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Das wissenschaftliche Interesse an der Darstellung psychischer
Stoerungen in Spielfilmen und Serien boomt, das zeigen
Buchpublikationen sowie nationale und internationale
Kongressprogramme. Diese Hinwendung zum Film macht deutlich, dass
es im Bereich der Psychopathologie wieder eine vermehrte Sehnsucht
nach Fallgeschichten gibt, die der gegenwartigen Orientierung der
Psychiatrie an Zahlen, Fakten, Daten und Guidelines ein narratives
und hermeneutisches Element entgegensetzen und den Wert des
deskriptiven und verstehenden Zugangs zu seelischem Leiden betonen.
Von den "Wahnsinnsgeschichten" und den Geschichten uber den Wahn,
die uns Filme und Serien erzahlen, koennen AErzte, Psychiater,
Psychologen, Psychotherapeuten, Sozialarbeiter, Pflegepersonen,
Angehoerige von psychisch Kranken, Betroffene und interessierte
Laien ebenso wie Medien- und Kulturwissenschaftler daher einiges
lernen.
Das Thema Suizid spielt in der Weltliteratur eine grosse Rolle: In
Shakespeares Werk kommen 13 Freitode vor, in der Bibel sind elf
Selbsttoetungen zu finden. Auch der Spielfilm interessiert sich
seit jeher fur den Topos der Lebensmudigkeit und Todessehnsucht:
Das American Film Institute zahlt an die 1.600 Spielfilme, in denen
Suizidhandlungen vorkommen bzw. eine Rolle spielen.Neuere
Untersuchungen zu den wichtigsten Suizidmotiven im Spielfilm
zeigen, dass es im Film weniger psychiatrische Erkrankungen sind,
die zu einem Selbstmord fuhren, sondern soziale Schwierigkeiten und
Konflikte, wie zum Beispiel Beziehungsabbruche, Trennungen,
Eltern-Kind-Konflikte, Partnerschafts-Probleme, Geldnoete,
Einsamkeit, Mobbing und zwischenmenschliche Schikanen,
gesellschaftliche Vorurteile gegenuber Rasse und sexueller
Orientierung, Schuld und Scham, welche Film-Protagonisten dazu
bringen, sich das Leben zu nehmen. Damit fordert der Film die
gangige psychiatrische Lehrmeinung heraus, dass sich 90% aller
Suizidhandlungen vor dem Hintergrund einer psychischen Stoerung
ereignen. Zumindest fur die Filmfiguren stimmt diese These
keinesfalls, da nur ca. 20% aller Film-Protagonisten sich aufgrund
einer psychiatrischen Problematik das Leben nehmen. Dieses Buch
thematisiert alle Freitod-Beweggrunde in den enthaltenen Filmen in
unterhaltsamen Beitragen und fachlich fundierten Analysen. Es
richtet sich sowohl an filmbegeisterte Fachleute aus Psychiatrie,
Psychotherapie und Psychologie als auch an interessierte Laien, die
die Beweggrunde der Filmfiguren besser verstehen moechten.
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