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Dem biologischen Prinzip der "Symbiose" als Lebensgemeinschaft artverschiedener Organismen pflanzlichen wie tierischen Ursprungs liegt das wechselseitige Anpassungsvermogen dieser Organismen zugrunde. Da alles organismische Leben in einem standigen "Kampf ums Dasein" mit der Umwelt steht, muss der symbiologische An passungsausgleich als Endergebnis dieses gegenseitigen Existenz kampfes aufgefasst werden. Unter diesen Gesichtspunkten lassen sich die morphologischen und physiologischen Eigentumlichkeiten verstehen, welche die in Symbiose lebenden Organismen im Verlauf von Kampf und Anpassung erworben haben und zur Verwirklichung des Symbioseprinzips beitragen. Auf diese Weise sind im wechsel vollen Spiel des Naturgestaltens alle moglichen, sinnreichen Ein richtungen zur Erhaltung und Entfaltung des Symbioseprinzips entstanden. Mit Recht hat man das grosse Gebiet der Symbiose forschung als ein ungeahntes "Marchenland" bezeichnet. Weil pflanzliche wie tierische Organismen der verschiedensten Arten mit solchen aus niederer oder hoherer Entwicklungsstufe in Symbiose leben und unter unseren Augen auch fortgesetzt neue Symbiosen entstehen, bietet die Symbiologie ein weites und aussichtsreiches Forschungsgebiet fur Botaniker, Zoologen und Biologen, Land- und Forstwirte, Human- und Veterinarmediziner. Die vorliegende Schrift bringt aus diesem Neuland der biologischen Forschung interessante Ausschnitte in zusammenfassender und uber sichtlicher Darstellung, um die Vielgestaltigkeit des Symbioseprinzips, IV das nicht nur ein theoretisches, sondern auch ein praktisches Interesse beansprucht, zu zeigen. Aus der Fulle des bis heute erschlossenen Materials werden klassische Beispiele herausgegriffen, um an ihnen Wesen und Wert des Symbioseprinzips zu erlautern. In diesem Rahmen der Darstellung wird auch die Bedeutung der Bakterien als Symbionten des Menschen behandelt. T. Baumgartel Inhaltsverzeichnis Seite Einfuhrung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I."
Der vorliegende "GrundriB der theoretischen Bakteriologie" bildet eine kurzgefaBte, nach biologischen Gesichtspunkten ent wickelte kritische Darstellung der wichtigsten experimentellen Grundlagen unseres gegenwartigen Wissens iiber Bau und Leben der Bakterien. N ach Inhalt und Form bezweckt der GrundriB, den naturwissenschaftlich vorgebildeten Leser in die wissens werten Forschungsergebnisse der theoretischen Bakteriologie ein zufiihren und ihm ein einheitliches klares Bild von dem tatsach lichen und begrifflichen Fundament der bakteriologischen Wissen schaft zu entwerfen. Die Griinde, die eine derartige spezielle Darstellung der theoretischen Bakteriologie aus der Feder des Botanikers rechtfertigen, ergeben sich aus der heute unwider legbaren Tatsache, daB auBer der Botanik, als deren Spezialfach die Bakteriologie zu gelten hat (vgl. Einleitung), aIle biologischen Forschungszweige der reinen und angewandten Naturwissen schaften (Zoologie, Biologie, Biochemie, Nahrungsmittelchemie, Garungsphysiologie, Human- und Veterinarmedizin, Land-, Moor und Forstwirtschaft) an bakteriologischen Problemen in hohem MaBe interessiert sind und hierzu eines zuverlassigen Fiihrers bediirfen. Waren dies die allgemeinen Gesichtspunkte, denen ich bei der Abfassung des Werkes folgte, so lagen fiir mich als Bota niker, der an der gesamten bakteriologischen Forschung regen Anteil nehmen muB, die Hauptschwierigkeiten in der Auswahl und in der Beschrankung des Stoffes. Ohne Riicksicht auf eine spezielle Fachdisziplin wurde versucht, die wichtigsten Tatsachen der wissenschaftlichen Bakteriologie zusammenzustellen und diese an klassischen Beispielen, die den verschiedensten Forschungs gebieten entnommen sind, zu erortern."
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