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Jedes mehrzellige Lebewesen beginnt sein Dasein als einfache Zelle;
diese geht bei geschlechtlicher Fortpflanzung aus der Verschmelzung
zweier Zellen, der Geschlechtszellen, hervor. Um aber zu einer
neuen Einheit, der befruchteten Eizelle, verschmelzen zu konnen,
miissen diese Zellen eine Vorbereitung durch- machen, die einmal
die Vermeidung einer Verdopplung des Erbmaterials in den
Chromosomen und andererseits die Dbertragung der Erbeigenschaften
beider Eltern garantieren solI. Die befruchtete Eizelle teilt sich,
schafft durch fortgesetzte Teilungen zusammenhangende epithelartige
Zellschichten, die als Keimbliitterl bezeichnet werden, und aus
diesen entstehen die ersten Anlagen der Organe, die Primitivorgane,
in charakteristischer gegenseitiger Lage. Wahrend die Primitiv-
organe nur aus einer einzigen Zellart bestehen und nur von einem
Keirnblatt gebildet werden, kommt es alsbald zu einer
Differenzierung und gegenseitigen Durchdringung der Gewebe und
Umwandlung der auBeren Form der Organe bis zur Erreichung des
endgiiltigen Zustandes. So gelangt man zur Unterscheidung von drei
Abschnitten der Entwicklung: 1. Reifung der Geschlechtszellen und
Befruchtung. II. Die Fruhentwicklung umfaBt die Entwicklung der
befruchteten Eizelle bis zur Auspragung des allgemeinen Bauplanes
der Wirbeltiere. Ihre Haupt- abschnitte sind die Furchung, die
Keimblattbildung, deren wichtigster Schritt die Gastrulation ist,
und die Ausbildung der Primitivorgane (Zentralnervensystem, Chorda
dorsalis, Darm, Ursegmente und LeibeshOhle), durch deren
gegenseitige Lagerung der Bauplan des Wirbeltierkorpers bestirnmt
wird. Auch die Sonderung der Eihiiute und die Ausbildung des
besonderen Ernahrungsorganes des Keirn- lings, der Placenta, wird
hierher gerechnet. III. Die Organentwicklung umfaBt die Aus bildung
der einzelnen Organe.
Das vorliegende Buch ist aus den Vorlesungen uber topographische
Anatomie hervorgegangen, welche der Verfasser durch viele Jahre an
der Deutschen Uni- versitat in Prag gehalten hat. Es waren auch
Anregungen ehemaliger Hoerer, die zu dem Entschluss der Herausgabe
dieser Vorlesungen gefuhrt haben. - Die Hauptaufgabe der
topographischen Anl1tomie liegt in ihrer Beziehung zur praktischen
Medizin, in erster Linie zur Chirurgie. So kann ihre Darstellung
der Hinweise auf die praktische Bedeutung der berichteten Tatsachen
nicht voellig entbehren; doch wurden solche Hinweise weitgehend
eingeschrankt, schon mit Rucksicht darauf, dass das Buch ja zumeist
Anfangern in die Hand kommen durfte. Eine mundliche Eroerterung des
Gegenstandes wird sich auch vor Anfangern ausfuhrlicher uber
Einzelheiten verbreiten durfen. Die geringen Mittel, welche
heutzutage zumeist den Hochschulhoerern zur Verfugung stehen,
liessen die moeglichste Bedachtnahme auf Beschrankung nach Umfang
und Ausstattung wunschenswert erscheinen. Dabei bildete die Frage
der Abbildungen nicht geringe Schwierigkeiten, zumal dem Verfasser
heute weder ein eigenes Institut noch eine groessere Bibliothek zur
Verfugung steht.
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