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Die Macht von Eliten ist wesentlich legitimiert durch deren
Leistungsversprechen. Die Frage ist: Welche Leistungen versprechen
sich welche Adressaten heutzutage von welchen Eliten?
Im Selbstverstandnis sozialistischer Staaten gab es keine Eliten.
Wesentliche Beobachter hatten lange nur die kleine politische
Machtelite im Visier. Erst seitdem die Archive geoffnet, die
grossen Datenspeicher zuganglich sind und empirische Forschung
moglich ist, beginnt sich aus den Puzzelstuckender reichhaltigen
Dokumente ein Bild des Fuhrungspersonals auf den hohen und
mittleren Leitungspositionen in Wirtschaft, Politik, Verwaltung,
Kultur usw. abzuzeichnen. Damit wird auch eine fundierte Analyse
der Funktionsweise sozialistischer Gesellschaften moglich. Die
Frage, denen der Band nachgeht, lauten:
- Wie funktioniert Kaderpolitik?
- Woher kam die "geplante Elite," und wie veranderten sich die
Rekrutierungsmuster?
- Wie gleich war die Gesellschaft der Gleichen?
- Wie wurde die Spannung zwischen politischer Loyalitat und
fachlicher Professionalitat bewaltigt?
- Welche Handlungsspielraume bestanden, und wie hoch war die
Systemloyalitat der Eliten?
- Welche sozialen Kapitalien liessen sich im
Transformationsprozess verwerten, und was war das spezifische
Deutsche im Falle der DDR?"
Wissenschaft hat langst den Charme einer liebenswurdig chaotischen
Gelehrtenstube verloren und ist zur "big science" geworden. Damit
ist sowohl ein neuartiger Reflexionsbedarf entstanden als auch eine
Fulle von Steuerungsproblemen. Wissenschaftsindikatoren sind eine
Antwort auf die veranderten Rahmenbedingungen. Sie sollen
Strukturen, Quantitaten und Qualitaten wissenschaftlicher
Produktion messbar machen. Ihre Entwicklung verlief jedoch in einem
sehr pragmatischen Kontext, mit der Folge, dass der Kontakt zur
Wissenschaftstheorie verloren ging und die Beurteilung des Nutzens
von Indikatoren nicht selten in einen Glaubenskrieg ausartete. Mit
diesem Band wird nicht nur eine Verbindung zwischen
Wissenschaftstheorie, -soziologie und der Indikatorenforschung
geschaffen, sondern auch eine detaillierte Darstellung der
Leistungsfahigkeit und der Grenzen von Wissenschaftsindikatoren
vorgelegt."
Das deutsche Wissenschaftssystem befindet sich in einem
langfristigen, inkrementellen Wandlungsprozess und hat nach wie vor
viele Baustellen, so dass es lohnt, den Fortgang der Arbeiten
weiterhin kritisch zu begleiten. Genugend Grunde, die 2010
erschienenen Beitrage einer Revision zu unterziehen und in einer
zweiten, umfassend bearbeiteten Auflage zusammen mit neuen Artikeln
erneut zur Diskussion zu stellen. Mit der Gesamtschau wird ein
systemischer Blick auf die Wissenschaftspolitik geworfen: es zeigt
sich der Trend einer wichtiger werdenden Rolle der Politik fur die
Wissenschaft.
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