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Rita Brehm stellt neue Methoden zur Stabilisierung der Sprechwahrnehmung von Schulern vor - wie das "Handlautieren" oder das "Silbenkonstruieren" - und erlautert, wie das Silbentrennen, Abschreiben, Diktieren oder Lesen methodisch effizienter zu gestalten ist. Sie zeigt, dass im Zeitalter der Inklusion phonetisch-phonologische Methoden aus der Sprachtherapie zunehmend Eingang in die schulische Foerderung gefunden haben. Zur wirksamen Bekampfung von Lese- und Rechtschreibstoerungen benoetigt man effiziente Lernmethoden auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. Ziel dabei ist, uber die Festigung der phonologischen Bewusstheit mit dem eigenen Sprechen gleichermassen das Lesen und Schreiben anzubahnen und zu festigen. Daruber hinaus erklart die Autorin, wie das Abschreiben effektiver wird, warum Kurzdiktate unverzichtbar sind und wie Schuler zum bestandigen Lesen motiviert werden koennen.
Das Kernthema "fehlende phonologische Bewusstheit" wird am Beispiel von Schulern, mit deren Stoerungen die phonetisch-phonologische Ausgangsproblematik deutlich gemacht wird, anschaulich und nachvollziehbar dargestellt. Eingebettet in die Geschichte der Legasthenieforschung, erklart die Autorin das Zustandekommen der phonologischen Bewusstheit im Sprachentwicklungsprozess. Dabei geht es ihr sowohl um gelungene wie auch um die gestoerte Sprachentwicklungen im Kindesalter. Abgerundet wird der Inhalt durch Praventions- und Foerdermoeglichkeiten in der Familie und in (vor)schulischen Einrichtungen. Diese Thematik wird besonders anschaulich, da sie durch einen ausfuhrlich dargestellten ungewoehnlichen Fall illustriert und emotional nahe gebracht wird: Der Schuler Mervin absolvierte im Sommer 2013 sein Abitur als einer der Klassenbesten. Der gleiche Junge konnte im dritten Schuljahr weder lesen noch schreiben. Jegliche Textaufgaben mussten ihm bei Klassenarbeiten vorgelesen werden. Im Mittelpunkt steht die Festigung der phonologischen Bewusstheit und die damit verbundene Anbahnung des Lesens und Schreibens bei Mervin. Die Schwierigkeiten und langsam aber nachhaltig einsetzenden Erfolge eines mehrjahrigen Therapieprozesses werden fur den Leser nachvollziehbar gemacht. Daneben geht es um Moeglichkeiten und Grenzen phonologisch orientierter Methoden wie Anlauttabelle, Silbenschwingen oder Lautgebarden, die in Grund- und Foerderschulen praktiziert werden und daher fur Lehrer bedeutsam sind. Auch erfahrt der Leser von den Schwierigkeiten Mervins und anderer "Lernhilfeschuler" in unserem Schulsystem zu einem ihrer Intelligenz angemessenen Schulabschluss zu gelangen. M. musste zunachst die Hauptschule besuchen, der Weg zum Abitur glich einer schulischen Achterbahnfahrt. Das Buch richtet sich vornehmlich an Eltern und Lehrer betroffener Schuler, aber auch an Erzieher und Therapeuten. Es macht Schulern mit besonderen Lernschwierigkeiten und ihren Eltern Mut, niemals aufzugeben.
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