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Ob im Internet, in der Freizeit oder im Beruf: Immer mehr Menschen
verbringen ihre Zeit mit der Suche nach sowie der Rezeption und
Verarbeitung von symbolisch reprasentiertem Wissen. Insofern ist
die Kommunikation von Information und Wissen zur bestimmenden
Erfahrung und zur zentralen Aufgabe in heutigen Berufen und damit
in modernen Wissensgesellschaften geworden. Sie ist Voraussetzung
und Resultat einer fortschreitenden Arbeitsteilung und
Spezialisierung in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Der
Sammelband geht zwei Fragen nach: Wie kommunizieren wir Wissen -
und zwar unter besonderer Berucksichtigung der sprachlichen und
kommunikativen Randbedingungen des Wissenstransfers? Und: Welche
Konsequenz hat Wissenskommunikation fur die Gesellschaft?
In Zeiten der Informationsflut und der Wissensexplosion ist die
Vernetzung von Wissen und damit in kommunikativer Hinsicht auch der
Wissenstransfer zu einem zentralen gesellschaftlichen Thema, mehr
noch: zu einem ganz persoenlichen Problem geworden: Welches Wissen
ist bereits wo in welcher Form vorhanden und wie kann ich unter
welchen Bedingungen darauf zugreifen? Unter dem neuen Begriff
"Transferwissenschaft" haben Linguisten begonnen, den allgemeinen,
freien, schnellen und gezielten Zugang zu kollektivem Wissen selbst
zum Gegenstand einer transdisziplinar angelegten Forschung zu
machen. Im vorliegenden Buch, das auf ein Inaugural-Kolloquium in
Goettingen zuruckgeht, werden sprachliche und kommunikative
Barrieren des Wissenstransfers zwischen Experten und Laien
schwerpunktmassig wie folgt behandelt: themenspezifisch (Medizin,
Immigration, Sport, Rechtschreibung, Gesetzgebung, Schriftsystem),
medienspezifisch (Schul- und Woerterbucher, digitale und
Massenmedien, "wissenschaftliche Autoritat") und unter
gruppenspezifischen Aspekten (Jugendliche im Alltagsgesprach,
Kommunikationsprobleme und telefonische Beratungsgesprache
einzelner Berufsgruppen).
Wie vollzieht sich Wissenstransfer in der Praxis und wie lasst sich
der Transfererfolg messen? Die Beitrage dieses Bandes geben aus
verschiedenen Perspektiven Antworten auf diese Fragen und arbeiten
domanenspezifische Regularitaten des Wissenstransfers und seiner
Bewertung heraus. Dabei wird sichtbar, dass es kein fixierbares
allgemein gultiges Set domanenubergreifender Regeln gibt, sondern
dass eine Vielzahl von Operationalisierungen und
Evaluationsmethoden mit der Vielzahl der Perspektiven und
Wissenstypen korrespondiert. Um im Sinne einer Bestandsaufnahme
eine moeglichst breite Bewertungsbasis zu gewinnen, wurde eine
grosse Palette von Sachbereichen einbezogen. Das Spektrum umfasst
dabei u.a. Untersuchungen zum Zusammenspiel von Erwartung und
Transfererfolg in Gesprachen, verschiedene Transferperspektiven in
der forensischen Linguistik und der Experten-Laien-Kommunikation,
fremdsprachendidaktische und translationswissenschaftliche
Perspektivierungen sowie die Frage textlich basierten
Wissenstransfers und politischer Kommunikation.
Vor dem Hintergrund aktueller Bemuhungen um einen sinnvollen
Begriff von Sprachkritik widmet sich die Arbeit einer detaillierten
soziolinguistischen Aufarbeitung der Sprachkritik im 18.
Jahrhundert. Dabei wird Sprachkritik als Auspragung eines
zeitspezifischen Sprachbewusstseins erkennbar. Zugleich wird
deutlich, dass ein sich wandelndes Sprachbewusstsein zu
sprachkritischen Konzeptionen fuhrt, an denen sich die von
Verbesserungsabsichten getragenen praktischen Einwirkungen auf
Sprache orientieren. Hinsichtlich einer Theorie des Sprachwandels
wird plausibel, dass sich nicht so sehr praskriptive Regeln
ausgewirkt haben als vielmehr weiter gefasste sprachkritische
Konzeptionen wie "Reichtum", "Reinigkeit" und "Glanz". Diese
Untersuchung zur Sprachreflexion im 18. Jahrhundert kann dazu
beitragen, das Verhaltnis von Sprachwissenschaft und Sprachkritik
neu zu bestimmen.
Dieser Sammelband geht auf das Goettinger Kolloquium
Wissenstransfer des Jahres 2001 Theorie, Steuerung und Medien des
Wissenstransfers zuruck. Er behandelt den gesellschaftlichen Rahmen
des Wissenstransfers und die Ausdifferenzierung seiner Kategorien
(als Beitrag zur Theorie des Wissenstransfers), spezifische
Wissenstransfere und didaktische Konzeptualisierungen (als Beitrag
zur Frage der Steuerung des Wissenstransfers) sowie Aspekte,
Praktiken und Optimierungsfragen der internen und externen
Organisationskommunikation (im Licht vor allem der Neuen Medien des
Wissenstransfers). Die Beitrage des Sammelbandes beziehen sich auf
verschiedene gesellschaftliche Orte und Arten des Wissenstransfers.
In einigen Beitragen wird auch deutlich, dass die Linguistik im
Zusammenwirken der - theoretischen - Disziplinen und der -
arbeitspraktischen - Domanen sinnvollerweise eine groessere
Verantwortung ubernehmen sollte.
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