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Produkte sind Kopfgeburten. Die Vorstellung, dass sie aus einer
Fabrik kommen, sei diese ein Hinterhof oder das machtige
Werksgelande eines Industriegiganten, ist naiv. Naivitat ist die
der schoepferischen Kreativitat vorgelagerte Wahrnehmungsstufe der
unvoreingenommenen Anschaulichkeit. Anschaulichkeit ist eine
Sinnesleistung des Gehirns, das die mentale Konstruktion inhaltlich
belebt und antreibt. Die schoepferische Leistung aber ereignet sich
im Gestaltkreis des tatigen Menschen, dessen mentales Potenzial die
physische Konstruktion leitet. Der kulturfahige Kopf des Menschen
ist ein Erzeugnis der sozialen Kommunikation, die heute in der
OEffentlichkeit von weit reichenden Medien getragen und beherrscht
wird. Der soziale Ort der Erzeugung von Produkten ist der Markt,
nicht die industrielle Werkstatt. Ein betriebswirtschaftliches
Gesetz ist der mediale Charakter der Produkte jedoch nur dann, wenn
sich die Marketingtheorie von veralteten Vorstellungen uber das
Produzieren und Verkaufen von Produkten loest.
Ethik ist ein sehr altes Thema. Doch die Verbindung mit der
Wirtschaft ist noch frisch und unausgereift. Es gibt reale Grunde
fur die Aktualitat dieser Fragestellung, und zugleich gibt es
Zweifel, ob wir namentlich die Okonomen die richtigen Ansatze zur
Wirtschaftsethik gefunden haben. Zu viele Experten haben sich in
ihrem eigenen Fachdenken eingeigelt und weisen Gedanken, die neue
Wege auftun wollen, ihre stachelige Seite. Meine Grundthese in
dieser Schrift lautet: Die Ethik des praktischen Wirtschaftens muss
nicht erst erfunden werden, sondern kann als Lehre von der
moralischen Kraft aus den elementaren Komponenten des praktischen
Wirtschaftens herausdestilliert und zur Sprache gebracht
werden.
Die Biosphare der Erde ist gefahrdet. Markte neigen verstarkt zu
chaotischen Zustanden, die ungleiche Verteilung von Wohlstand
verscharft sich. Dies und vieles andere macht deutlich, dass wir
vor einer Zeitenwende stehen. Das Bewusstsein dafur wachst, aber
noch ist nicht klar auszumachen, wie und wo wir zu tiefgrundigen
Korrekturen ansetzen koennen. Dieses Buch greift kritisch zwei
zentrale Themenkreise auf: Was leisten noch die vertrauten Muster
der Problembehandlung, insbesondere die uberholten Modelle der
marktwirtschaftlichen Selbstregulierung? Wie koennen die
individuelle Einsichtsfahigkeit gestarkt und das naturliche Streben
des Menschen nach Lebensfreude als Hebel zu Veranderungen ins Spiel
gebracht werden? Eine Perspektive bietet ein kultivierter
Hedonismus, der sich uberall auf dem Globus verwirklichen lasst und
sich dennoch der Verantwortung fur das Ganze stellt.
Die wirtschaftliche Basis kultureller Einrichtungen ist mehr denn
je zu einem oeffentlichen Problem geworden: Verstarkte
Anstrengungen sind notwendig, um kulturellen Verlust zu vermeiden,
wenn Kunst, Kunstler und kulturelle Einrichtungen in wachsendem
Masse direkt oder indirekt unter das Diktat des Marktes fallen.
Sinnvolle Gestaltung von Marktbeziehungen, die vom Respekt
gegenuber der Eigenbedeutung der Kultur bestimmt wird, kann
andererseits denkbare Wege eroeffnen, staatlicher Bevormundung zu
entkommen und dennoch nicht vor dem Kommerz einzuknicken. Es geht
darum kulturpolitisch gegenzusteuern und die Signale des
heraufkommenden Wandels kulturell mitzugestalten. Voraussetzung
dafur ist ein vertieftes Verstandnis der Wirkungsbeziehungen
zwischen Kultur und Wirtschaft. Das Buch bietet Ansatze und
Anregungen aus kulturoekonomischer Sicht, die die orthodoxe
Wirtschaftslehre der Neo-Klassik und des Neo-Liberalismus hinter
sich lassen.
Im Unterschied und zur Erweiterung des traditionellen
betriebswirtschaftlichen Denkens uber Unternehmensfuhrung wird in
diesem Buch ein Ansatz aufgegriffen, der alles wirtschaftende
Handeln als geistig-schopferische Arbeit erklart, die von
unternehmerisch tatigen Menschen - ob selbstandig oder nicht -
weitaus mehr an Qualifikationen abverlangt als das mechanische
Bestimmen der optimalen Kombination von Produktionsfaktoren unter
dem Leitstern der Gewinnmaximierung."
Die Kunst, Kultur zu ermoeglichen: erste Annaherung - Die
oekonomischen Grundlagen - Management in Kultur und Kunst -
Funktionen und Methoden - Management der Markt- und
OEffentlichkeitskontakte - Das Management der finanziellen
Sicherung - Management der Organisation und der strukturellen
Anpassung - Kultur- und Kunstmanagement im Einsatz - Kultur- und
Kunstmanagement in der Ausbildung
Wirtschaftskrisen, Wirtschaftskriminalitat, Wirtschaftsskandale
haben deutlich zugenommen. Wissenschaftlich erhartete Aussichten
einer rasch voranschreitenden Klimaveranderung verbunden mit
unwiderruflichen Zerstoerungen der gesamten Biosphare machen einen
fundamentalen Kurswechsel auf allen Lebensgebieten notwendig. Im
Mittelpunkt steht dabei die Wirtschaft. In jungster Zeit sind
wirtschaftliche Krisen aufgebrochen, die zu noch nicht absehbaren
Umbruchen der Weltwirtschaft fuhren koennen, von denen wir uns
heute noch keine Vorstellungen machen koennen. Noch gibt es
Chancen, zu einer gewissen Stabilitat auf geandertem Niveau
zuruckzukehren, wenn die offenkundigen Mangel eines entfesselten
Kapitalismus nun endlich als Thema auch die serioese politische
Buhne betreten. Es ist ein Kurswechsel, fur den es noch nicht ganz
zu spat ist, der aber jetzt angegangen werden muss, solange noch
Chancen gegeben sind, an einer zukunftsfahigen globalen
Zivilisation zu arbeiten.
DaB die Wirtschaft auf Ressourcen der Natur angewiesen ist und von
den Werten und Normen der Kultur getragen wird, ist keine neue
Erkenntnis. Doch die Entwick- lung des okonomischen Denkens nach
Adam Smith hat diese Tatsache lange Zeit hinter
ceteris-paribus-Klauseln, Theoriepramissen und Modellbedingungen
treten und damit ein isoliertes Bild der Wirtschaft entstehen
lassen. Es suggeriert, daB die Wirt- schaft nach ihren eigenen
Systemgesetzen und -regeln gestaltet und normiert werden konne.
Generationen von Studierenden wurde und wird heute noch in
Lehrbtichem und Lehrveranstaltungen prazise erklart, wie eine
Marktwirtschaft aufgebaut ist, wie sie funktioniert und wie die
Ethik der Gewinnmaximierung durch striktes Befolgen des Prinzips
der okonomischen Rationalitat in der Praxis verwirklicht werden
kann. Dieses Denken ist aus verschiedenen Grunden in jtingster Zeit
brUchig geworden, auch ablesbar am wachsenden Strom an
Fachveroffentlichungen und Fachveranstal- tungen zu Fragen der
Wirtschaftsethik und Untemehmenskultur einerseits und am
zunehmenden Interesse ftir okologische Fragestellungen
andererseits. Die Wirt- schaftspraxis und Wissenschaften
verschiedener Fachrichtungen sind daran beteiligt. Doch scheinen
tieferliegende Grtinde die eigentliche Triebkraft dieser
Entwicklung zu sein: die massiver und akuter werdende okologische
Globalkrise und die prekarer werdenen kulturellen Sinnkrisen.
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