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Das Thema "Verwandtschaft" oder "Gesellschaft" wird im Zusammenhang
mit dem antiken China meist nur summarisch oder dann auf spezielle
Aspekte bezogen behandelt. Obwohl ein vertieftes Verstandnis dieser
beiden Bereiche die notwendigen kontextuellen Informationen fur die
Interpretation des zugehoerigen Schrifttums liefert, gibt es bisher
keine diese Anforderungen erfullende Studie. Durch ein akribisches
Quellenstudium lassen sich aber sehr viele Einsichten in das
Zusammenwirken von Verwandtschaft und Gesellschaft gewinnen. Diese
Studie beschaftigt sich in einem ersten Teil mit den Bezeichnungen
fur die relevanten Verwandtschaftsformationen (Klan, Stamm, Sippe).
Dabei werden insbesondere die genealogischen und geneataktischen
Strukturen dieser Formationen freigelegt, die
Zugehoerigkeitsparameter untersucht und definiert und die Folgen
fur gewisse Formen der Ahnenverehrung (im sog. zhao-mu-System)
diskutiert. Im zweiten Teil werden die Gliederungselemente der
segmentaren Gesellschaft (ren und min), verschiedene
gesellschaftliche Gruppierungen (z.B. die jun-zi oder die
Herrschermutter) sowie allgemeine Charakteristika der Gesellschaft
analysiert und beschrieben. Im Schlussteil werden insbesondere
Namens-, Anrede- und Referenzformen im Hinblick auf ihre
Aussagekraft fur die gesellschaftlichen Positionen der Trager
untersucht. Einige rekonstruierte Genealogien aus dem Furstentum Lu
runden das Ganze ab.
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