|
Showing 1 - 4 of
4 matches in All Departments
Das Thema der kollektiven Autor:innenschaft, bereits in den 1990er
Jahren mit Blick auf die damals neuen technologischen
Möglichkeiten breiter diskutiert, scheint aktuell erneut auf ein
wachsendes Interesse zu stoĂen, etwa unter dem Stichwort der
âșKollaborationâč. Der vorliegende Band fragt nach der
Schwellenfunktion der digitalen Wende, die sich in eine Folge von
weiteren medialen, epistemischen, Àsthetischen und sozialen
Schwellen und historisierbaren Konstellationen einreiht, die
Konzepte von kollektiver Autorschaft/Autor:innenschaft
hervorgebracht und grundsÀtzlich verÀndert haben. Die
partizipatorische Kultur sowie Verfahren der »produsage«, die
sich in den medialen Konvergenzbewegungen der jĂŒngeren
Vergangenheit feststellen lassen, haben Zurechnungsstrategien von
Autorschaft, an denen lange festgehalten wurde, auĂer Kurs
gebracht. Dazu sind auch die in der Tradition der Avantgarden
stehenden Projekte der generativen Codeliteratur zu zÀhlen,
die sich von den auf und mittels Plattformen produzierten und
distribuierten Texten durch das vorausgesetzte Code-Wissen und den
gezielten Gebrauch digitaler Technik unterscheiden lassen. Wurde
die automatische Generierung von Text in der Vergangenheit oft als
Auslagerung von Autor:innenschaft auf die Maschine konzipiert,
rĂŒckt hier die Frage nach der »Arbeitsteilung zwischen Mensch und
Maschine« in den Vordergrund.
Die BeitrÀge dieses Bandes
stellen âZirkulationâ als Konzept der
Literaturwissenschaft neu zur Diskussion. Das Ziel besteht
darin, diesen Begriff gegenĂŒber seinem metaphorischen Gebrauch
methodisch-theoretisch zu profilieren, materiell-phÀnomenal
zu konkretisieren und auf transnational organisierte
Literatur hin zu erweitern. Dadurch lassen sich literarische
Zirkulationsprozesse von anderen Modellen medialer Bewegung
unterscheiden. Zudem soll âZirkulationâ als
eigenstÀndiger Àsthetischer und poetologischer
Begriff etabliert werden, der in den Diskussionen um den
Wert und die Bewertung literarischer Texte neben bestehende
Kategorien wie âGehaltâ, âKomplexitĂ€tâ und
âSelbstreflexivitĂ€tâ treten kann.
|
|