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In der Anfangervorlesung Lineare Algebra lernt der Student ein
umfang- reiches System von Begriffen und Ergebnissen kennen. Auf
die Bedeutung dieser Theorie fur die ganze t1athematik wird er zwar
oft hingewiesen, aber vorgefuhrt werden meist nur Anwendungen aus
der Geometrie. Das vorliegende kleine Heft ist aer Versuch, ein
anderes Gebiet fur die Motivierung der Anfangervorlesung zu
erschliessen, namlich die Theorie der stochastischen Prozesse mit
endl ch vielen Zustanden in matrizen- theoretischer Behandlung.
Unsere Darstellung steht zwischen den sehr elementar gehaltenen
Buchern (mitunter mit dem Titel Finite Mathema- tics), die zum Teil
fur Nichtmathematiker geschrieben sind und nur Elemente der
Linearen Algebra verwenden, und den allgemeinen Theorien der
stochastischen Prozesse, welche dem endlichen Spezialfall oft wenig
Raum widmen. Sie stutzt sich weitgehend auf die Betrachtung der
Eigen- werte von stochastischen Matrizen. Obwohl die Bestimmung der
Eigenwerte nicht direkt ein Teil des Problems ist, scheint uns das
Studium der Eigenwerte den besten Aufschluss uber das Verhalten der
Potenzen einer stochastischen Matrix zu geben. (Wir sind uns dessen
bewusst, dass diese Methode freilich fur stochastische Prozesse mit
unendlich vielen Zustan- den voellig versagt. ) Nach der
Eroerterung der Problemstellung und einigen Beispielen in 1 werden
in 2 alle spater benoetigten Aussagen uber die Eigenwerte von
stochastischen Matrizen hergeleitet. Darauf folgen dann in 3 leicht
die Konvergenzsatze. In 4 behandeln wir weitere Satze uber die
Eigen- werte von stochastischen Matrizen, die jedoch spater kaum
mehr verwen- det werden.
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