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Proceedings of the Third Symposium on Heavy Gas and Risk
Assessment, Bonn, Wissenschaftszentrum, November 12-13, 1984
Proceedings of a Symposium on Heavy Gas, Frankfurt am Main,
September 3-4, 1979
Die aus der Anwendung der Technik erwaehsenden Risiken sind auch
einer breiteren OfTentliehkeit bewuBt geworden. Ais von Menschen
verursaehte Ge- fahren werden sie heute ofTenbar nicht mehr so
sehicksalhaft hingenommen wie in friiheren Phasen des industriellen
Zeitalters. Angesichts dieser verstarkten Wahr- nehmung aueh der
Nachteile und Nebenwirkungen des teehnischen Fortschritts mtissen
wir uns mit den teehnischen Risiken der Industriegesellsehaft
intensiver als bisher auseinandersetzen. Wir verfiigen tiber eine
hochentwickelte Sicherheitstechnik, die in zaher Klein- arbeit in
einem mehr als hundertjahrigen ProzeB entstanden ist. Die Vielfalt
und Mengen der verwendeten StofTe, die fiir den Menschen und die
Natur gefahrlich werden konnen, sowie die GroBe und Komplexitat
technischer Anlagen und Systeme haben -aber in neue
Risikodimensionen gefiihrt. Sie konnen nieht mehr mit der
klassischen isolierten Betrachtungsweise von Einzelproblemen
beherrscht werden. Schadenspotentiale, die so groB sind, daB sie
der Allgemeinheit sehweren Sehaden zufiigen konnen, mtissen
vorausschauend analysiert werden. Trotz aller Vorsorge kann es aber
eine absolute Sicherheit nicht geben. Die Entscheidung tiber das
naeh allen SchutzmaBnahmen noch verbleibende, letztlich von der
Gesellsehaft zu tragende Risiko kann nur politisch getrofTen und
verantwortet werden. Daher ist es erforderlieh, neue Formen der
Analyse mog- lieher Gefahren und der Konsensfindung tiber das
notwendige MaB der Sehadens- vorsorge zu suehen und anzuwenden.
In der Offentlichkeit wird die Sicherheit industrieller technischer
Anlagen immer dann diskutiert, wenn die Medien iiber einen
betrieblichen Storfall mit groBen nachfolgen- den Konsequenzen
berichten. Das diirfte wohl einer der Griinde sein, warum indu-
strielle Risiken iiblicherweise unkritisch mit spektakuliiren
GroBunflillen wie etwa Bhopal, Mexico City oder Flixborough
verbunden werden. Tatsache dagegen ist, daB das Risiko -ermittelt
als stochastisches Produkt aus Unfallfolge mal dessen Eintritts-
wahrscheinlichkeit - insgesamt eher durch die groBere Zahl der
Kleinstunflille, bei- spielsweise Arbeitsunfiille, bestimmt wird.
Okonomisches Vorgehen im Sine des effektivsten Einsatzes
vorhandener Mittel mit maximaler Risikominderung gebietet deshalb
an sich groBeren Aufwand zur Minderung der Folgen von
Kleinunfiillen zu treiben. Da aber in der Offentlich- keit
GroBunfiille stiirker wahrgenommen werden, miissen auch hier
Anstrengungen zur Konsequenzminderung gemacht werden. Betrachtet
man Unflille der Vergangen- heit in der chemischen-petrochemischen
Industrie mit katastrophalen Folgen, so sind solche mit schweren
Gasen iiberproportional bei Unflillen mit sehr hohen Konsequenzen
vertreten. Das liegt an der dynamischen Eigenschaft schwerer Gase,
unabhiingig von der moglichen schiidigenden Wirkung. Das gibt
Veranlassung, das bis jetzt nur unzureichend bekannte Verhalten
dieser Gase intensiv zu untersuchen. Die Forschungsarbeiten iiber
das Schwergasverhalten sind in vollem FluB, haupt- siichlich in
England, USA und Holland. 1m deutschen Sprachraum fehlen fast
vollig Publikationen dazu. Um so mehr besteht die Notwendigkeit,
neugewonnene Erkenntnisse Wissenschaft und Industrie zugiinglich zu
machen. Deswegen ist es zu begriiBen, daB der BMFT innerhalb seines
Forderschwerpunktes "Risiko- und Sicherheitsforschung" die
Herausgabe dieses Buches iiber "Schwere Gase" moglich gemacht hat.
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