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Anschlie13end an die dem menschlichen Auge wahrnehmbare Lichtstrahlung folgt im Spektrum der elektromagnetischen Wel enstrahlung nach langeren Wellen 1 zu ein Bereich, der nach seiner Stellung im Spektrum als Ultrarot ) bezeichnet wird (Abb. 1). Auf der Erfahrung fu13end, da13 diese Strahlung von unserer Haut physiolo- gisch als Warme empfunden wird und da13 die hauptsachlichste Quelle fiir diese Strahlung mehr oder weniger heiBe feste Korper sind, wird das Ultrarot oft auch, allerdings weniger genau und treffend, Warmestrahlung genannt. Dieser Bereich des Spektrums, auch sonst von erheblicher theoretischer und praktischer Bedeutung, ist fiir den Physiker und Chemiker deshalb von besonderem Interesse, weil er ihm in besonders schoner und klarer Weise einen Zugang zur Kenntnis des Molekiil- 10'f(J /0'0 1 10'6 10"'1 10-,4 6 w' w. .,, ) L- -L _ . __ . __ ' __ Amcm Ip6 10' 10', ) ---------- --'- "'----------------------- 11 in tfT/" 1 10- 101 II] 4, L, --', --'. GBP. ., ---------------------- J. . in II 6 2 IpH) o", 'p., 1pro, 'pll) 'elf), I, OB, (0 ) (0+, (0, li in HI 'r'Slrahlenr 1-UV-ll '" Mikro-+-/fun---+-f?atJlo---J, WEc/lltlstr/jm I-Rantgen' Strohlenj l-Ultrarct -l Wellen sichfbar Abb. l. Lage des ultraroten Spektralbereiches im elektromagnetischen Spektrum baus gibt. Denn in diesem Spektralbereich liegen die Rotations- und Schwingungs- spektren der Molekiile, also jene Manifestationen der Anderungen der molekularen Rotations- und Schwingungsenergie, die bei der Wechselwirkung der ultraroten Strahlung mit Materie in jedem der drei Aggregatzustande unter bestimmten Bedingungen eintreten.
Dieses Buch bezweckt die Bereitstellung einer Einfiihrung in die Praxis und Theorie der NMR-Spektroskopie, die es dem studentischen Leser ermoglicht, das Protonenresonanzspektrum einer einfachen un- bekannten organischen Verbindung aufzunehmen und zu deuten. Zwar enthalten die meisten einfiihrenden Lehrbticher der organi- schen Chemie eine Darstellung der NMR-Spektroskopie, jedoch ist die Besprechung gewohnIich ziemlich knapp. Auch viele Laboratoriums- vorschriften der organischen Chemie erwahnen die NMR- Spektroskopie, aber nur einige besprechen die Deutung der Spektren; selten wird eriautert, wie die Probe zu praparieren und wie das Spek- trum aufzunehmen ist. Nachdem nunmehr NMR ein so bedeutsamer Teil der organischen Chemie geworden ist und Protonenresonanzspek- trometer weithin verfiigbar sind, glauben wir, daB viele Dozenten und Studenten der Theorie und Praxis der NMR-Spektroskopie mehr Auf- merksamkeit zu widmen wtinschen. Dieses kurze Einfiihrungsbuch ist daher so angeIegt, daB es eine umfassendere Darstellung erieichtert. In den ersten Kapiteln werden der NMR-Effekt eingefiihrt und die drei Hauptmerkmale eines NMR-Spektrums beschrieben: die Unterschiede in der chemischen Verschiebung, das Integral und die Linienaufspal- tung infolge von Spin-Spin-Wechselwirkung. Sod ann wird die Auf- spaitung 1. Ordnung gezeigt und besprochen; dann werden von der 1. Ordnung abweichende, komplizierte Aufspaltungsbiider beschrie- ben. Die magnetische Aquivalenz wird exakt definiert. Kap. 7 ist der Deutung der Protonenresonanzspektren einer Anzahl von Verbindun- gen bekannter Struktur gewidmet und eriautert, wie die Interpretation der Spektren unbekannter Verbindungen anzupacken ist. Zwei KapiteI beschreiben dann praktische Aspekte der Probenvorbereitung und der Spektrenaufnahme, und ein SchluBkapiteI erwahnt einige weitere An- wendungen und Techniken der NMR-Spektrometrie.
Der Radikal begriff wurde sehr frtih in die Chemie eingeftihrt; er geh t auf LIE. BIG zurtick In einem alten Lehrbuch 1) der organischen Chemie lesen wir dar tiber: "Man bezeichnet als Radikale nach LIEBIG Atomgruppen, welche die Rol le von Elementen spielen, sich wie diese mit Elementen und untereinander ver einigen k6nnen und von einer Verbindung durch Austausch in andere tibertra gen lassen." Freie Radikale wurden zum ersten Mal in die Betrachtung mit ein bezogen, nachdem GOMBERG (46)2) urn die lahrhundertwende beobachtet hatte, daB Triphenylmethyl ein chemisch stabiles System ist. Einfachere Radikale, wie z. R CH, CH und CH, sind jedoch extrem kurzlebige Spezies, die schwer 3 2 herzustellen und im freien Zustand zu beobachten sind. Sie sind chemisch in slabil, auch wenn sie im allgemeinen physikalisch stabil sind; das heillt, wenn sie durch Zusammenst6Be nicht gestort werden, zerfallen sie nicht spontan: sie besitzen eine nicht verschwindende Dissoziationsenergie. GemaB der Quantentheorie der Bindung hat eine Gruppe von Atomen (ein Radikal), wenn von einem Ausgangsmolektil abgespalten, oft ein oder mehrere ungepaarte Elektronen, d. h. einen von Null verschiedenen Spin (S)."
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