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Leitende Grundannahme im Werk Ronald Hitzlers ist die einer
Fragilitat des Sozialen. Der Mensch ist gleichsam zu einem
riskanten Leben gezwungen. Diese an Goffman gewonnene Einsicht
lasst Risikobewaltigung als eine Grundanforderung der
Interaktionsordnung erscheinen, die Individuen zu Existenzbastlern
macht. Nicht erst in der (Spat-)Moderne leben die Akteure Hitzler
zufolge in Inszenierungen. Dieses Buch enthalt Hitzlers diese
Sichtweise verdichtenden Aufsatz Der Goffmensch. Uberlegungen zu
einer dramatologischen Anthropologie und versammelt Beitrage von
Kolleginnen und Kollegen, die ihn in seinem bisherigen
wissenschaftlich-akademischen Werdegang auf verschiedene Weise und
unterschiedlichen Wegstrecken begleitet haben.
Je nachdem, worauf man den Blick richtet und welche Perspektive man anlegt, eroeffnen sich unterschiedliche koerper- und wissenssoziologische Zugange auf den oder die Koerper der Anderen. In einer phanomenologisch-interaktionstheoretischen Perspektive ermoeglicht der Koerper des Anderen den Zugang zur anderen Person und ein wechselseitiges Verstehen. Hier wird die geteilte Koerperlichkeit zur Grundlage oder zum Stoerfaktor der Herstellung und Aufrechterhaltung des gemeinsamen Alltagslebens. Als scheinbar 'naturliches Symbol' kann der fremd gemachte Koerper Anderer in gesellschaftsstruktureller Hinsicht jedoch auch dazu eingesetzt werden, diese geteilte Koerperlichkeit zu verhindern.
Der Band fokussiert das Erleben, das Erfahren und den Umgang mit Alter(n) und der Verganglichkeit des Koerpers in der Gegenwart. Diese Fragestellung geht nicht nur aus dem hervor, was als 'demographischer Wandel' vielfach oeffentlich diskutiert wird und bislang etwa in einigen wenigen Spiel- und Dokumentarfilmen oder sonstigen Medienfeatures exponiert wird. Vielmehr spielen auch die unubersehbaren, bspw. uber Medizin und Lebensstile induzierten Veranderungen von alternder und verganglicher Koerperlichkeit eine zentrale Rolle. Im Fokus steht dabei gerade die Verbindung von Altern und verganglicher Koerperlichkeit bzw. deren 'Vermeidung' oder 'Verbannung'.
Raewyn Connell ist in Deutschland durchihr Buch "Der gemachte Mann," eine Grundlegung der Mannlichkeitsforschung, weit bekannt geworden.Ihr neues Buch "Gender" fuhrt in interdisziplinarer und global vergleichender Perspektive in zentrale Themen und Diskussionen der Geschlechterforschung ein. Auf der Grundlage des internationalen Forschungsstandes prasentiert es in einer verstandlichen Sprache eine empirisch fundierte wie theoretisch koharente Darstellung des aktuellen Stands der Geschlechterforschung. Das Buch eignet sich gleichermassen fur einen ersten Zugang zu diesem Forschungsgebiet wie fur eine vertiefende Auseinandersetzung."
Der Koerper, der wir sind und den wir leben, ist in weitreichende Veranderungen einbezogen. Von staatlichen Bio- und Gesundheitspolitiken, persoenlichen (Um-)Gestaltungsprogrammen, Blogs und Chats zum Koerpererleiden bis hin zur publikumswirksamen Erkundung von "Feuchtgebieten" - die Transformation des Koerperlichen lasst sich mit dem Begriff des "Koerperwissens" fassen. "Koerperwissen" bezeichnet das lebensweltliche, private und intime Wissen von Individuen uber den eigenen Koerper, aber auch die durch massenmediale Reprasentationen und Expertensysteme erzeugten, normierenden Wissensbestande uber menschliche Koerperlichkeit. Die Beitrage des vorliegenden Bandes untersuchen die Verflechtungen zwischen dem Koerperwissen der Individuen und dem durch Diskurse, Medien und Expertensysteme bereitgestellten Wissens- und Gestaltungspotenzial in unterschiedlichen gesellschaftlichen Erfahrungsraumen, vom Sport uber die Schule, die medizinische Behandlung des Koerpers bis hin zur sexuellen Lust.
Das Buch diskutiert zunachst soziologische Konzepte fur eine Theorie der Mannlichkeit. Das Konzept des mannlichen Geschlechtshabitus wird entwickelt. Anschliessend werden in einem empirischen Teil kulturelle Deutungsmuster von Mannlichkeit und kollektive Orientierungen von Mannern auf der Grundlage einer Literaturanalyse und von Gruppendiskussionen rekonstruiert
Die soziologische Frauen-, Mannlichkeits- und Geschlechterforschung
kann auf eine beachtliche Tradition zuruckblicken. In ebenso
heftigen wie konstruktiven Debatten entstanden wegweisende
feministische und geschlechtersoziologische Beitrage zur
Gesellschaftsanalyse. Ob es spezifische Methodologien und Methoden
der Geschlechterforschung gibt, wurde und wird entlang empirischer
Forschungsfelder debattiert. Und schliesslich stand und steht die
Kategorie Geschlecht selbst auf dem Prufstand.
Die Bedeutung qualitativer Methoden in der empirischen Sozialforschung nimmt standig zu. Eine Klarung der Grund- und Hauptbegrifflichkeiten ist besonders fur Studierende wichtig fur die Orientierung. In diesem Band erlautern fuhrende Fachvertreter aus Erziehungswissenschaft und Soziologie die wichtigsten Begriffe qualitativer Methodik und Methodologie.
In den letzten Jahren hat vor allem bei jungeren Sozialforscherinnen und Sozialforschern das Interesse an der Arbeit mit qualitativen Methoden einen erstaunlichen Zuwachs erfahren. Zugleich sind die Methoden und Verfahrensweisen erheblich ausdifferenziert worden, so dass allgemein gehaltene Orientierungstexte kaum mehr in der Lage sind, uber die unterschiedlichen Bereiche qualitativer Sozialforschung gleichermassen fundiert zu informieren. Notwendig sind deshalb Einfuhrungen von kompetenten, d. h. forschungspraktisch erfahrenen und zugleich methodologisch reflektierten Autorinnen und Autoren. Mit der neuen Reihe soll Sozialforscherinnen und Sozialforschern die Moglichkeit eroffnet werden, sich auf der Grundlage handlicher und uberschaubarer Texte (80-110 S.) gezielt das fur ihre eigene Forschungspraxisrelevante Erfahrungs- und Hintergrundwissen uber Verfahren, Probleme und Anwendungsfelder qualitativer Sozialforschung anzueignen. Zwar werden auch grundlagentheoretische, methodologische und historische Hintergrunde diskutiert und z.T. in eigenstandigen Texten behandelt, im Vordergrund steht jedoch die Forschungspraxis mit ihren konkreten Arbeitsschritten im Bereich der Datenerhebung, der Auswertung, Interpretation und der Darstellung der Ergebnisse. In diesem Band: Die Fundierung der Geschlechterforschung in der Frauenforschung und deren methodologische Diskussion werden nachgezeichnet. Zentrale forschungspraktische und methodische Probleme der Geschlechterforschung werden anhand empirischen Materials diskutiert."
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