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Der Erste Weltkrieg und die nachfolgende Friedensordnung veranderten historisch gewachsene Regionen und Siedlungsgemeinschaften in Ostmittel-, Ost- und Sudosteuropa nachhaltig. Wahrend lang gehegte nationale Aspirationen verwirklicht werden konnten und die neuen Staatsvolker in Aufbruchstimmung versetzten, wurden vormalige Staatsvolker zu Minderheiten und begriffen ihre neue Situation als krisenhaft; dies galt insbesondere fur die Deutschen im ostlichen Europa. Die Auseinandersetzung mit dem Krieg und seinen Auswirkungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft pragte die Zwischenkriegszeit. Aufbruchstimmung und Krisenerfahrung spiegelten sich im Widerstreit zwischen modernen Bestrebungen und ruckwartsgewandten Ideologien vor allem auch auf kulturellem Gebiet in Literatur, Architektur, bildender Kunst, in Film, Theater und Wissenschaften. In Fallstudien analysieren die Beitrage des vorliegenden Bandes individuell geformte, gesellschaftlich bedingte sowie staatlich gelenkte Strategien der Auseinandersetzung mit der Nachkriegssituation in Ostmitteleuropa. Beitrage Johanna Brade, Marion Brandt, Brigitte Braun, Gertrude Cepl-Kaufmann, Jacek Friedrich, Michael Garleff, Sewerin Gawlitta, Maria Gierlak, Regina Hartmann, Alena Janatkova, Zoran Janjetovic, Jurgen Joachimsthaler, Ryszard Kaczmarek, Mart Kalm, Robert Kemenyfi, Konrad Kostlin, Primus-Heinz Kucher, Wojciech Kunicki, Olga Kurilo, Beata Lakeberg, Harald Lonnecker, Petr Lozoviuk, Tomasz Majewski, Jochen Oltmer, Malgorzata Omilanowska, Miroslaw Ossowski, Marek Podlasiak, Karsten Rinas, Matthias Schoning, Stefan Sienerth, Pascal Trees, Katharina Wessely, Anja Wilhelmi, Karolina Zimna-Kawecka"
Der Band, Ergebnis der 2008 im Bundesinstitut veranstalteten gleichnamigen Tagung, enthalt neben einem Beitrag aus der mittelalterlichen Geschichte des Essens und Trinkens vor allem Untersuchungen zu entsprechenden Phanomenen der Gegenwart und jungeren Vergangenheit. Dabei geht es in erster Linie um Inszenierungen und Zuschreibungen, die das Thema "Essen und Trinken" in nationalen, medialen, literarischen Diskursen erfahrt, sowie um seine identitatsstiftende Funktion in Kontexten von Migration, Kulturtransfer und Tourismus. Dem seit 1989 im ostlichen Europa zu beobachtenden beschleunigten Wandel wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Beitrage von Marta Krekovicova, Elisabeth Fendl, Detlev Haberland, Dorothee Herbert, Sonja Kalapos Gasparac, Heinke M. Kalinke, Andrzej Katny, Max Matter, Heike Muns, Jana Noskova, Petar Petrov, Klaus Roth, Tobias Weger, Anselm Weyer"
Das sudetendeutsche Organisationswesen in den westlichen Besatzungszonen bzw. der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1945 und 1955 wird in diesem Buch multiperspektivisch behandelt. Es bezweckt eine Neubewertung der deutsch-tschechischen Beziehungen jenseits von uberkommenen "Volksgruppen"-Vorstellungen. Zentral steht in der Arbeit die Frage der Kontinuitat: Das sudetendeutsche Verbandsspektrum der Nachkriegszeit war kein Produkt von "Flucht und Vertreibung", sondern setzte zumeist fort, was bereits vor 1945 im sudetendeutschen Milieu angelegt war. Die Studie geht davon aus, dass die Sudetendeutschen nicht identisch sind mit der deutschen Minderheit in der Tschechoslowakei, sondern nur deren "voelkisches" Spektrum reprasentierten, das sich nach 1945 in einem neuen Umfeld konstituierte.
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