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'\l5\7t'ir wollen lieber gleich mit der Wahrheit mussten
definierbar sein. Diese Suche ist je- doch verfehlt, denn die
heutige Psychologie W herausrucken: "Psychologie" lasst sich nicht
definieren. Jedenfalls nicht angemessen ist in ihrer Gesamtheit
keine bestimmte na- und in der Weise, wie man sich eine Defini-
turwissenschaftliche Disziplin, sondern sie tion vorstellt.
Ebensowenig lassen sich die setzt sich aus verschiedenen
Disziplinen zu- Teilgebiete des Faches definieren. Weder sammen.
Eine institutionelle Psychologie gibt es seit "Klinische
Psychologie" noch "Experimen- . rund 100 Jahren. Zuerst legte man
einigen telle Psychologie" noch "Sozialpsychologie" kann man
definieren. Laboratorien die Bezeichnung "Psychologie" Falls dies
nicht das erste Lehrbuch ist, das zu, dann gab es
Psychologieprofessoren und allmahlich folgten Psychologische
Institute an Sie zur Hand nehmen, werden Sie allerdings kaum
Anstoss daran nehmen. Sicher werden den Universitaten. Etwa seit
dieser Zeit eta- nicht viele Autoren eines Lehrbuches rund- blierte
sich das Fach Psychologie an den mei- heraus zugeben, dass sie den
Gegenstand ihres sten Universitaten als eine Organisationsein-
Buches nicht definieren koennen. Es ist ubli- heit; nicht ganz so
lange ist es her, dass Psy- cher, den Gegenstand schlecht und recht
zu chologie auch in Forschungseinrichtungen der Armee, in
staatlichen Einrichtungen fur definieren und darauf zu hoffen, dass
der Leser die unvermeidlichen Schwachen der Gesundheit und
Erziehung, in Krankenhau- Definition nicht bemerkt. sern und in den
Forschungs- und Entwick- lungsabteilungen von Koerperschaften
seinen Der Begriff "Definition" hat eine spezifi- sche Bedeutung,
die es nicht zulasst, das Fach- Einzug gehalten hat.
Der Plan der Herausgeber, Gestalttheorie in der modernen
Psychologie durch eine gezielte Samrnlung von Beitragen
historischer, theoretischer und empirischer Thematik
diagnostizierbar zu machen, ist doppelt motiviert: Die Geschichte
der Psychologie hat die Fachwelt mit einer im Verlauf der
Sechziger-Jahre einsetzen- den und seither deutlich zunehmenden
Wiederbelebung gestalttheoretischer Denk- weisen iiberrascht,
welche nach Ansicht der Herausgeber mehr einer inneren Lo- gik als
einer auBeren Laune in der Entwicklung unserer Disziplin
zuzuschreiben ist. Dies iiberzeugend darzustellen, und zwar nicht
allein - sondern mit Unter- stiitzung einer unverdachtig
heterogenen Stichprobe von Autoren - darauf kam es uns als
Herausgebern an. Wir iibersehen nicht, daB in dem ahistorischen,
ver- gangenheitsabgewandten Klima der gegenwartigen Psychologie
eine Mahnung des Inhalts, daB man in dem Neuen die Fortdauer von
Altern erkennen m6ge, an sich noch keinen Widerhall verspricht.
Fiihlt man sich progressiv, dann ist man gern allergisch gegeniiber
allem, was so aussieht wie eine Reverenz gegeniiber einer
fortlebenden Vergangenheit. Die Absicht der Autoren ist jedoch
anders zu verstehen: nicht als diistere Mahnung, sondern als
freundliche Empfehlung: als ein "Tip", der gerade auch f1ir die
ungeduldig Fortschrittlichen interessant sein diirfte: Wenn
Denkweisen der alten Gestalttheorie unter ganzlich veranderten Be-
dingungen wieder neu aufleben, dann lohnt es sich, sie systematisch
zu erarbei- ten und zu iiberpriifen: man spart Zeit.
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