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Soll man Menschen mit kognitiven Beeintrachtigungen in die Regelschule integrieren? Dient die pranatale Diagnostik einer Aussonderung behinderter Menschen? Ist es unmoralisch, schwerst- und mehrfach behinderte Menschen in einem medizinischen Notfall nicht mehr zu reanimieren? Vermehrt pragen diese wichtigen Fragen den heilpadagogischen Alltag und werden in diesem Buch systematisch aufgearbeitet. Im ersten Teil wird das moralische Selbstverstandnis der Heil- und Sonderpadagogik kritisch analysiert. Der Autor zeigt, dass sich diese Disziplinen in der Vergangenheit oft nur oberflachlich mit ethischen Fragen auseinandergesetzt haben. Der zweite Teil behandelt ethische Probleme der Integration von Menschen mit einer geistigen Behinderung: Warum werden gerade in der modernen Gesellschaft Menschen mit kognitiven Beeintrachtigungen vermehrt an den Rand gedrangt? Warum verletzt eine oberflachliche Integration die Wurde behinderter Menschen? Im dritten Teil wird die oft vorgebrachte These, pranatale Diagnostik gefahrde die Akzeptanz behinderter Menschen, untersucht. Der Autor, der selbst wahrend Jahrzehnten in der Heil- und Sonderpadagogik gearbeitet und geforscht hat, unterzieht moralische Gemeinplatze der Heilpadagogik einer fundierten ethischen Analyse.
Soll eine werdende Mutter die Moeglichkeiten der Pranatalen Diagnostik umfassend nutzen? Wie soll eine AErztin mit der Frau die damit einhergehenden Risiken diskutieren? Und wie teilt der Gynakologe einem betroffenen Paar einen negativen Befund mit? Solche Fragen zeigen: Fur die betroffenen Paare ist die Pranatale Diagnostik nicht nur ein willkommenes medizinisches Angebot, um ihrem Schicksal zu begegnen. Sie ist haufig auch eine beachtliche Burde. Der Entscheidungsprozess wird durch den unweigerlichen Zeitdruck und die Ungewissheit, was eine bestimmte Diagnose fur das ungeborene Kind bedeutet, belastet. Somit ist eine einfuhlsame, wissenschaftlich korrekte und umfassende Beratung gefragt. Dieses Buch beleuchtet das Entscheidungsproblem der Pranatalen Diagnostik aus medizinischer, psychologischer, rechtlicher und philosophischer Perspektive. Es bietet Hilfestellung fur betroffene Paare wie auch fur Fachpersonen, welche im Bereich der Pranatalen Diagnostik arbeiten. Besondere Schwerpunkte bilden die Praxis der Beratung und die Analyse der grundlegenden Rahmenbedingungen, um die zuweilen schwierigen Entscheide im Bereich Pranataler Diagnostik zum Wohle aller Beteiligten treffen zu koennen.
Abschied nehmen begleitet Menschen Zeit ihres Lebens. Im Pflegeheim ist dieses Thema Teil des Alltags: Abschied nehmen vom vertrauten Zuhause, von koerperlichen und geistigen Fahigkeiten, von Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten. Das eigene Sterben ist dabei die letzte Phase in diesem Abschiedsprozess. Die Abschieds- und Sterbekultur befasst sich mit der Gestaltung dieser Prozesse. Sie hat viele Facetten und Aspekte, denn jeder Mensch und jede Situation ist verschieden. Eine Institution kann einem Menschen Abschied, Sterben, Tod und Trauer nicht abnehmen, sie kann diesen existenziellen Dingen aber bewusst Raum geben und eine Kultur entwickeln und leben, die individuelles Abschied nehmen und Sterben erlaubt. Dieses Buch zeigt auf, welche Moeglichkeiten Pflegeheimen dafur zur Verfugung stehen und in welchem kulturellen, sozialen und ethischen Rahmen sich eine Abschieds- und Sterbekultur vollzieht. Dabei werden auch schwierige Themen wie Suizidwunsche von Heimbewohnern, der Umgang mit Patientenverfugungen und Rituale zur Bewaltigung von Abschied und Trauer diskutiert. Basis dafur bilden die Erfahrungen, die in einem Projekt zum Thema in der Bethesda Pflege-Residenz in Kusnacht gesammelt worden sind. Reich illustriert vermittelt das Buch die Grundzuge eines humanen Umgangs mit einer existenziellen Herausforderung jedes Menschen.
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