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Hans J. Kleinsteuber Dieses Buch entstand aus einem Forschungsprojekt der Hans-Boeckler-Stiftung. Die von mir geleitete Arbeitstelle Medien und Politik ubernahm die Verantw- tung, Sabine Nehls die Arbeit. Sie legte eine Studie vor, in der bei bemerke- werter Herangehensweise das Thema der gewerkschaftlichen Medienpolitik allgemein und der Arbeit von Rundfunkraten speziell im Mittelpunkt stehen. Die Unterstutzung durch die Stiftung war verdienstvoll, denn - das zeigt auch diese Untersuchung - die Rundfunkrate wurden bisher kaum empirisch untersucht. Frau Nehls schliesst damit eine Lucke und wirft zugleich neue Fragen auf. Warum sind die Rundfunkrate so konstitutiv fur die deutsche Medieno- nung? Am Beginn der modernen Rundfunkentwicklung in Deutschland stand Hans Bredow, bis 1933 Vorsitzender des Verwaltungsrats der Reichs-Rundfunk- Gesellschaft (R.R.G.). Als gelernter Ingenieur und hoher Reprasentant des Po- ministeriums neigte er zu technokratisch-burokratischen Loesungen, ganz sicher war er damals kein Demokrat. Er zeigte sich vor allem als Etatist, gleichwohl beschaftigte ihn schon w- rend dieser Jahre in hoechster Weimarer Rundfunkverantwortung die Frage, wie Burger in die Rundfunkarbeit einbezogen werden koennen. Er setzte sich dafur ein, dass bei den regionalen Rundfunkgesellschaften Kulturbeirate etabliert w- den, deren Einfluss aber auf Beratung reduziert blieb. Auch der - wie wir heute sagen wurden - Feedback durch Hoererpost interessierte Bredow damals schon.
Alle werden gewinnen oder eine wird alles verlieren. Die rot-grune Bundesregierung hat ihr politisches Schicksal eng an den Erfolg des "Bundnisses fur Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfahigkeit" gekoppelt. Ein Misserfolg des Bundnisses durfte ihr Scheitern, ein Erfolg koennte ihre Wiederwahl bedeuten. Das Bundnis ist mehr als das wichtigste Werkzeug im eiligen Einsatz gegen die Arbeitslosigkeit. Es bildet zugleich die politische Buhne, auf der in Deutschland die Zukunft der Arbeitsgesellschaft und des Sozialstaates verhandelt wird. Der Vorhang ist auf und noch jede Frage offen. Die Bundnis-Akteure stehen im historischen Rampenlicht, jetzt sind sie gezwungen, Geschichte zu machen. Ob das Bundnis als Stuckwerk oder als Meisterstuck endet, ob es zur Blamage oder der grosse Wurf wird - noch ist der Bundnis-Prozess ereignis- und ergebnisoffen. Alles ist ungewiss, viele wissen wenig: Was man davon halten soll, was daraus werden wird, wie es bislang uberhaupt funktioniert - das zentrale innenpolitische Projekt, wechselweise im Scheinwerferlicht und unter Geheimhaltungspflicht, ist Gegenstand zahlloser Berichte, Kommentare und Interviews. Im Widerstreit von Drohungen und Ermutigungen, in der Fulle der Deutungen und Vermutungen verschwimmen Kontur und Konzeption des Bundnisprojekts. Das "Bundnis-Buch" des Westdeutschen Verlages will Einblicke in die inzwischen gewachsene Konstruktion und die potentielle Karriere dieses Projekts verschaffen. Mit Tiefenscharfe und immer neuen Perspektivwechseln wird das - so sein offizieller Name - "Bundnis fur Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfahigkeit" ausgeleuchtet, geroengt und in gesellschaftspolitische Zusammenhange eingeordnet.
Die in Deutschland diskutierten Modelle und Fragen zu Regulierung, Partizipation und Mitbestimmung in den elektronischen Medien sind auch in anderen europaischen Staaten relevant. Die AutorInnen aus Wissenschaft und Praxis thematisieren dabei insbesondere die Beteiligung der Zivilgesellschaft. Da sich die Medienpolitik zunehmend auf europaischer Ebene abspielt, ist es sinnvoll, die europaischen wissenschaftlichen Ergebnisse mit den Erfahrungen von PraktikerInnen zusammenzufuhren und zu diskutieren.
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