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Der Bauhandwerker Jesus aus Kapernaum ist durch eine Erbschaft
reich geworden, und so kann er an einer pharisaisch geleiteten
Thoraschule in Jersualem studieren. Er erweist sich dort als
eigensinniger, unangepasster und kritischer Student, weiss aber,
dass er noch viel lernen muss. An seine Freundin Maria - in Magdala
am See - schreibt er 49 Briefe, in denen er von seinen Erlebnissen,
seinen Gedanken und Bedenken berichtet. Der Roman endet mit der
aufwandigen und lebensfrohen Hochzeit der beiden. Von da an
beschliesst Jesus, als freier und befreiender Rabbi durchs Land zu
ziehe
"Ein Paradies," nannte Erasmus von Rotterdam die Stadt Weinsberg
mit der Burg "Weibertreu." Dieses "Paradies" hat aber auch eine
leidvolle Geschichte: Wie kaum eine andere Stadt war Weinsberg
immer wieder heiss umkampft, belagert und zerstort. Herausragend
sind die Berichte von den treuen Frauen von 1140 und die vom
grausamen Bauernkrieg von 1525 mit der Erspiessung des Grafen von
Helfenstein. Das hat ungezahlte Dichter zu Liedern, Epen und Dramen
getrieben, die in diesem Buch zitiert und besprochen werden. Das
geht vom "poeta weinsbergensis" genannten Michael Beheim
(1416-1474) uber Melanchthon, Gottfried August Burger und Goethe
bis zu Justinus Kerner (1786-1862) samt vielen der Poeten und
Philosophen, die in Kerners Haus in Weinsberg seit 1822 einen gern
besuchten Treffpunkt fanden: Uhland, Schwab, Morike, Brentano,
Arnim, Lenau, Geibel, Freiligrath, Fouque, Hauff, Chamisso,
Ruckert, Thiek, Dingelstedt und zahlreiche andere. Das Buch kann
manche fesseln, die schon einmal in Weinsberg waren, und andere
dazu anregen, nach einem Abstecher zum Kernerhaus hinauf zur
Burgruine Weibertreu zu steige
1848-1852. Im schwabischen Dorf Schonaich herrschen Hungersnot und
Seuchen. Der mit seiner 9-kopfigen Familie fast im Elend lebende
Handwerker (genannt "Der Stricker") und sein Sohn, der im fernen
Schontal das evangelisch-theologische Seminar besucht, schreiben
sich 76 Briefe. Dieser Briefwechsel ist ein erschutterndes
Zeitdokument. Er zeigt das verzweifelte Festhalten am Glauben, den
Argwohn der Pietisten gegen das theologische Studium des Sohnes,
das Misstrauen gegen revolutionare Bestrebungen und die
Gleichgultigkeit der "Obrigkeit."
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