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Die Geschichte der Verwendung des Bleis in der Industrie zeigt, daB es iiberall und so lange eines der schrecklichsten Fabrikgifte ist, als es unwissend oder gewissenlos verwendet wird. Von den 2138 Bleierkrankungen, auf die Tanquerel des P 1 an c h e s 1) 1838 seine beriihmte ausgezeichnete Bleimonographie griindete, waren nicht weniger als 939 Bleifarbenarbeiter. Dabei waren im Jahre 1831 nur 106 Arbeiter (offenbar Arbeitsplatze) in den fiinf Pariser Bleiweillfabriken beschaftigt, von denen drei mit etwa 40 Ar beitern nach 4' Jahren eingingen. 2 1836 hat Chevallier ) die Krankheiten der BleiweiBarbeiter vom gewerbehygienischen Standpunkt gewiirdigt, die Industrie war 1791 nach Frankreich eingefiihrt und hatte dort rasch machtigen Aufschwung genommen. Klagen iiber gesundheitsschadliche Folgen dieser Industrie traten auf seit 1822. Chevallier hat wenig Zahlen mitzuteilen, bei M. T. L. (Lefebvre, bekannte franzosische BleiweiBfabrik), kamen auf 82 Ar beiter jahrlich 35 -36 Bleikranke, doch war eine Mittelzahl schwer festzustellen wegen der Verschiedenheit der Arbeiter, ihres Tempera ments und ihrer Lebenshaltung, sowie wegen des starken Personen wechsels in den Fabriken - in 3 Jahren hatte er keinen Todesfall 1m iibrigen lauten die Berichte der einzelnen Fabrikanten ganz ver schieden, ein kleiner Fabrikant hat nie einen Bleikranken gehabt, bei einem anderen sind aIle Arbeiter nach 4 Wochen krank Tan querel des Planches behauptet auch, daB aHe Bleiarbeiter bei der iiblichen Sorglosigkeit erkranken. In vielen Fabriken gab es aber schon damals eine Anzahl alter Arbeiter, welche die Unschadlichkeit des Bleis bei verniinftiger Arbeitsleitung zu beweisen scheinen."
Das vorliegende Heft enthalt die Gewerbekrankheiten betreffenden Beobachtungen derGewerb aufsichtsbeamten des Deutschen Reiches, welche sich auf die gesamte Kriegszeit erstrecken und ohne auBerlich kennbare Unterscheidung der einzelnen Kriegsjahre in einem heraus gegeben wurden. Die Berichte aus )Osterreich(c, im alten Sinne des Wortes, sind fiir die Jahre 1914, 1915, . 1916 getrennt erschienen, wurden aber hier ohne U nterscheidung der einzelnen J ahrgange zusammengefaBt. Fiir das Jahr 1917 liegt laut miindlicher Mitteilung des Zentral-Gewerbe inspektorates das Material noch vor, konnte aber bisher nicht ver offentlicht werden. Die Schweizer Berichte betreffen die Jahre 1914-15 und 1916-17, die beziiglichen tabellarischen Zusammenstellungen der Berufskrank heiten jedoch gelten unter Verschiebung um je ein Jahr fiir 1913-14 und 1915-16. Zwischen dem vorletzten und letzten der hier benutzten Hefte hat eine Neueinteilung der Schweizer Inspektionsbezirke stattgefunden, die bisherige Einteilung in drei Inspektionskreise hat einer solchen in vier Platz gemacht. BiB 1914 war die Kreiseinteilung folgende: I. Kreis die Kantone: Ziirich, Uri, Qb-und Nidwalden, Schwyz, Glarus, Zug, St. Gallen, Graubunden. II. Kreis: Bern (Jura), Freiburg, Wallis, Tessin, Valais, Neuchatel, Genf. III. Kreis: Bern (ohne Jura), Luzern, Solothurn, Basel-Stadt, Basel-Land, Aargau, Schaff hausen, Appenzell, Thurgau. Die neue Einteilung ist: I. Kreis: Die Kantone des fruheren II. Kreises ohne Tessin. Letzterer Kanton, der Kanton Luzern und die dem fruheren I. Kreis zugehOrigen Kantone ohne St. Gallen, Grau bunden, Glarus bilden nunmehr den II. Kreis. Die drei letztgenannten Kantone des alten I. Kreises sowie die Kantone Schaffhausen, Appenzell, Thurgau bilden zusammen den IV. Kreis, die restlichen Kantone des alten III."
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