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Protokolle stehen im Zentrum unterschiedlichster (interaktiver,
papierener oder auch elektronischer) Verwaltungsoperationen: Sie
halten ebenso fest, was gesagt und beschlossen wurde, wie sie
festlegen, was wie zu tun ist. Sie strukturieren, regulieren und
dokumentieren Sprech- und Handlungsabläufe von ministeriellen
Zusammenkünften, Gerichtsterminen und anderen komplexen
Arbeitsprozessen. Seit Jahrhunderten schreiben Protokolle auf und
vor, was zu tun und was zu lassen ist, was als notwendig gilt oder
als unwichtig und marginal. Sie filtern aus komplexen Interaktionen
das heraus, was jene Vergangenheit gewesen sein wird, auf die man
sich künftig bezieht. Dabei arbeiten Protokolle letztlich ein und
demselben Zweck zu: dass – auf begründete und regelgeleitete
Weise – überhaupt etwas entschieden wird. Vor diesem Hintergrund
und mit verwaltungshistorischen und soziologischen ebenso wie
medien-, kultur- und literaturwissenschaftlichen Perspektiven
greift der zweite Open Access-Band der AdminiStudies drei
Hauptformen dieses Verwaltungsmediums auf: Gesprächs- bzw.
Verlaufsprotokolle, diplomatische und technische Protokolle.
This handbook gives an overview of systems theory in the field of
literature, culture and media studies. The individual entries
provide an introduction to the key concepts and problems in such a
way that their added heuristic value becomes clear, without
requiring a detailed understanding of the whole architecture of
Luhmann s theory for this purpose. The book tests these concepts
and problems in exemplary applications and thus demonstrates how
works of art, texts and media can be observed in concrete
individual analyses from a systems-theoretical perspective."
Teil I. Theorie des Formulars.- Teil II. Macht des Formulars.- Teil
III. Literarizitat des Formulars.- Teil IV. Medialitat des
Formulars.
Wer beobachtet die Literatur? Traditionell ist diese Frage einfach
zu beantworten: Literaturwissenschaft und AEsthetik naturlich. In
einer theoretischen Perspektive, die der soziologischen Einsicht
folgt, dass die Gesellschaft aus sozialen Systemen besteht, die
sich selbst und einander beobachten, wird die Antwort
differenzierter ausfallen. Ist die Literatur ein Sozialsystem
unserer Gesellschaft, dann beobachtet die Literatur all jene
Systeme, die sich in ihrer Umwelt befinden: etwa die Wirt- schaft,
die Politik oder das Recht. Was sie dort sieht, kann sie in die
literarische Kommunikation integrieren, etwa wenn realistische
Literatur oekonomische, politi- sche oder juristische Sachverhalte
literarisch verarbeitet. Dies geschieht hochselek- tiv, denn
beobachten impliziert stets, dass etwas beobachtet wird und anderes
nicht; das heisst, dass eine Unterscheidung involviert ist, die die
Beobachtung leitet und zwischen dem unterscheidet, was selektiert
wird, und dem, was der Selektion ent- geht. Das derart
unterscheidende und beobachtende Literatursystem muss dabei
permanent entscheiden, was es fur poesiefahig halt und was nicht.
Diese Entschei- dung ist historischem Wandel unterworfen. Schildert
der Naturalismus eines Ger- hard Hauptmann dramatisch die
bedrangten Zustande der proletarischen Milieus, so verzichtet der
AEsthetizismus eines Stefan George polemisch auf derart triviale
Themen, die dann ein halbes Jahrhundert spater unter
sozialkritischen Vorzeichen als Arbeiterliteratur erneut hoffahig
werden. Stabil bleibt bei wechselnden The- menvorlieben allerdings
die Tatsache, dass bei derartigen Selektionen nicht die Ei-
gengesetzlichkeiten oekonomischer, politischer oder rechtlicher
Verhaltnisse im Vordergrund stehen, sondern die Frage, ob die aus
der Umwelt ins System der Lite- ratur importierten Themen
interessante oder langweilige Unterhaltung versprechen.
Die Systemtheorie wird fur die Literaturwissenschaft so weit
applikationsreif gemacht, dass ihre zentralen Thesen endlich auch
an Texten uberprufbar sind und zu literaturwissenschaftlich
relevanten Ergebnissen fuhren. Die Entstehung des Sozialsystems
'Literatur' wird an wichtigen literarischen, poetischen und
asthetischen Texten des 18. und fruhen 19. Jahrhunderts verfolgt,
die Konsequenzen aus dieser Entwicklung werden vor allem an Werken
der Romantik demonstriert. Der enge Bezug zum historischen Material
ermoglicht nicht nur eine Anpassung der soziologischen
Systemtheorie an literaturwissenschaftliche Bedurfnisse, sondern
erzwingt zudem auch eine Weiterentwicklung der Systemtheorie
selbst, die auch ausserhalb der Literaturwissenschaft nicht ohne
Folgen bleiben wird."(...) Niels Werber unterscheidet sich von
vielen Luhmann-Epigonen durch seinen theoretischen und
stilistischen Eigensinn. Systemtheoretische Pramissen werden
gepruft, ubernommen und an Einzelwerken verifiziert, der Autor
erweitert das Spektrum literarischer Erkenntnisse, anstatt es
kategorial zu verengen."Das Argument 204/94"
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