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Der spanische Gitarrist Francisco Tarrega Eixea ist eine kulturelle
Schlusselfigur, die uns von einer unwegsamen imperialistischen Zeit
in das moderne industrielle 20. Jahrhundert fuhrt. Tarregas
schriftlicher Nachlass gibt Einblicke in seine Bemuhungen um ein
Leben als freier Musiker. Die Briefe enthalten Danksagungen,
Gluckwunsche, Bekundungen des Mitgefuhls, Reiseschilderungen,
Konzertankundigungen und Mitteilungen uber geschaftliche
Abwicklungen vom Erwerb von Musikinstrumenten und Zubehor und
einfache Bitten wie das Besorgen von Tabak. Auch zu humanistischen
Einstellungen und padagogischen Werten aussert sich der Kunstler in
seiner Korrespondenz. Gluckliche und tragische Familienereignisse
notierte Tarrega in ein kleines Tagebuch. Er widmete es noch
unbeschrieben seiner Frau Maria zur Hochzeit und bestimmte auf dem
Umschlag die Absicht dieses Buchleins: "Erinnerungen und
denkwurdige Daten meines privaten Lebens. Huten Sie diese Mappe so,
wie das am meisten Geachteste meines Daseins, denn in ihr sind die
ubersinnlichsten Geschehnisse meines Lebens festgehalten."
DIE KONZERTGITARRE IN SPANIEN Gitarristen horchen auf, wenn sie den
Namen Francisco Tarrega horen. Der in der spanischen Gitarrenwelt
omniprasente Musiker des 19. Jahrhunderts wirkt mit seinen Werken
bis heute auf das Geschehen in Konzertsalen, Musikschulen und
Musikzimmern ein. Aber nicht nur in der Musikpraxis ist der
Gefolgsmann von Chopin und Schubert noch immer gegenwartig. Einige
Takte seines "Gran Vals" zum Beispiel schallen rund um die Welt als
Standardklingelton der Nokia Handys Vielen seiner
Familienangehorigen hat Tarrega kleine romantische Stucke gewidmet:
Mit dem popularen "Tango Maria" bekundet der Komponist
beispielsweise die Liebe zu seiner Frau. Die faszinierende Mazurka
"Marieta" ist ein Andenken an die kunstbegabte Tochter Maria
Rosalia und das Praludum "Lagrima" eine elegische Ode an die fruh
verstorbene Tochter Concepcion. Die gemeinsamen Erlebnisse des
Komponisten und der Widmungstrager werden hier in Form von
uberlieferten Anekdoten, personlichen Dokumenten und anhand neuer
Informationen aus der Kulturgeschichte Spaniens in unterhaltsamer
und verstandlicher Weise nacherzahlt.
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