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Die Medienlinguistik ist seit einiger Zeit eine etablierte
Disziplin im deutschsprachigen Raum. Dabei stellt gerade im Kontext
kulturanalytischer Fragestellungen das Prinzip der Kontrastivitat
einen zentralen Bezugspunkt dar: Mediale Praktiken sind in der
Regel so selbstverstandlich, dass sie oft unsichtbar bleiben und so
in ihrer Charakteristik schwer erkennbar sind. Methoden des
Vergleichens und der Kontrastierung ermoeglichen es, die Spezifik
medialer Praktiken zu ergrunden. Dieser Sammelband vertieft die
Reflexion uber qualitative und quantitative Ansatze im Rahmen einer
kontrastiven Medienlinguistik, die heuristisch validiert und
ethisch befriedigend sind. Die Beitrage exemplifizieren das Thema
im Kontext verschiedener Medien (z. B. WhatsApp-Kommunikation,
YouTube-Filme, Diskussionsforen, digitale Restaurantkritiken,
Tweets, Live-Ticker, Zeitungsrubriken, Radioformate etc.) und
verbinden so empirische Beobachtungen mit theoretischen und
methodologischen UEberlegungen.
In unserem Dasein sind Medien heute omniprasent. Uns umgeben
standig mediatisierte Welten mit je eigenen Kulturen, wo
Bedeutungen mittels spezifischer technischer Moeglichkeiten
hervorgebracht und gepragt werden. Die jungere Entwicklung ist
durch Vernetzung und zunehmende Technisierung charakterisiert. Dies
fuhrt zu neuen Formen der Multimodalitat, d.h. der gleichzeitigen
Nutzung verschiedener Zeichenkodes, und zu Medienwechsel,
Medienkombination und intermedialen Bezugen. Der Band geht der
Frage nach, welche Konsequenzen diese Entwicklung fur die
Auspragung kultureller und sprachlicher Praktiken hat. Neben
Grundsatzfragen der Medienkulturlinguistik stehen
diskurslinguistische Analysen sowie Untersuchungen zu multimodalen
Medienformaten, zum Medienwechsel und Medienvergleich im Fokus.
Der Sammelband geht der Frage nach, inwiefern in massenmedialen
Kontexten neue Emotionskulturen zum Tragen kommen. Die Beitrage
untersuchen, wie Emotionen verbal und mit anderen Zeichen
hervorgebracht oder neu verhandelt werden und welche
soziopragmatischen oder diskursiven Effekte dies hat. Im Zentrum
steht damit einerseits die Analyse der Medialitat des
Emotionsdisplays, andererseits die Frage nach medial emergierenden
Emotionskulturen: Sind neue sprachliche und andere soziale
Praktiken der Emotionalisierung zu beobachten? Der Band vereinigt
kulturanalytisch-medienlinguistische Analysen zu
Emotionsdarstellungen in digitaler Kommunikation (Facebook,
YouTube, Twitter, Selbsthilfeplattformen), aber auch im Fernsehen
(Talkshows, Wissensdokus) und in der Medialitat der
Handschriftlichkeit. Dabei werden Phanomene wie Hatespeech und
Shitstorms auf Facebook und Twitter ebenso untersucht wie
Fan-Trauer auf Twitter, Fussball-Livetweets und Emotionalisierungen
in YouTube-Videos, Online-Selbsthilfegruppen, TV-Wissensdokus oder
in der Fernsehrezeption in Social Media.
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