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Kriminalliteratur bietet seit langerem ein Forum fur die Behandlung
schon 'klassischer' postkolonialer Themen. So lassen sich die
ProtagonistInnen vielfach als hybride Subjekte beschreiben, und die
Suche nach 'historischer Wahrheit' bedarf einer anderen
Substruktion als der einfachen Antithetik von Gut und Boese.
Daruber hinaus sind die im Verschwinden begriffenen ehemals klar
getrennten kolonialen Raume in postkolonialer Kriminalliteratur
zwar solche des Kulturkonflikts; die 'liminalen' Raume, die
Kontaktzonen, mutieren aber keineswegs ersatzweise zu idyllischen
Orten: Vielmehr sind sie gegen Konflikte ebenso wenig gefeit.
Kriminalliteratur ist daher ein ideales Labor fur postkoloniale
Narrative, die Elemente postmoderner AEsthetik mit einem starken
Interesse an sozialen Ungleichgewichten verbinden. Der Band
versammelt zwoelf auf Deutsch und Englisch verfasste
wissenschaftliche Beitrage zum postkolonialen Kriminalroman sowie
ein Interview mit dem sudafrikanischen Krimiautor Deon Meyer.
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