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5 sehr merkwurdiger Tatsachen zutage gefordert, die vordem verborgen waren, und wirklich psychologische Tatsachen, wenn auch die Physiologen manche grosse Gruppen von ihnen ihrer eigenen Wissenschaft mit zurechnen. Mag die Einstimmigkeit 5 in der theoretischen Interpretation dieser Tatsachen auch sehr weit zuruckstehen hinter derjenigen der exakten naturwissen- schaftlichen Disziplinen, so ist sie in gewisser Hinsicht doch wieder eine vollkommene, namlich was den methodischen Stil der gesuchten Theorien anlangt. Jedenfalls ist man in den inter- 10 nationalen Forscherkreisen der neuen Psychologie der festen Uberzeugung, einer bis vor kurzem ungebrochenen Uberzeugung, dass nun endlich die allein wahre und echte Psychologie in den Gang gebracht sei, als eine strenge Wissenschaft, auf deren Wegen die Gesamtheit aller psychologischen Probleme, aller 15 zur individuellen und Kulturgeistigkeit gehorigen, liegen mussen. Es bedurfe nur, wie in jeder auf elementaren Aufbau und auf die Erklarung aus elementaren Gesetzen bedachten Erfahrungs- wissenschaft, geduldiger Zuruckhaltung und eines ganz vor- sichtigen Emporschreitens; man durfe nur nicht voreilig nach 20 Problemen greifen, die noch nicht zu wissenschaftlicher Be- arbeitung reif, fur die noch nicht die Tatsachenunterlage bereit- gestellt und die notigen Erfahrungsbegriffe geschaffen sind. Einen nicht geringen Zuwachs an innerer Sicherheit hat die neue Psychologie durch die gelingende Schopfung einer Psycho- 25 technik erhalten. Nun schien diese Psychologie wirklich der exakten Physik gleichzustehen. Sie war nun sogar so weit, um ihre psychologische Erkenntnis, ganz so wie physikalische und chemische, technisch nutzbar zu machen.
5 sehr merkwurdiger Tatsachen zutage gefordert, die vordem verborgen waren, und wirklich psychologische Tatsachen, wenn auch die Physiologen manche grosse Gruppen von ihnen ihrer eigenen Wissenschaft mit zurechnen. Mag die Einstimmigkeit 5 in der theoretischen Interpretation dieser Tatsachen auch sehr weit zuruckstehen hinter derjenigen der exakten naturwissen- schaftlichen Disziplinen, so ist sie in gewisser Hinsicht doch wieder eine vollkommene, namlich was den methodischen Stil der gesuchten Theorien anlangt. Jedenfalls ist man in den inter- 10 nationalen Forscherkreisen der neuen Psychologie der festen Uberzeugung, einer bis vor kurzem ungebrochenen Uberzeugung, dass nun endlich die allein wahre und echte Psychologie in den Gang gebracht sei, als eine strenge Wissenschaft, auf deren Wegen die Gesamtheit aller psychologischen Probleme, aller 15 zur individuellen und Kulturgeistigkeit gehorigen, liegen mussen. Es bedurfe nur, wie in jeder auf elementaren Aufbau und auf die Erklarung aus elementaren Gesetzen bedachten Erfahrungs- wissenschaft, geduldiger Zuruckhaltung und eines ganz vor- sichtigen Emporschreitens; man durfe nur nicht voreilig nach 20 Problemen greifen, die noch nicht zu wissenschaftlicher Be- arbeitung reif, fur die noch nicht die Tatsachenunterlage bereit- gestellt und die notigen Erfahrungsbegriffe geschaffen sind. Einen nicht geringen Zuwachs an innerer Sicherheit hat die neue Psychologie durch die gelingende Schopfung einer Psycho- 25 technik erhalten. Nun schien diese Psychologie wirklich der exakten Physik gleichzustehen. Sie war nun sogar so weit, um ihre psychologische Erkenntnis, ganz so wie physikalische und chemische, technisch nutzbar zu machen.
Die folgenden Analysen stellen einen Versuch dar, von der Philosophie her Kunst zu verstehen d.h. zu deuten. Die Epoche, da der Umgang mit der Kunst sich auf ein asthetisches Betrach- ten reduzierte, ist zu Ende gegangen, was allerdings nicht besagt, dass wir nicht immer wieder in sie zuruckfallen koennen, weil diese Art des Zugangs sich unmittelbar anzubieten scheint, das Nachst- liegende ist, an den Betrachter die geringsten Anforderungen stellt. Die UEberwindung der asthetischen Kunstbetrachtung ge- schieht in dem Augenblick, da wir die Kunst ernst nehmen, in ihr eine Sprache sehen, in der nicht auf gewoehnliche Weise Dinge und Situationen einfach genannt werden, sondern die Art des herrschenden Weltbezuges selbst offenbar wird, allerdings in einer Art Hieroglyphenschrift, die der Deutung bedarf um versteh bar zu werden. Fur diesen Weltbezug - der sowohl den Bezug zwischen den Menschen, wie den zum nichtmenschlichen Seienden und den Bezug des Menschen zu sich selbst trag- wurde der Terminus Nahe eingefuhrt. Nahe heisst hier also keineswegs der raumliche Abstand zwischen Dingen, die be- stimmte Distanz, die messbar und in Zahlen ausdruckbar ist, sondern der immer unmessbar bleibende Grund des Weltverhalt- nisses, der eine bestimmte Epoche auszeichnet.
4,12f. uber Erkenntnismoeglichkeiten - Bleistijtzusatz 11 4,15 uber eigene Erkenntnismoeglichkeit - Bleistijtzusatz 11 4,18ff . . . . . mussen wir zunachst zweifellose Falle haben von Erkenntnissen oder Erkennt- nismoeglichkeiten, die Erkenntnis wirklich treffen, und daher nicht unbesehen Erkenntnis als Erkenntnis hinnehmen; - der Satz in seiner ursprunglichen Form 114,22f. von sonst hatten wir . . . . bis volles Ziel Bleistijtzusatz 115,5 und Geisteswissenschaften - Bleistijtzusatz nach 1922 11 5,20f. Dieser Satz ist eine Bleistijterganzung 11 5,28 voll und ganz adaquat - Bleistifterganzung 11 5,33 adaquat - Bleistiftzusatz 116,2-16 Der Text von: Was ich will bis sie nicht anzuknupfen steht in eckiger Bleistiftklammer; am Rande von Husserl vermerkt: Das ist unklar oder nicht gut passend. Beilage. 11 6,5 der Moeglichkeit - Bleistiftzusatz 11 6,23 ihrer Leistung Hinzufugung nach 1922 11 6,32 Zusatz nach 1922: als Pramisse, selbst als Hypothese 11 7,2 ihrer Leistung - Bleistift- verbesserung fur: irgend einer Idee wie es ursprunglich hiess 11 7,3ff. Der letzte Teil dieses Satze8, von es heisst an, bis herleiten steht in eckiger Bleistiftklammer 117,15 Hinzugefugt: der Mensch 117,20 Hinzu- gefugt: dieser Mensch 11 7,30 Bewusstsein des Menschen - Verbesserung von: Ichbewusstsein wie es ursprunglich hiess 11 7,32ff. Spatere Rand- bemerkung zum Text: Das Immanente bezweifelt man nicht, aber die Erkenntnis des Immanenten ist genau so problematisch und auch ein schwieriges Problem. 11 9,18f.
Dieser Band enthAlt Husserls letzte grosse Arbeit, an der er von
1934 bis 1937 arbeitete. Husserl weist darin die Probleme auf, die
seiner Ansicht nach zu der Krise gefA1/4hrt haben, in der die
Menschheit der Gegenwart sich befindet. Er verfolgt den Ursprung
dieser Krise zurA1/4ck bis zur Entstehung der neuzeitlichen
mathematischen Naturwissenschaften bei Galilei, um aufzuweisen, wie
es zu der verhAngnisvollen Spaltung des physikalistischen
Objektivismus und des transzendentalen Subjektivismus gekommen ist.
Die Geschichte der neuzeitlichen Philosophie wird von Descartes
A1/4ber Locke - Berkeley - Hume bis zu Kant verfolgt. Husserl
stellt dar, wie es das eigentliche Anliegen der PhAnomenologie ist
den verhAngnisvollen Riss zu A1/4berwinden, indem sie den
RA1/4ckgang zu dem Sinnesfundament vollzieht, das in den
Wissenschaften selbst und fA1/4r diese verborgen bleibt. In diesem
Zusammenhang kommt gerade der Wissenschaft vom Menschen, der
Psychologie, eine fundamentale Bedeutung zu, allerdings einer
Psychologie, die auf der PhAnomenologie grA1/4ndet und von ihren
Erkenntnissen ausgeht.
Dieser Band enthalt Husserls letzte grosse Arbeit, an der er von
1934 bis 1937 arbeitete. Husserl weist darin die Probleme auf, die
seiner Ansicht nach zu der Krise gefuhrt haben, in der die
Menschheit der Gegenwart sich befindet. Er verfolgt den Ursprung
dieser Krise zuruck bis zur Entstehung der neuzeitlichen
mathematischen Naturwissenschaften bei Galilei, um aufzuweisen, wie
es zu der verhangnisvollen Spaltung des physikalistischen
Objektivismus und des transzendentalen Subjektivismus gekommen ist.
Die Geschichte der neuzeitlichen Philosophie wird von Descartes
uber Locke - Berkeley - Hume bis zu Kant verfolgt. Husserl stellt
dar, wie es das eigentliche Anliegen der Phanomenologie ist den
verhangnisvollen Riss zu uberwinden, indem sie den Ruckgang zu dem
Sinnesfundament vollzieht, das in den Wissenschaften selbst und fur
diese verborgen bleibt. In diesem Zusammenhang kommt gerade der
Wissenschaft vom Menschen, der Psychologie, eine fundamentale
Bedeutung zu, allerdings einer Psychologie, die auf der
Phanomenologie grundet und von ihren Erkenntnissen ausgeht.
4,12f. uber Erkenntnismoeglichkeiten - Bleistijtzusatz 11 4,15 uber eigene Erkenntnismoeglichkeit - Bleistijtzusatz 11 4,18ff . . . . . mussen wir zunachst zweifellose Falle haben von Erkenntnissen oder Erkennt- nismoeglichkeiten, die Erkenntnis wirklich treffen, und daher nicht unbesehen Erkenntnis als Erkenntnis hinnehmen; - der Satz in seiner ursprunglichen Form 114,22f. von sonst hatten wir . . . . bis volles Ziel Bleistijtzusatz 115,5 und Geisteswissenschaften - Bleistijtzusatz nach 1922 11 5,20f. Dieser Satz ist eine Bleistijterganzung 11 5,28 voll und ganz adaquat - Bleistifterganzung 11 5,33 adaquat - Bleistiftzusatz 116,2-16 Der Text von: Was ich will bis sie nicht anzuknupfen steht in eckiger Bleistiftklammer; am Rande von Husserl vermerkt: Das ist unklar oder nicht gut passend. Beilage. 11 6,5 der Moeglichkeit - Bleistiftzusatz 11 6,23 ihrer Leistung Hinzufugung nach 1922 11 6,32 Zusatz nach 1922: als Pramisse, selbst als Hypothese 11 7,2 ihrer Leistung - Bleistift- verbesserung fur: irgend einer Idee wie es ursprunglich hiess 11 7,3ff. Der letzte Teil dieses Satze8, von es heisst an, bis herleiten steht in eckiger Bleistiftklammer 117,15 Hinzugefugt: der Mensch 117,20 Hinzu- gefugt: dieser Mensch 11 7,30 Bewusstsein des Menschen - Verbesserung von: Ichbewusstsein wie es ursprunglich hiess 11 7,32ff. Spatere Rand- bemerkung zum Text: Das Immanente bezweifelt man nicht, aber die Erkenntnis des Immanenten ist genau so problematisch und auch ein schwieriges Problem. 11 9,18f.
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