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Alttestamentliche Prophetie ist Teil der altorientalischen und
antiken Divination. Da sie der Entscheidungsfindung im politischen
Diskurs dient, ist ihre Verlässlichkeit zu überprüfen. Ruth
Ebach fragt nach dem Umgang mit prophetischen Ankündigungen, die
sich nicht erfüllen - v.a. im Pentateuch, dem Deuteronomistischen
Geschichtswerk, bei Jeremia, Ezechiel, Micha und Jona. Zusätzlich
zur inneralttestamentlichen Kriterienbildung zum Umgang mit
prophetischen Worten untersucht sie die narrativen Texte, in denen
die erzählten Ereignisse (scheinbar) von den angesagten abweichen.
Es zeigt sich, dass und wie durch prophetische Worte die Deutung
der erlebten und erinnerten Geschichte gesteuert wird. Das
Erfüllungskriterium (Dtn 18; Jer 28) erhält so seine Rolle im
prophetischen Diskurs der nachexilischen Zeit. Die
alttestamentlichen Texte werden dabei vergleichend in ihre antike
Umwelt eingeordnet und auch der frühe nachalttestamentliche Umgang
mit Falschprophetie wird betrachtet.
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