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Wahrend der vergangenen zwei Jahrzehnte - seit dem Erscheinen
meiner "Technischen Kinematik" - hat die
getriebetechnisch-kinematische Forschung und die Nutzbarmachung
ihrer Ergebnisse fiir die Praxis einen ungeahnten Aufstieg
genommen. Die Betonung und Forderung der getriebesynthetischen
Verfahren ist ein kennzeichnendes Merkmal fiir das wahrend dieser
Zeit ver- offentlichte getrieblich-kinematische Schrifttum, das vor
allem in Zeitschriften- aufsatzen seinen Niederschlag gefunden hat,
u. a. auch in der Beilage "Getriebe- technik" der Zeitschrift
"Maschinenbau/Der Betrieb". Buchveroffentlichungen aus dem Gebiet
der "Kinematik-Getriebelehre" hielten sich in dem genannten
Zeitraum im allgemeinen im Rahmen der bis- her iiblichen
Darstellungsweise, d. h. unter besonderer Herausstellung del' Ge-
triebeanalyse fiir die Untersuchung der Bewegungsverhaltnisse in
vorgegebenen Getrieben. Die im Schrifttum weit verstreuten
Verfahren der Getriebesynthese oder - wie man auch sagen kann - der
"quantitativen Getriebelehre" fanden dagegen in
Buchveroffentlichungen nicht die Ihnen zukommende bzw. aus-
reichende Beriicksichtigung, obwohl sie gerade fiir den
gestaltenden Entwurf wesentliche Vorteile bieten. Eine besondere
Note kommt dem FRANKEschen grundlegenden Werk "Vom Aufbau der
Getriebe" zu, das sich im wesentlichen in getriebesystematischen,
entwicklungstheoretischen Bahnen halt und so in Fortsetzung,
Erweiterung und umfassender Zielsetzung REULEAuxscher Ge-
dankengange durch systematische Entwicklungsmethoden auch der
Synthese ebener Getriebe dient. Es galt somit, eine Liicke des
getrieblich-kinematischen Schrifttums aus- zufiillen. Das
vorliegende Buch will diesem Zweck dienen und die Verfahren der
kinematischen Getriebesynthese - fuBend auf den Grundlagen der
Mechanik und der Geometrie ebener Bewegungen - weiteren Kreisen der
Ingenieur- praxis zuganglich machen.
Bucher uber Kinematik oder Getriebelehre, die sieh mit den
getriebeanalyti- sehen Verfahren besehaftigen, z.E. die
Gesehwindigkeits-, Besehleunigungs-und Kriimmungsverbii.ltnisse
"ebener" GetJ: iebe behandeln und diese Methoden an einfaehen
Getrieben, insbesondere an den Grundgetrieben erlll.utern, sind in
geniigender .Anzahl vorhanden. Bei der .Anwendung dieser
"Grundlagen" auf kompliziertere Getriebe, z.B. bereits bei
Siebengelenkgetrieben in Form der Zweistandgetriebe, bei Zehn-und
Mehrgelenkgetrieben und in erhohtem MaBe bei zusammengesetzten
Getrieben, wie Zahnrad-Kurbelgetrieben, Band-Kurbelgetrieben,
Kombinationen von Kurven- getrieben mit Kurbelgetrieben,
Sehaltgetrieben usw. erkennt der "zeitarme" Konstrukteur sehr bald,
daB zur Lasung soIeher Aufgaben ein beaehtlieher Gedanken-und
Zeitaufwand gehort, bis man diese Grundlagen in geeigneter Weise zu
kombinieren und anzuwenden V'ersteht. Gestutzt auf fast
vierzigjahrige Unter- riehtserfahrungen und auf soIehe, die als
Berater der Industrie, als geriehtIieher Saehversta.ndiger und als
Mitarbeiter in teehnisehen Organisationen und Ver- banden gemaeht
wurden, will der Verfasser mit dem vorliegenden "Kinematiseh-
getriebeanalytischen Praktikum" dem Konstrukteur helfend beistehen
und ihm die Wege weisen, wie auch in komplizierten Fallen die oben
gekennzeiehneten Schwierigkeiten verha.ltnismaBig miihelos und
zeitsparend zu iiberwinden sind. Hierzu dienen die gewissermaBen
rezeptartige Zusammenstellung der Grund- lagen, die Beigabe von
solchen zeichnerischen MBthoden, die in den sonstigen Lehrbiichern
fehlen, z. B. Winkelgeschwindigkeits- und Winkelbeschleunigungs-
plane, ferner die Einbeziehung neuerer Verfahren (komplexe
Methode), der Zahn- rad-Kurbelgetriebe, Kurvengetriebe,
Bandgetriebe und der Schraubgetriebe, die betonte Anwendung der
Theorie auf die verschiedensten Getriebe der Arbeits- und
Verarbeitungsmaschinen, erHi.utert durch wirklich durchgefiihrte
Zahlenbei- spiele unter weitgehender Beachtung der "MaBsta.be".
Die im gleichen Verlag erschienenen Bucher: "Kinematische
Getriebesynthese" (1953), das "Kinematisch-getriebeanalytische
Praktikum" (1958) und das "Kine- matisch-getriebedynamische
Praktikum" (1960) bilden eine umfassende und auf den neuesten Stand
der Forschung gebrachte Darstellung der vielgestaltigen Formenwelt
der ebenen Getriebe und damit eine Bereitstellung derjenigen
wissen- schaftlichen Verfahren, die zur Untersuchung der in ihnen
auftretenden Bewegungs. vorgange oder die zur Verwirklichung
vorgeschriebener Bedingungen fur den ge- staltenden Entwurf
notwendig sind. Diese Trilogie einer "ebenen Getriebelehre" ist ein
abgeschlossenes Ganzes fur den Konstrukteur, die Vorlesung und fur
das Selbststudium. Fur das umfangreiche und praktisch nicht minder
bedeutungsvolle Gebiet der raumlichen Getriebe, d. s. Getriebe mit
sich kreuzenden oder sich schneiden- den Achsen, fehlt eine
Gesamtdarstellung auf dem getriebetechnischen Bucher- markt. Es
existiert im westeuropaischen, amerikanischen und englischen
Sehrift- tum bis jetzt kein Buch, das die raumlichen Getriebe
bezuglieh ihrer Geometrie und Bewegungsverhaltnisse einheitlich und
dabei ausreichend umfassend behandelt. Das zur Ausfullung dieser
Lucke vorgesehene Lehr- und Handbuch der raulII- licMn Getriebe
(Raumgetriebetechnik) erscheint unter dem Titel "Technische
Raumkinemafik". Es soll die Analyse der raumlichen Getriebe
gleichmassig be- tont behandeln, wobei im Sinne des Altmeisters
FRAXz REULEAUX unter "Kine- matik" das Gebiet der
"Maschinengetriebelehre" zu verstehen ist und das Wort "Kinematik"
auch wegen seines internationalen Charakters (kinematics,
cinematique) in den Titel einbezogen wurde.
Seit dem Erscheinen des grundlegenden und klassischen
WITTENBAUERschen Werkes Graphische Dynamik sind 36 Jahre vergangen.
Die Grunde, die FERDINAND WITTENBAUER veranlassten, fur den
Maschinenbauingenieur ein so umfassendes Lehrgebaude der
graphischen Getriebedynamik zu errichten, gelten heute noch viel
mehr, da das Streben nach Leistungssteigerung auf allen Ge- bieten
des Maschinenbaus das Laufen der Kraft-und insbesondere der
Arbeits- maschinen desgl. solcher der automatischen Mengenfertigung
mit immer hoeheren Drehzahlen erforderte. Die Berucksichtigung der
n'ALEMBERTschen Tragheits- krafte beim konstruktiven Entwurf wird
so zu einer dringenden Notwendig- keit. Die neuzeitliche
Getriebesynthese ist leider noch nicht so weit fort- geschritten,
dass der Konstrukteur - abgesehen von einfachsten Getriebe-
aufgaben-gleich von Anfang an die Kraft-und insbesondere
Massenwirkungen sofort vollwertig in seinen Entwurf einbeziehen
kann. Ihm ist dann die Aufgabe gestellt, seinen
getriebesynthetischen Entwurf nachtraglich auch in getriebe-
dynamischer Hinsicht zu uberprufen. Im Schwermaschinenbau kann dies
wegen der Groesse der bewegten Massen auch bereits bei kleineren
Drehzahlen notwendig werden. Selbst wenn von der Berucksichtigung
der Wirkung der n' ALEMBERTschen Tragheitskrafte abgesehen werden
kann, braucht der Konstrukteur immer noch geeignete zeichnerische
oder rechnerische V erfahren, um die Groesse der rein statisch
auftretenden Krafte, wie Stabkrafte, Gelenkkrafte, Reibkrafte usw.,
feststellen zu koennen. Gewiss liefert das beachtenswerte
Lehrgebaude der theoretischen analytischen Mechanik wertvolle
Grundlagen; sie gestattet viel- fach auch das Aufstellen der
Differentialgleichungen. Sie lasst aber den Ingenieur oft in dem
Augenblick im Stich, in dem rechnerische Auswertung solcher
Gleichungen beginnen soll.
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