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Die erste Auflage dieses Buches - 1939 - war nach zwei Jahren bereits vergriffen. Die VerhliJtnisse der Kriegs- und Nachkriegszeit brachten es mit sich, daB erst 1949 mit der Bearbeitung der zweiten Auflage begonnen werden konnte. Die Rohstoffnot des vergangenen Jahrzehnts zwang Deutschland, die Forschungen auf dem Gebiet der Lagerwerkstoffe besonders vorwarts zu treiben. Die reichen Ergebnisse dieser Untersuchungen bedingten eine vollige Neubearbeitung der einzelnen Absatze und eine Umstellung. Die Abschnitte Grundlagen der Konstruktion und Prufung der Lager sind entfallen. Das, was fur die Lagerwerkstoffe davon noch in Frage kam, ist mit dem Abschnitt Priifung und Bewertung der Gleitlagerwerkstoffe vereinigt worden, der den ersten Teil des Buches bildet. Der dadurch entstandene Raum- gewinn kam dem zweiten und dritten Teil zugute. Der zweite Teil enthalt jetzt die metallischen GIeitstoffe und wurde urn die Abschnitte Silber und GuBeisen vermehrt. In den dritten Teil sind die nicht- metallischen GIeitstoffe aufgenommen. Zusatzlich wurden noch Holz und Kohle eingefugt. Die einzelnen Kapitel sind, soweit moglich, in die Abschnitte Allgemeines, Aufbau, Eigenschaften, Erfahrungen auf dem Prufstand und im Betriebe eingeteilt. Der Verlag hat das Buch wieder bestens ausgestattet. Ihm sei dafUr vielmals gedankt, ebenso den Herren Verfassern der einzelnen Absatze, denen es bei"ihrer heutigen Bean- spruchung - sie sind teils an Hochschulen, teils bei Behorden, teils in Herstellerbetrieben tatig - nicht leicht wurde, auch fur diese Arbeit noch die notige Zeit aufzubringen. Ferner danke ich HeITn R. Buch- mann fUr die Unterstiitzung bei den Korrekturarbeiten.
Nul' wenige del' Lagerwerkstoffe sind wirkliche Heimstoffe. In LandeI'll, in denen Rohstoffmangel eine zielbewuBte Heimstoffwirt schaft voraussetzt, muB die Frage del' Bewertung und del' Auswahl zweckmaBig zusammengesetzter und doch hochleistungsfahiger Lager werkstoffe im Mittelpunkt des Interesses stehen. Selten vielseitig ist die Zahl del' Einfhisse, von denen das Verhalten des Lagerwerkstoffs abhangt, ebenso vielseitig Form und Verwendung des einzelnen Lagers. Besonders schwierig ist daher auch auf diesem Gebiet die Gewinnung eindeutig ubertragbarer Betriebserfahrungen und sogar auch schon del' Laboratoriumsprufungsergebnisse. Trotzdem verlangt eine ziel bewuBte Heimstoffwirtschaft neben den kurzgefaBten Richtlinien und Umstellnormen noch ein kleines Handbuch, das Ziel und Sinn aller diesel' Anweisungen erweitert und sie miteinander verbindet. Als Ob mann des Ausschusses fur Werkstoffe im FachausschuB fUr Werkstoff kunde im VDI konnte ich mich daher del' Aufforderung des Verlages, ein solches Buch herauszugeben, nicht entziehen. Zu vielseitig ist das Gebiet, zu sturmisch die Entwicklung, als daB man schon heute in einem sol chen Buch alles erfassen konnte. Urn den Inhalt zu beschranken, ist von allem abgesehen, was nicht unmittelbar zum Thema gehort. Die Durchfuhrung del' mechanischen undchemischen Untersuchung, die Probe nahmen, sind nicht erortert worden, auch von einem allgemeinen Aufsatz libel' die GuBtechnik von metallischen Lagerwerkstoffen wurde abgesehen, jedoch findet sich daruber Naheres in den Einzelabsatzen. Del' all gemeine Teil enthalt drei Absiitze: Grundlagen del' Konstruktion, Aus wahl und Bewertung und Lagerprufung. 1m Hauptteil ist unterschieden: in Kunststoffe und metallische Gleitlagerwerkstoffe. Bei letzteren wieder ist unterteilt in Legierungen und gehartete und gesinterte Metalle."
Dem Zeit alter der "Konstruktion" ist ein Zeitalter des "Betriebes" gefolgt. wirtschaftliche. zwanglaufig geregelte und Willkiir moglichst ausschlieBende Her. stellung hat die gleiche Bedeutung wie planmaBige Gestaltung erlangt. die zudem mehr als je von den Riicksichten auf wirtschaftlichste Herstellung beeinfluBt wird. Diese Richtung. die schon vor dem Kriege einsetzte. wurde infolge der Massenherstellung durch ungelemte Arbeiter wahrend des Krieges. durch die Nachkriegszeit mit ihren steigenden Lohnen und der schwierigen Rohstoffbe. schaffung bedeutend gefordert. Die" wissenschaftliche Betriebsfiihrung" hatte sich vor dem Kriege in groBerem Umfange als in Deutschland in Amerika eingeflihrt. wo sie unter der zum Schlag. wort gewordenen Bezeichnung: "scientific management" bekannt isL Jedoch befaBt sie sich dort hauptsachlich mit der Fertigung in der Werkstatt und deren Qrganisation. In Amerika hat diese Betriebsfiihrung das Geprage eines Landes erhalten. dessen Arbeiterverhaltnisse schwierig. dessen Rohstoffvorrate uner. schopflich sind. und sie ist dort durchaus imstande. den wichtigsten Anforderungen an den Betrieb zu entsprechen. In Deutschland hingegen ist auch die Rohstoffwirtschaft. deren Schwierig."
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