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Die arterio-venosen Anastomosen, welche als nichtkapillare,
unmittelbare Verbindungen zwischen der arteriellen Hochdruck-und
der venosen Niederdruck- leitung unter den Sondereinrichtungen in
der peripheren Strombahn zweifellos eine besonders bedeutsame Rolle
spielen, sind bis zu dem Erscheinen der ersten Auflage vorliegender
Monographie (Verlag J. A. Barth, Leipzig, 1939) vorzugsweise
Gegenstand anatomischer Untersuchungen gewesen, haben aber seitdem
auch von physiologischer, pathologischer und klinischer Seite eine
zunehmende Beachtung gefunden, wie die zahlreichen Aussagen uber
Vorkommen und Funktion dieser derivatorischen GefaBabschnitte
zeigen. Die in dem letzten J ahrzehnt gelungene Aufdeckung von
neuen Fundorten und von verschiedenen Bauformen der arterio-venosen
Anastomosen sowie die Beobachtung, daB an den Orten ihres
regelmaBigen Vorkommens vielfach GefaB- organe ausgebildet sind,
die zwar aIle histologischen Merkmale epitheloidzelliger
Nebenschlusse besitzen, aber keine unmittelbaren Verbindungen
zwischen Arterien und Venen, sondern organartig gebaute
prakapillare Strecken der arteriellen Strombahn sind, haben eine
weitgehende NeuGBPassung der Darstellung notwendig gemacht. Unsere
Kenntnisse von der funktionellen Bedeutung der arterio-venosen
Anastomosen stecken ungeachtet aller Bemuhungen noch immer
sozusagen in den Kinderschuhen; hat die Auffassung, daB aIle
derartigen GefaBverbindungen durch die gleichen
Baueigentiimlichkeiten gekennzeichnet sind, aufgegeben werden
mussen, so stellt sich damit andererseits die Frage nach der
funktionellen Rolle der verschiedenen Bauformen, welche bis heute
keineswegs befriedigend beantwOl"tet werden kann.
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