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Das Kompartment-Syndrom ist ein wiehtiges und haufiges
Krankheitsbild, das erstaunlich vielen Arzten unbekannt ist. Gerade
bei den "High risk" Patienten - Geflillverletzungen, direkte
geschlossene Unterschenkelbriiche mit Weichteilschaden,
Pilon-Frakturen," allge meine Hypoxie beim Schwerverletzten -
werden die ersten Symptome nieht beachtet oder fehlgedeutet.
Einschlagige eigene Erfahrungen, nicht zuletzt als Gutachter,
berechtigen zu dieser Aussage. Dabei spielt der Zeitfaktor ftir die
Prognose eine entscheidende Rolle. Beim manifesten
Kompartment-Syndrom kann es schon nach 3-4 Stunden zu irreversiblen
neuromuskularen Schaden kommen. Bei Unterschenkelbriichen die rund
40% aller Schaft briiche langer Rahrenknochen ausmachen, ist das
Kompartment-Syndrom nach der Throm bose die haufigste Komplikation.
Funktionelle Defizite im Rahmen der Frakturbehandlung vor allem
nach Unterschenkelbriichen sind zum erheblichen Teil durch
libersehene Kom partment-Syndrome bedingt. Flir dieses
Krankheitsbild waren im deutschen Sprachraum bis vor kurzem eine
Vielfalt von Synonymen in Verwendung. Am haufigsten wurde von einer
Volkmannschen ischa mischen Kontraktur gesprochen, die allerdings
nur den Endzustand dieses Krankheitsbildes beschreibt. Wir haben
uns flir den Terminus Kompartment-Syndrom - entsprechend dem
englischen Ausdruck "Compartment-syndrome" - entschieden, er hat
sieh inzwischen allgemein durchgesetzt."
Der Fortschritt der medizinischen Wissenschaft und die Vertiefung
arztlicher Erfahrung machen die Fortbildung zu einer
verpflichtenden Aufgabe des Arztes. Neben den Akademien fur
arztliche Fortbildung sind besonders Universitaten und Hochschulen
aufgerufen, den in Praxis und Krankenhausern tatigen Kollegen
entsprechende Fortbildungsveranstaltungen anzu bieten. Als 1970 die
Medizinische Hochschule Hannover den ersten Lehrstuhl fur
Unfallchirurgie in der Bundesrepu blik Deutschland einrichtete,
haben wir uns dieser Verpflichtung gestellt und die Hannoverschen
Unfallseminare als regionale Fortbildungsveranstaltung
eingerichtet. Fast ausschlieBlich von Mitarbeitern .111serer Klinik
gestaltet, ist eine der Aufgaben, zu sichten, welche neuen
Erkenntnisse und praktischen Verfahren fur das Handeln des ein-
zelnen traumatologisch tatigen Arztes aktuelle Bedeutung haben.
Neben dem neuesten Wissensstand werden auch die Erfahrungen der
Hannoverschen Unfallchirurgischen Schule dargestellt. Das erste
Unfallseminar fand am 19. 2. 1972 statt. Von Anfang an wurde den
Teil- nehmern ein selbst erstellter Tagungsbericht angeboten.
Steigende Teilnehmerzahlen und zunehmende Nachfrage nach den
Tagungsberichten machten es notwendig, nach anderen Formen der
Publikation zu suchen. So werden die Hannoverschen Unfallseminare
zuktinftig in den Heften zur Unfalllieilkunde als eigene Reilie
"Praxis der Unfallchirurgie" verOffent- licht. Dafur danken wir dem
Springer-Verlag und den Herausgebern Jorg Rehn und Leonhard
Schweiberer. Das vorliegende Heft beinhaltet die Thematik des 28.
Hannoverschen Unfallseminars. Frakturen mit Weichteilschaden sind
haufige und meist schwere, in einem hohen Prozent- satz beim
Polytraumatisierten anzutreffende Lasionen. Sie stellen den
behandelnden Chirurgen vor vielfache Probleme. Die Voraussetzungen
flir den Behandlungserfolg, Ver- meidung einer Infektion und
funktionelle Wiederherstellung, sind an klare Konzeptionen zur
Indikation und Therapie gebunden.
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