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Meine Beschiiftigung mit den Befunden der Sauglings- und Kleinkind-
forschung iiber die ersten 2 Lebensjahre erwachst aus meinem
wichtigsten beruflichen Anliegen: ich bin Kliniker, und mir geht es
urn die Psychoanalyse von Patienten. Ich habe 30 Jahre lang aus
meiner k1inischen EinsteIIung heraus gearbeitet und theoretisiert
und es immer als lohnend und spannend empfunden, meine Fragen aus
der Beobachtung des Abnormalen abzuleiten; ich versuchte Hypothesen
dariiber zu aufzusteIIen, wie sich Krankheitsbilder entwickeln. Ich
war viele Jahre lang von der inneren Stimmigkeit, die von den
Antworten der analytischen Theorie ausging, und auch von ihrer kli-
nischen Niitzlichkeit buchstablich so absorbiert, daB ich iibersah,
daB mog- licherweise meine analytische Haltung die Konstrukte
pragte, die ich verwendete. Als ich dann allerdings zunehmend auf
die, "new wave" der Sauglingsforschung aufmerksam wurde,
beeindruckten mich nicht nur die neuartigen Ergebnisse, sondern
auch die ganz andere Haltung, in. der die Beobachtungen
durchgefilhrt wurden. Statt dem bereits eingefahrenen,
pathologiezentrierten Fragestellungsmodus zu folgen, warfen die
Sauglings- forscher einen unverbrauchten Blick auf die
Friihentwicklung. Vom Stand- punkt eines analytischen Theoretikers
aus, der Konzepte wie das Stadium des Narzillmus von vorneherein
zugrundelegt, erschienen die Sauglings- forscher grob gesagt als
"naive" Naturalisten.
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