Im Zentrum der kulturwissenschaftlichen Hermeneutik steht das Konzept der strukturalen (objektiven) Hermeneutik. Mit Hilfe dieses Konzepts koennen alle Objektivationen des Menschen, also literarische Produktionen, Handlungsprotokolle, Bilder oder Musik einer rekonstruktiven Analyse unterzogen werden, da diese Dokumente als textfoermige Ausdrucksgestalten jeweiliger Lebenspraxis zu begreifen sind. In diesem Band wird das methodische Instrumentarium der strukturalen (objektiven) Hermeneutik an Kunstwerken disparater Kunstrichtungen erprobt. So ist "Der rote Baum" (Piet Mondrian) in die Fruhphase der "Abstraktion" einzuordnen, wahrend das "Grosse rote Bild" (Emil Schumacher) zu den Prototypen des "Informel" gehoert. Damit hat sich die strukturale Hermeneutik als neue Methode der Kunstanalyse an kontrastierenden Kunstwerken und Kunstrichtungen zu bewahren. Um die herausragende Bedeutung dieses hermeneutischen Verfahrens zu demonstrieren, werden daruber hinausgehend am Beispiel von Produktionen der Medien- und Massenkultur aus den Bereichen Film ("M: Eine Stadt sucht einen Moerder") und Fernsehen ("Die Schwarzwald-Klinik" sowie "Unsere Hagenbecks") konkrete Analyse und Massgabe dieses Konzepts vorgelegt.