This acclaimed study, available in English for the first time, looks at the music of Jean Sibelius in its biographical context. Myths have surrounded Sibelius (1865-1957) and his work, for more than 100 years, often diverting attention away from his creative output. Drawing on many unpublished sources, Makela's study leads us back to Sibelius as a musician and a 'poet' of universal validity. Chapters examine the composer's creativity, inspiration, influence, aspects of genre, as well as the relationship of the artist with nature and homeland. Those who knew Sibelius at an early age tell of a youthful bohemian in the midst of European decadence. This 'age of Carmen' (Eduard Munch) marked Sibelius's formative years. The composer's most important works, dating from a time between his third symphony and Tapiola, reflect the modernistic mainstream. Sibelius's last three decades, known as the 'Silence of Ainola', have inspired the masculine cliches that this book deconstructs. Sibelius was one of the least political artists of his time who nevertheless became heavily politicized. The first supreme musical talent in the region, he gave his nation a genuine sound. Europeans of the late nineteenth century showed increasing affinity with Nordic culture. Aino, Sibelius's wife, was instrumental in creating the image of her husband as a Nordic icon. The book closely scrutinizes this popular image. In an Anglo-American artistic context his mix of regionalism and modernity remained attractive even when these elements went out of fashion in the art movement of continental Europe. Ideas of Finland and the North vastly influenced the interpretation of meaning in Sibelius's music, a music that until this day remains enigmatic. BR TOMI MAKELA is the author of several books and essays on Finnish music, Romanticism, and Western modernism. From 1996-2008 he was professor of music in Magdeburg. Since 2009 he has been professor of music at the Martin Luther University of Halle-Wittenberg.

Der Autor befasst sich mit der Kammermusik des finnischen Komponisten Jean Sibelius. Bevor dieser fur seine Orchesterwerke beruhmt wurde, schrieb er fast ausschliesslich fur kleinere Besetzungen. In spateren Jahren gab es hingegen nur noch einzelne Kompositionen. Eingebettet in den biographischen Kontext bildet die Analyse von sieben zyklischen Kammermusikwerken den Schwerpunkt des Buches. Neben den Gattungen Klaviertrio, Violinsonate und Klavierquintett steht dabei das Streichquartett an zentraler Stelle. Auf drei fruhe Werke folgt Sibelius' op. 56 mit dem vielsagenden Untertitel Voces intimae. Damit lieferte er einen bedeutenden Beitrag zur Gattungsgeschichte, der an der Schwelle zur Moderne zu neuen und innovativen Loesungen findet. Gerade durch seine kompositorische Kreativitat entwickelte Sibelius ein immer differenzierteres Traditionsbewusstsein.

Die Autorin widmet sich musikalischen Monodramen, einer besonderen Stroemung des Musiktheaters im 20. Jahrhundert. In den Buhnenwerken fur nur eine Singstimme wird die Einsamkeit haufig zu einem zentralen und zeitlos aktuellen Thema. Ebenso aus musikhistorischer wie musikdidaktischer Perspektive geht dieses Buch daher der Frage nach, auf welche Weise die Stucke Zugange zur grundlegenden, menschlichen Erfahrung der Einsamkeit ermoeglichen koennen. Dabei entstehen vier toposanalytisch und interdisziplinar angelegte Modelle zu "Erwartung" von Arnold Schoenberg, "La Voix humaine" von Francis Poulenc, "Dnevnik Anni Frank" von Grigori S. Frid und "Neither" von Morton Feldman. Zugange uber Bilder, Inszenierungen und biografisches Material runden die Ansatze ab. Musikalische Monodramen erscheinen auf diese Weise grundsatzlich in neuem Licht.

Wie gelingt der Tagesablauf eines Kindes so, dass es sowohl fur die schulische Ausbildung als auch fur die Musik genugend Zeit hat? Welche Sale eignen sich fur Konzerte am besten - und warum? Wie sieht Musikdidaktik in der Praxis aus? Fur dies und vieles mehr - etwa fur das Verhaltnis von Begabung und padagogischem Einfluss - zeigte Friedrich Wieck (1785-1873) leidenschaftliches Interesse. Der Vater und einzige Lehrer Clara Schumanns wirkt mit seinem kunstlerischen und padagogischen Sendungsbewusstsein ansteckend. In einem einfuhrenden Essay und in zahlreichen ausfuhrlichen Anmerkungen wird Wieck als eine mannigfaltig interessierte, lesefreudige und fachubergreifend denkende Persoenlichkeit portraitiert. Erstmalig finden sich auch schwer zugangliche Schriften Wiecks berucksichtigt.