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"I am sorry." So lautete die Entschuldigung, die der britische
Derivatehandler Nick Leeson bei seiner Flucht aus Singapur in
Richtung Kota Kinabalu im F- ruar 1995 hinterliess, nachdem er
durch Fehlspekulationen innerhalb weniger Wochen einen Schuldenberg
von 825 Millionen Pfund Sterling aufgehauft hatte. Die falsche
Einschatzung der Kursentwicklung gepaart mit blinder Risikobere-
schaft fuhrte Leeson fur mehrere Jahre ins Gefangnis, trieb seine
Arbeitgeberin, die uber 250 Jahre alte Barings Bank, in den Konkurs
und loeste eine mehrmo- tige Krise der internationalen Finanz- und
Devisenmarkte aus. Naturlich ist gegen Ignoranz und intellektuelle
UEberforderung kein Kraut gewachsen. Nur noch mit nachtraglichen
Entlassungen konnte die KfW Bank- gruppe im September 2008
reagieren, als deren Mitarbeiter dem bereits insolv- ten Bankhaus
Lehman Brothers 350 Millionen Euro nachschossen. Solch unv-
standliches Verhalten wie auch die Reaktionen auf Nick Leesons
kriminelle Fehlspekulationen verdeutlichen, dass in einer
globalisierten Welt Finanzmarkte jene Entscheidungsarenen sind, in
denen nicht erfullte Erwartungen und unge- gelte Risikobereitschaft
am schnellsten fuhlbar und monetar bestraft werden. Einer Bank, die
sich heute aufgrund von fehlerhaften Annahmen uber zukunftige
Gewinne ubernimmt, ist das Fehlverhalten spatestens im nachsten
Quartals- richt anzusehen. In der Finanzkrise des Herbstes 2008
beschleunigten sich die Entscheidungsprozesse dermassen stark, dass
einst stolze Banken wie die L- man Brothers uber Nacht
zusammenbrachen. Karriereknicks bei einigen der verantwortlichen
Manager, massive Proteste der Anleger und makrooekono- sche
Verwerfungen sind typische Folgen solch fataler Fehlspekulationen.
Der Ausgang der Bundestagswahl am 22. September 2002 sorgte auf dem
de- schen Borsenparkett scheinbar nicht fur Freudentanze. Am
Montagmorgen nach der Wahl zeigte der Nachrichtensender BBC das
Bild eines von Sorgenfalten gezeichneten, trubselig dreinblickenden
Frankfurter Borsianers. Schroeder vic- 1 tory hits German stocks"
lautete die Schlagzeile der Meldung. Wie im Falle der
Borsenreaktion auf die Wiederwahl der rot-grunen Koalition im Jahr
2002 br- gen Nachrichtenagenturen, Kommentatoren des Zeitgeschehens
aber auch A- lysten von Investmentbanken die Borsenentwicklung
haufig mit Politik in V- bindung. Das Unternehmermagazin Impulse
berichtete beispielsweise im Vorfeld der Bundestagswahl 1998
ausfuhrlich uber die moglichen Folgen des Wahlausgangs fur die
Borsenentwicklung: Schwarz oder Rot? Die Frage nach dem Sieger der
Bundestagswahl beschaftigt sowohl private als auch professionelle
Investoren. Sie schauen gespannt auf den 27. September. Denn
schliesslich entscheidet der 2 Wahlausgang uber die Anlagestrategie
der nachsten Monate und Jahre," lautete die Uberschrift des
Beitrags. Die Anlegerzeitschrift Capital gab ihren Lesern vor der
Bundestagswahl 2002 Tipps fur parteipolitisch kluge"
Investitionsentsch- dungen mit dem Titel: Weiter so?
Bundestagswahl. Wirtschaftsflaute und Ha- haltslocher - nach dem
22. September muss die neue Regierung Farbe bekennen. Wie sich die
Rezepte von Rot-Grun und Schwarz-Gelb auf Ihr Portmonee aus- 3
wirken" ."
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