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moglich auch auf die Entwickiungsgeschichte. Zum Vergieich mullte
naturlich auch der anatomische Bau usw. der normalen Organe der
betreffenden Wirtspflanze untersucht werden. Besonders ausgiebig
waren diese Arbeiten in den Jahren vor dem Erscheinen meines
Bestimmungs buches. So entstand allmahlich eine nach vielen
Hunderten zahiende Sammlung von mikroskopischen Praparaten. Diese
Materialien, sowie ein umfangreiches Gallenherbar bildeten dann
auch den Grundstock fur die Bearbeitung des vorliegenden Buches.
Nach dem Erscheinen meines Bestimmungsbuches erhielt ich von
verschiedenen Galleninteressenten im In- und Auslande vielfach Mate
rial zur Bestimmung bzw. zur trberprufung zugesandt, wodurch mir
viele interessante Gallbildungen durch die Hande gingen. Das
vorliegende Buch stellt eine moglichst kurze aber vielseitige
Einfiihrung in die Gallenkunde (Cecidologie) dar. Da diese sich aus
zwei Komponenten zusammensetzt, so werden sich Interessenten dafiir
sowohl unter den Zoologen als auch unter den Botanikern finden. Das
Buch mull daher zwei sehr verschiedenen Anspruchen gerecht zu
werden suchen. Einem Zoologen wird manches gelaufig sein, was dem
Bota niker ferner Iiegt, und umgekehrt. Von einer gieichma13igen,
streng wissenschaftlichen Einteilung des ganzen Stoffes habe ich
aus wichtigen Grunden absehen mussen. Von einfachen Verhaltnissen
und leicht zu untersuchenden Fallen ausgehend, komme ich nach und
nach zu Gallen von komplizierterer Bauart und Entwicklung, zuletzt
zu den Cynipidengallen und Fallen mit verwickelten
Lebensverhaltnissen. Ais Beispiele sind meistens solche Gallen ver
wendet, welche in Mitteleuropa verbreitet sind und von denen daher
leicht Untersuchungsmaterial zu beschaffen ist. In einigen Fallen
habe ich auch seltenere Gallen behandeln mussen, um doch ein
Beispiel fur die betreffende Erregergruppe bringen zu konnen."
Als im Jahre 1885 der Kieler Schulrektor FR. JUNGE sein Buch uber
den "Dorf teich" schrieb, ging es dem Padagogen in erster Linie
darum, ein noch junges Wissensgebiet fruchtbar zu machen fur den
Unterricht und das Selbststudium. Er hatte den richtigen Blick
dafur, dass sich hier ein wissenschaftliches Neuland erschloss, das
wie kein anderes fur die Zwecke natur- und heimatkundlichen
Unterrichtes nutzbar zu machen sei. Obwohl in der Folgezeit dies
neue Gebiet, die Susswasserforschung, einen raschen
Entwicklungsgang erlebte und an Bedeutung gewann, brachte es doch
recht wenig Werke von der Art des "Dorf teiches" hervor. Der Grund
liegt in der Sache selbst: handelt es sich doch um eine im Ausbau
begriffene Wissenschaft, deren Werdegang erst das allerletzte
Jahrzehnt einigermassen hat ausreifen lassen. Ja noch in diesen
Tagen sind die Forscher dabei, dies Wissens gebiet abzugrenzen. So
ist es denn verstandlich, dass die Versuche, zusammenfassende, fur
weitere Kreise bestimmte Darstellungen aus dem Gebiet der
Hydrobiologie zu schreiben, bis jetzt ziemlich ver einzelt
geblieben sind. Die wenigen zu allgemeiner Bedeutung ge langten
Werke dieser Art sind in unserem Literaturverzeichnis hervor
gehoben. Da nunmehr die Hydrobiologie einen gewissen Abschluss
ihrer ersten Entwicklung erreicht zu haben scheint, durfte der
Zeitpunkt gekommen sein, ihre Forschungsergebnisse und
Problemstellungen in einer Form zur Darstellung zu bringen, die den
verschiedenen An spruchen gerecht wird, die also sowohl dem
Autodidakten wie dem forschenden Biologen, dem Lehrer wie dem
Schuler etwas gibt. In diesem Sinne, d. h."
Wahrend iiber die Bliitenbiologie eine reichhaltige Literatur be
steht, und jedes gute Lehrbuch iibersichtliche Darstelhmgen
enthalt, ist die Biologie der Friichte und Samen meist sehr kurz
oder iiber haupt nicht behandelt. Es fehlte bisher in der deutschen
Literatur an einer zusammenfassenden Darstellung der Biologie der
Friichte und Samen aus neuerer Zeit an allgernein zuganglicher
Stelle. Das grund legende Werk iiber Friichte und Samen, J.
GAERTNERS dreibandiges Werk: De fructibus et serninibus plantarum
stammt aus den Jahren 1788 -1807. Es ist eine Morphologie der
Friichte und Sarnen und enthalt nur wenige Angaben, die sich auf
biologische Beobachtungen beziehen; zudem ist das Werk infolge
seines Umfanges und der ver alteten Darstellung der
Verwandtschaftsverhaltnisse der Pflanzen schwer benutzbar.
Einzelbeobachtungen iiber die Biologie der Friichte und Sarnen
liegen zahlreich vor, sind aber in der Literatur so verstreut, daB
eine zusarnmenhangende Darstellung erwiinscht war, zumal Hilde
brands Arbeit (1873,1) leider keine Neubearbeitung erfahren hat.
Seit her sind zahlreiche Arbeiten iiber einzelne biologische
Gruppen von Friichten und Sarnen erschienen, doch zeigte sich, daB
einmal noch groBe Liicken in unseren Kenntnissen namentlich in der
Biologie der tropischen Friichte und Sarnen bestehen, daB aber auch
die in der Literatur vorhandenen Angaben der Nachpriifung
bedurften. Wenn ich rnichauf Anregung des Hera usgebers der
Biologischen Studien biicher zur Abfassung der vorliegenden
Karpobiologie({ entschloB, so bin ich mir wohl bewuBt, daB bei dem
gewaltigen Urnfange des zu bewalti genden Stoffes eine erschopfende
Darstellung in dem vorgeschriebenen Rahmen der Biicher dieser
Sarnrnlung nicht moglich war."
vollen Gewinn schopfen kann, oder mit anderen Worten: Ist der Sam -
ler heute noch in der Lage, solches Material zusammenzutragen, das
den hohergestellten Anspriichen der Wissenschaft geniigt? Wir
denken hier bei nicht an gewisse Einzelfunde, wie z. B.
Wirbeltierreste, die oft unter den ungiinstigsten Fundumstanden
hohen wissenschaftlichen Wert be halten, sondern zunachst nur an
die Wirbellosen, die ja weitaus die Hauptmasse jeder Sammlung
ausmachen. Eine starke QueUe - die Mitarbeit des Laiensammlers -
droht zu versiegen, wenn nicht neue Anregungen verbreitet werden.
Wir mochten beispielsweise darauf hin weisen, daB gewisse nicht
sehr fossilreiche Schichten nur dann in den Fortschritt
wissenschaftlicher Forschung miteinbezogen werden konnen, wenn die
in Frage kommenden Aufschliisse einer standigen, gege benenfalls ii
ber Jahre hinaus sich erstreckenden palaon tologischen Kontrolle
unterliegen. Hier ist das Arbeitsfeld des Lokalsammlers. Denn der
Fachgeologe ist in den meisten Fallen zu sehr an den Sitz seines
Forschungsinstitutes gebunden und kann infolge dessen eine
regelmaBige Beobachtung nur der nahegelegenen Aufschliisse
durchfiihren. Zu solcher und ahnlicher Mitarbeit anzuregen, ist ein
Hauptzweck des Buches. Daneben solI es aber auch den Studenten der
Palaonto logie eine Hilfe sein. B. Tierische Fossilien. I. Aufgaben
der PaUtontologie. a) MOl'phologie und Stratigraphie. Ais
EinfUhrung in die wichtigsten Aufgaben der Palaonto logie ist eine
kurze geschichtliche Darstellung am besten ge eignet, die jedoch
keinen Anspruch auf Vollstandigkeit machen kann, denn es handelt
sich hier vor aHem darum, die Beziehung zwischen den
wissenschaftlichen Methoden und dem Sammeln und Beobachten klar
zusteHen."
IV Objekte im Freien schon nach kurzer Zeit beschadigt und unschon
werden. Deswegen ist er geneigt, seine Falter aus Eiern, Raupen
oder Puppen zu ziichten, urn so ganz reine Stiicke zu erhalten.
Indem sich der Sammier der Zucht seiner Lieblinge zuwendet,
unternimmt er schon seine erst en biologischen Beobachtungen, und
im Laufe eines Lebens sammelt sich bei einem ziichtenden
Lepidopterologen eine Fiille von biologischen Einzelbeobachtungen
an, die dann viel fach . auch veroffentlicht werden. So kommt es,
daB wir bei keiner anderen Insektenordnung so griindlich iiber die
biologischen Ver haltnisse unterrichtet sind wie bei den
Schmetterlingen, weil bei keiner Ordnung so viel geziichtet und
also lebend beobachtet wurde wie hier. In zahlreichen Zeitschriften
und Einzelwerken sind bio logische Beobachtungen iiber die Falter
niedergelegt worden, eme fast uniibersehbare Fiille. Wenn in den
vorliegenden Buche es unternommen wurde, eine Darstellung der
biologischen Verhaltnisse bei den Lepidopteren zu geben, so war
eine erschopfende Behandlung des Stoffes bei dem geplanten Umfang
niemals moglich. Dem Charakter der "Studien biicher" entsprechend
wurde deshalb das Rauptgewicht auf die allgemeinen Probleme gelegt,
die uns bei der Beobachtung der Lebens weise entgegentreten; dem
gegeniiber konnten die Einzeltatsachen nur in beschranktem Umfang
mitgeteilt werden. Besonders be riicksichtigt wurden alle die
Tatsachen, in denen Gesetze all gemeinerer Natur sich auB ern, urn
demjenigen, welcher biologisch arbeiten will, zu zeigen, wie die
Einzelerscheinungen unter hohere Gesichtspunkte zu stellen sind."
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