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Der Physikochemiker Robert Havemann (1910 1982) war nicht nur ein bedeutender Wissenschaftler, sondern als politisch aktiver Mensch auch Widerstandskampfer in der Zeit des Nationalsozialismus und Oppositioneller in der DDR. In seinem Leben und Werk spiegeln sich die Diktaturerfahrungen und Demokratieanspruche zweier deutscher Gesellschaften. Fur die Tatigkeit in der Widerstandsgruppe "Europaische Union" wird er 1943 zum Tode verurteilt, doch uberlebt er im Zuchthaus Brandenburg, wo er unter dem Vorwand "kriegswichtiger Forschung" weiterarbeiten kann. Als uberzeugter Kommunist nimmt er am Aufbau der DDR teil, und als ebenso uberzeugter Demokrat wird er seit 1962 zum philosophischen und politischen Kritiker des ostdeutschen Staates. 1963 verliert er sein Volkskammermandat, 1964 wird er aus der SED ausgeschlossen und von der Humboldt-Universitat zu Berlin als Hochschullehrer entlassen, 1965 als Leiter der Arbeitsstelle fur Photochemie der Akademie seines Amtes enthoben und 1966 aus der Akademie der Wissenschaften ausgeschlossen. Trotz Berufs- und Veroffentlichungsverbot bleibt er bis zu seinem Tod einer der bekanntesten Sprecher und Publizisten der Opposition in der DDR. Die Bibliographie verzeichnet samtliche wissenschaftlichen und politischen Veroffentlichungen Robert Havemanns seit 1935, die Sekundarliteratur uber Werk und Wirkung Havemanns wird bis 2006 erfasst. Der Anhang enthalt bisher unveroffentlichte Texte aus dem Nachlass, die wichtige Stationen im politischen Denken Havemanns von den Flugblattern 1943 bis zum "Berliner Appell" 1982 nachzeichnen."
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