Gottes treffen, und ihre theologische Zielrichtung mit der
Joelschrift verglichen.
Das biblische Psalmenbuch besteht aus Einzelpsalmen, die als
planvolle und sachlich profilierte Komposition arrangiert sind. Die
Arbeit untersucht, im Anschluss an die neuere Psalmen- und
Psalterforschung, die vorliegende Anlage des Psalters und dessen
Entstehungsgeschichte im Bereich der Psalmenbucher IV-V (Ps
90-150). Die jetzige Buchgestalt erweist sich ebenso wie der
vorangehende redaktionsgeschichtliche Prozess als konzeptionell vom
Konigtum Jhwhs dominiert: Die Endkomposition wird als Ergebnis
einer mehrphasigen kritischen Fortfuhrung des sog. messianischen
Psalters (Ps 2-89) durch die theokratischen Bucher IV-V (Ps 90-150)
verstandlich, dabei fungiert das unterschiedlich akzentuierte
Konigtum Jhwhs als umfassende Leitkonzeption, die fur das
Sachgefalle des Psalters kennzeichnend ist und der deshalb
besondere Beachtung gilt. Martin Leuenberger, Dr. theol., Jahrgang
1973, ist seit 2008 Professor fur Altes Testament an der
Evangelisch-Theologischen Fakultat der Westfalischen
Wilhelms-Universitat Munster.
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