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Mit dem in diesem Buch vorgestellten Indikatorensystem koennen
wirtschaftliche, oekologische und soziale Entwicklungen in einer
Kommune erfasst und bewertet werden. Ebenso dient es zur
Kommunikation uber das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung. Daneben
kann es auch behilflich sein, die Effektivitat von "nachhaltiger
Politik" in den Kommunen zu beurteilen. Die Publikation wendet sich
daher vorrangig an VertreterInnen von Kommunalverwaltungen und
Lokale Agenda 21-Gruppen.
Die Wirtschaftswissenschaften beschaftigen sich naturgemass
vorwiegend mit dem formellen Bereich der Wirtschaft. Erst in
jungerer Zeit ist eine wachsende und ausfuhrliche Diskussion zu den
informellen, nicht geldlich entlohnten Be- reichen der OEkonomie
entstanden, die in der vorliegenden Arbeit in systemati- scher und
analytischer Weise zusammengefasst und interpretiert wird. Die Un-
terscheidung von formeller und informeller Sphare innerhalb der
OEkonomie er- scheint vor allem fur die Arbeitswelt sinnvoll, aber
auch bei den oekologischen Konflikten in der Wirtschaft koennte
diese Betrachtung wichtig sein, weil die formelle Erfassung der
Naturwirklichkeit nicht ausreicht, um das gesamte Na- turgeschehen
innerhalb der Wirtschaftsprozesse zu verstehen. Die vorliegende
Arbeit wurde Anfang 1992 vom Fachbereich Wirtschaftswis-
senschaften der Universitat-Gesamthochschule Kassel als
Dissertation ange- nommen. Die Idee zu dieser Dissertationsschrift
reicht einige Jahre zuruck: Sie wurde im Rahmen meiner
Beschaftigung mit der Dual- und Alternativoekono- mie geboren.
Damals musste ich eine grosse begriffliche Verwirrung bei dem
feststellen, was als informelle OEkonomie bezeichnet wird. Mir
erschien es in dem Zusammenhang wichtig, in dieser Arbeit besonders
die Grundlagen und die Bedeutung der informellen OEkonomie
herauszuarbeiten. Dabei wurde das ausgepragte Wechselverhaltnis
zwischen formeller und informeller OEkonomie deutlich. Diese
Erkenntnis koennte letztlich dazu fuhren, in der OEkonomie den
gesamten Wirtschaftsprozess wesentlich mehr vom Aspekt der
Reproduktion anzugehen. Der bisherige Weg wird vor allem dadurch
charakterisiert, dass vom produzierenden System ausgehend die sich
ergebenden Unzulanglichkei- ten und Mangel erfasst und korrigiert
werden.
Die Veroffentlichung des vorliegenden Bandes hat eine gewisse Vorge
schichte, auf die ich im folgenden kurz eingehen mochte: Spatestens
mit der Geburt meiner ersten Tochter Katherine war bei meinen
anfanglichen Spazier gangen mit dem Kinderwagen der Gedanke
gereift, sich angesichts eigener Erfahrungen mit dem Lebensalltag
junger Familien in der Arbeitsgesellschaft auseinandersetzen. Zwar
gab es damals schon einige Publikationen, in denen die sich
wandelnde Rolle der Vater, Mutter und Kinder inner-und auBerhalb
der Familien beschrieben und erortert wurde, aber nur wenige der
vorliegen den Arbeiten bezogen sich konkret auf die Situation
junger Familien. Bevor ich mit der Herausgabe dieses Sammelbandes
begann, habe ich zu nachst Anfang Mai 1986 eine Tagung an der
Evangelischen Akademie Hof geismar durchgefuhrt, die zusammen mit
einer Kinderakademie mit dem The rna "Wie wir leben. Wie wir
wohnen" veranstaltet wurde und auf der sich ins gesamt 130 Eltern
und Kinder trafen. Durch die Verbindung der beiden Akademieformen
war es den jungen Eltern moglich, ihre Kinder ebenfalls
mitzubringen, die in der Kinderakademie malten, Theaterstucke
einstudierten und neue Stadt-sowie Wohnformen entwickelten. Auf
diesem Wege mochte ich nochmals der Evangelischen Akademie
Hofgeismar, ganz besonders ih rem Direktor, Pfarrer Klaus Rohring,
fur die gewahrte Unterstutzung und gute Zusammenarbeit danken.
Uberschattet wurde die Tagung allerdings von dem atomaren Unfall in
Tschernobyl, der fur die anwesenden Eltern ganz neue Dimensionen
offenbarte."
Alternativen zur Erwerbsarbeit? Dieser Titel klingt auf den ersten
Blick fur den einen oder anderen Leser sicherlich sehr
provokatorisch. Ist doch unser herrschendes Wirtschaftssystem fast
ausschliesslich auf Erwerbsarbeit aufgebaut, die im all- gemeinen
das Leben der meisten Menschen in erheblichem Masse beeinflusst.
Die Erwerbsarbeit bestimmt uber die zur Verfugung stehende
Freizeit, die Dauer der Urlaubszeit und die Moeglich- keiten, in
der informellen oekonomie aktiv zu werden. Auf ei- nen kurzen
Nenner gebracht: Sie gibt die Rahmenbedingungen vor, an denen sich
alles andere auszurichten hat. Selbst die Arbeitslosen leiden auf
ihre Weise unter dem Aus- schluss von der Erwerbsarbeit: Sie
reagieren oft mit psychoso- matischen und psychischen
Krankheitsbildern sowie mit Apathie auf ihre Erwerbslosigkeit. Da
mag es fur viele Leser geradezu zynisch klingen, wenn hier von
Alternativen zum Erwerbssystem gesprochen wird. Diese Alternativen
gibt es aber in der Tat, sie durfen jedoch nicht so verstanden
werden, als wurde neben dem Erwerbssystem noch etwas bestehen, mit
dem die Menschen ihren Lebensunter- halt allein finanzieren
koennten. Worauf aber mit diesem Band hingewiesen werden soll, sind
die Bereiche, die jenseits von Markt und Staat existieren, und die
in aller Regel von der herrschenden oekonomie nicht als
wertschaffend und wohlstands- foerdernd angesehen werden. Sie haben
fur das kapitalistische Wirtschaftssystem aber durchaus ihre
Bedeutung, indem sie Wohlstand und Wohlfahrt dieser
Industriegesellschaft verbes- sern helfen.
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