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Die Geschichte der operativen Medizin ist eng verbunden mit der Ent
wicklung der Vorstellungen fiber die Wundbehandlung. Die Verhaltens
weise und die BehandlungsmaBnahmen grundeten sich in fruher Zeit
zwar auf die Empirie, immerhin kannte man aber bereits vor mehreren
tausend Jahren die Notwendigkeit zur Einhaltung von Sauberkeit bei
"chirurgischen Eingriffen." Die Grundlagen der Krankenhaushygiene,
der Mikrobiologie und der naturwissenschaftlich begrundeten Medizin
sind aber hauptsachlich in den letzten Jahren erarbeitet worden. In
der operativen Medizin zahlen die bakteriellen Infektionen zu den
wichtigsten und haufigsten Komplikationen. Es besteht damit auch
fUr den Kliniker die Aufgabe, sich mit den Grundlagen der Pathogen
ese, der Vermeidung und der Behandlung einer erregerbedingten
Entzfindung aus einanderzusetzen. Nach der EinfUhrung der
Antibiotika und der Chemo therapeutika wurde eine Phase
durchlaufen, in der man den sich daraus ergebenden
Behandlungsmoglichkeiten zu Unrecht mehr Beachtung schenkte als der
Einhaltung der Regeln der Asepsis und der Desinfektion. Es ist
diesbezfiglich zwar eine Korrektur eingetreten. Aus unserer Sicht
wird jedoch die Indikation zur Anwendung von Antibiotika,
insbesondere aber zur lokalen Form dieser Therapie, immer noch zu
groBzfigig gestellt."
Das Anliegen des Buehes ist es, die Hygieneanforderungen aus berufs
genossensehaftlieher Sieht darzustellen. Hygiene im Krankenhaus und
insbesondere im Operationsbereieh ist in der Traumatologie von
besonderer Bedeutung. Der Unfallverletzte unter liegt aufgrund
pathophysiologiseher Besonderheiten einem erhohten In
fektionsrisiko. Am Beispiel einer Knoeheninfektion wird deutlieh,
wel ehe medizinisehen, psyehosozialen und volkswirtsehaftliehen
Probleme naeh einer derartigen Komplikation auftreten konnen. Daher
sind aIle Bemiihungen gereehtfertigt, posttraumatisehe Infektionen
zu verhin demo Hierbei spielen die MaBnahmen zur Keimreduzierung im
Umfeld des Traumapatienten eine hervorgehobene Rolle. Die
Hygieneriehtlinien haben insbesondere fUr operative Einheiten, in
denen Osteosynthesen durehgefUhrt werden, ihre Giiltigkeit. Vor
diesem Hintergrund werden die HygienemaBnahmen im Opera
tionsbereieh systematiseh diskutiert. Hinzu kommt die Bespreehung
von bauliehen Anforderungen an operative Einheiten und das
Aufzeigen von Mindestanforderungen. An der Gliederung in einen
aseptisehen und septisehen Operationsbereieh ist grundsatzlieh
festzuhalten. Bei der Pla nung und Neugestaltung groBerer
Operationsabteilungen sollte man die bauliehe Trennung anstreben.
Dies entsprieht aueh dem Ergebnis von Arbeitssitzungen der
"Kommission fUr Krankenhaushygiene und Infek tionspravention" des
Bundesgesundheitsamtes mit Beteiligung von Ver tretem des
Hauptverbandes der gewerbliehen Berufsgenossensehaften. DIE
HERAUSGEBER Inhaltsverzeichnis I. Allgemeines zur
Infektionskontrolle ."
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