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Die Veralltaglichung von (neuen) Medien insbesondere bei
Jugendlichen geht nicht automatisch mit Medienkompetenz einher. Die
begriffliche Fassung von Medienkompetenz, ihren
Bestimmungsfaktoren, ihrer sozialen und politischen Wunschbarkeit
und ihrer Realisierungschancen sind Gegenstand interdisziplinarer
Forschungen und praktischer Handlungsfelder. Der Band umfasst
Forschungsperspektiven aus den Erziehungs-, Natur- und
Sozialwissenschaften und reflektiert die Konsequenzen fur
Wissenschaft, Schule, Sozialarbeit und Politik. Im Mittelpunkt
stehen Bestimmungen und Erklarungen unterschiedlicher digitaler
Spaltungen' (oder auch deren Verringerung) nach Geschlecht, Ethnie
bzw. Migrationshintergrund, gesellschaftlichem Kontext, sozialem
Status und - haufig in umgekehrter Relation - nach Alter. Die
Beitrage zur Reflexivitat, Theorieentwicklung und den sozialen
Praxen von Gender und Medienkompetenz folgen der geschlechter- und
bildungspolitischen Maxime der Geschlechtergerechtigkeit.
"
An verschiedenen lebensweltlichen Bereichen - insbesondere solchen
der Nutzung alter und neuer Medien - beschreiben und deuten die
Beitrage dieses Bandes das Spannungsfeld von Sozialisation und
Selbstsozialisation bei Kindern und Jugendlichen.
Die Idee zu dieser Arbeit entstand in Zusammenhang der Mitarbeit an
einem Gutachten zum Thema "Kinder und Werbung," das unter der
Leitung von Prof. Dr. Dieter Baacke fur das Bundesministerium fur
Frauen und Jugend erstellt wurde (Baacke/ Sander/ Vollbrecht 1993).
Die dort vorgelegten Ana lysen dienten dann auch als Hintergrund
fur die Konzeptionierung und Durch fuhrung meiner Arbeit. Vielen
Personen ist fur Anregungen und Hilfe zu danken, ich beschranke
mich hier auf die Nennung meiner Betreuer Prof. Dr. Dieter Baacke
und Prof. Dr. Wilfried Ferchhoff, die immer ein offenes Ohr fur
meine Fragen und Probleme hatten. Wolfgang Schweins ist fur die
genaue Durchsicht und Kor rektur zu danken. Ohne ein zweijahriges
Stipendium durch die Graduiertenforderung des Landes NRW hatte sich
die Auseinandersetzung mit dieser Arbeit sicher schwieriger
gestaltet. 6 Vorwort Medienwerbung ist, seitdem es sie gibt, vor
allem immer ein Feld fur Marke tingforschung gewesen; es ging um
die Frage, welche Werbemittel und Aus drucksmodalitaten dem
Produktverkauf forderlich (oder hinderlich) sein konnten, und
insofern war auch jedes Konzept von 'Werbewirkung' immer vom
Interesse des Verkaufers bestimmt. Erst seit relativ kurzer Zeit
andert sich diese Sachlage. Ein erstes Zeichen setzte die Expertise
"Kinder und Werbung," die im Auftrag des Bundesministeriums fur
Frauen und Jugend durch meine Kollegen Uwe Sander und Ralf
Vollbrecht sowie durch mich (unter Mitarbeit von Sven Kommer)
erarbeitet wurde (1993). In dieser Studie wurde auf viele
Forschungsdefizite und unser Nichtwissen uber Werbewir kung
hingewiesen und vor vorschneller Aufgeregtheit gewarnt."
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