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Die von der Germanistik und von der Niederlandistik lange erwartete
Edition macht einen Text zuganglich, der als versgenaue Umsetzung
eines niederlandischen Werkes ins Deutsche eine Vorstellung zu
vermitteln vermag von der Gestalt des mittelniederlandischen
"Madelgijs," der bekanntesten, aber nur fragmentarisch erhaltenen
niederlandischen Bearbeitung eines Chanson de geste-Stoffes, des
franzosischen "Maugis d Aigremont." Das rund 23.000 Verse
umfassende Epos uber Malagis, den zauberkundigen Helfer der vier
Haimonskinder, wurde zusammen mit den zwei eng verwandten Epen, dem
1885 bereits in einer modernen Ausgabe erschienenen "Reinolt von
Montalban" und dem in absehbarer Zeit ebenfalls in den Deutschen
Texten des Mittelalters erscheinenden "Ogier," im 15. Jahrhundert
am Heidelberger Hof rezipiert. Die Edition des "Malagis" wie des
"Ogier" werden daher in besonderem Masse zur Kenntnis der
niederlandisch-deutschen Literaturbeziehungen im Spatmittelalter
und zur Erhellung des Literaturbetriebs eines spatmittelalterlichen
Furstenhofes beitragen. Die umfangreiche Einleitung zur Ausgabe
gibt Auskunft uber die handschriftliche Uberlieferung und die
inhaltliche Ausgestaltung des Stoffes in der deutschen,
niederlandischen und franzosischen Literatur sowie uber die
Abhangigkeit der verschiedenen Bearbeitungen des Stoffes.
Leithandschrift fur den Text des nur in zwei Handschriften des 15.
Jahrhunderts uberlieferten "Malagis" ist der Cpg 340. In einem
Lesartenapparat sind die fur das zeitgenossische Textverstandnis
aufschlussreichen Varianten des cpg 315, einer direkten Abschrift
des Cpg 340, verzeichnet. In einem kommentierenden Apparat werden
schwer verstandliche Stellen erlautert und Konjekturen begrundet,
z. T. durch Hinweise auf die mndl. Fragmente, deren Beginn bzw.
Ende am rechten Rand des Textes nach der Edition von Bob Th. W.
Duijvestijn vermerkt ist. Ein Namenverzeichnis mit einer
genealogischen Ubersicht und ein ausfuhrliches Glossar, das uber
ein blosses Wortverzeichnis hinausgeht, beschliessen den lange
erwarteten Band, der das Ergebnis einer erfolgreichen
interdisziplinaren Zusammenarbeit von Germanisten und
Niederlandisten aus mehreren Landern reprasentiert."
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